Die Welt versinkt im Chaos, seitdem eine Zombie-Epidemie ausgebrochen ist und der Alltag zu einem Überlebenskampf geworden ist. Inmitten dieser Katastrophe ist ein junger Mann (Michael Merchant) eine Ausnahmeerscheinung, ist er doch halb Mensch, halb Zombie. Das wiederum macht ihn für die Wissenschaft sehr interessant, könnte er doch die Antwort auf die Frage sein, wie sich diese Krankheit heilen lässt. Er selbst ist es jedoch leid, ständig das Versuchskaninchen zu spielen und eingesperrt zu sein. Also nutzt er die erstbeste Gelegenheit, aus dem Labor zu fliehen, wo er gefangen gehalten wurde. Auf der Flucht trifft er den Zombie-Jäger Jonray (Félix Cortés), der sich seiner annimmt, ihm den Namen Johnny gibt und die Kampfkünste lehrt. Die kann er auch gut gebrauchen, ist man doch immer noch hinter ihm her …
Der Halb-Zombie als große Hoffnung
Irgendwie scheint es ein beliebtes Motiv zu sein: Ein namenloser Mann mit besonderen Fähigkeiten bricht aus der wissenschaftlichen Anlage aus, wo er festgehalten wurde, und ist nun auf der Flucht. Zumindest ist es auffällig, dass gleich zwei Filme parallel bei uns veröffentlicht wurden, die mit einem solchen Szenario beginnen. Da war Dark Asset, bei dem ein ehemaliger Soldat dank technologischer Chip-Erweiterung zum Super-Kämpfer wurde. Und da ist Johnny Z, dessen Besonderheit darin liegt, dass er ein Halb-Zombie sein soll. Das klingt erst einmal nicht so wahnsinnig toll. Aber wenn darin die Lösung liegt, wie sich die Zombie-Krankheit heilen lassen kann, dann ist auch das eine erstrebenswerte Eigenschaft. Sie ist sogar so erstrebenswert, dass man daraus auch durchaus ein utilitaristisches Allgemeingut machen könnte. Dann gäbe es aber nichts zu erzählen.
Also wird das Unternehmen, das an der Heilung arbeitet, zu etwas Bösem erklärt. Vielleicht sollte das ein Seitenhieb sein auf eine lediglich dem Profit verpflichtete Pharmaindustrie. Wahrscheinlicher ist aber, dass Regisseur und Co-Autor Jonathan Straiton einfach böse Leute brauchte, damit er jemanden hat, gegen den unser Held kämpfen kann. Anfangs kann er das dabei nicht so richtig, im Gegensatz zu seinem Leidensgenossen im obigen Film muss Johnny erst noch in die Lehre gehen. Bei Johnny Z geschieht das ganz klassisch, indem er einem alten Meister begegnet, der ihn unterrichtet. Die US-Produktion steht da durchaus in einer langen Tradition, seien es Sportfilme oder Titel wie Karate Kid, wo es jeweils darum geht, einem jungen Menschen den Weg zu zeigen.
Lächerlich und kaum spannend
Das Ganze mit einer Zombie-Epidemie zu kreuzen, ist natürlich schon etwas ungewöhnlicher. Man darf auch sagen ziemlich grotesk. Das hätte sich eigentlich für eine Komödie angeboten, bei der es dann richtig lächerlich werden darf. Straiton scheint seinen Einfall aber tatsächlich ernst gemeint zu haben und diesen für gut zu halten. Lächerlich ist der Film trotzdem, wenn auch nicht so wie beabsichtigt. Wobei die Kämpfe in Johnny Z schon noch in Ordnung sind. Da hat man im Direct-to-Video-Bereich schon deutlich Schlimmeres gesehen. An manchen Stellen wird es auch etwas blutiger oder anderweitig eklig, was einigen gefallen dürfte. Man suchte hier zumindest eine Mischung aus Action und Horror.
Wer selbst eine solche sucht, kann es mal hiermit versuchen. So wahnsinnig oft hat man die Kombination aus Zombie aus Martial Arts dann doch nicht. Sehenswert ist das Ergebnis jedoch kaum. Zum einen hält sich die Spannung ziemlich in Grenzen. Obwohl bei Johnny Z Gefahren aus mehreren Richtungen kommen, sei es das Unternehmen oder die umherstreifenden Zombies, entwickelt sich hier kein Gefühl der Bedrohung. Zum anderen nutzt Straiton das Bild des Halb-Zombies viel zu wenig. Über weite Strecken ist das bloß ein Vorwand für die Kämpfe und Konflikte, inhaltlich ist das kaum genutzt. Man verpasst deshalb nicht viel, wenn man den Film bei den Neuerscheinungen ignoriert.
OT: „Johnny Z“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Jonathan Straiton
Drehbuch: Ron Bonk, Jonathan Straiton
Musik: Paul Amos
Kamera: Rex Femscared
Besetzung: Michael Merchant, Félix Cortés Rodríguez, Jason Delgado, David E. McMahon, Ellie Church
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