A Man in Love Leidenschaftliche Begegnung Un homme amoureux Tv Fernsehen arte Streamen online Mediathek DVD kaufen
© Gaumont

A Man in Love

A Man in Love Leidenschaftliche Begegnung Un homme amoureux Tv Fernsehen arte Streamen online Mediathek DVD kaufen
„Leidenschaftliche Begegnung – A Man in Love“ // Deutschland-Start: 16. Juni 1988 (Kino)

Inhalt / Kritik

Die Freude ist groß bei der französischen Schauspielerin Jane Steiner (Greta Scacchi), als sie eine Rolle in dem geplanten Film über den Schriftsteller Cesare Pavese erhält. Zu diesem Zweck wird sie an der Seite des Hollywood-Stars Steve Elliott (Peter Coyote) spielen, der die Hauptrolle übernommen hat. Die Arbeit rückt dabei jedoch bald in den Hintergrund. So funkt es auf Anhieb zwischen den beiden, sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Das ist nicht nur privat problematisch, da sie anderweitig vergeben sind. Die Beziehung gefährdet außerdem den Filmdreh. Doch die zwei lassen sich dadurch nicht beeindrucken und riskieren viel mit ihrem Wunsch, ihre Gefühle ausleben zu können …

Eine Amour fou

Wenn Diane Kurys für eines bekannt ist, dann sind es autobiografische Geschichten. Schon mit ihrem Debüt als Regisseurin, dem 1977 veröffentlichten Jugenddrama Die kleinen Pariserinnen, nahm sie Bezug auf ihre eigenen Erfahrungen. Auch in Ein Sommer an der See (1989) und Für eine Frau (2013) nahm sie Elemente aus ihrem Leben oder dem ihrer Familie, um diese fiktional zu verarbeiten. Doch nicht alle Werke der Französin folgen diesem Vorbild. Eine der Ausnahmen ist das bereits 1987 veröffentlichte Drama A Man in Love, alternativ als Leidenschaftliche Begegnung bekannt. Zwar ist die Protagonistin eine Frau, die sich im weiteren Verlauf von der Schauspielerei verabschiedet, um eine autobiografische Geschichte zu schreiben, eine eindeutige Parallele zu Kurys. Das war es aber auch schon.

Der metafiktionale Aspekt spielt ebenfalls keine Rolle. Die Frage, inwieweit Autobiografisches das Geschichtenerzählen bestimmen darf, wird gar nicht gestellt. Darum geht es in A Man in Love schlichtweg nicht. Stattdessen rückt die Affäre der beiden Hauptfiguren in den Mittelpunkt. Im Grunde erzählt Kurys, die auch das Drehbuch geschrieben hat, in ihrem englischsprachigen Debüt von einer klassischen Amour Fou. Dass die beiden keine Beziehung führen dürfen, ist von Anfang an klar. Ebenso, dass kein Weg dran vorbeiführt. Es funkt kräftig, auch später ist die Leidenschaft groß. Dabei hat die Affäre an sich keine destruktive Note, die beiden tun sich gegenseitig nicht schlecht. Es ist vielmehr die Außenwelt, die ein Problem mit der Angelegenheit hat, sowohl aus privaten wie beruflichen Gründen, wenn der Film unter der Sache zu leiden hat. Und sobald es um Geld geht, hört der Spaß auf.

Mehr Beobachtung statt Beurteilung

Kurys verurteilt dabei die Affäre gar nicht unbedingt. Vergleichbar zu neueren französischen Filmen, die ebenfalls von Ehebruch handeln – darunter An einem schönen Morgen und Wild wie das Meer – ist A Man in Love kein moralisierendes Drama. Ebenso wenig wird es gut geheißen, was die beiden da tun. Kurys begnügt sich mit dem Beobachten, ihrer Spezialität als Regisseurin. Das ist größtenteils schön unaufgeregt. Dennoch, man merkt hier, dass die Filmemacherin sich stärker an einem „richtigen“ Erzählen versucht, sie mehr will als die intimen kleinen Dramen, mit denen sie bekannt geworden ist. Das ist alles etwas größer aufgezogen, konventioneller. Nicht ganz so sehr am direkten Leben dran, als es ihre Erinnerungsarbeiten sind. Das liegt auch daran, dass das Schauspielduo nicht unbedingt Identifikationsfiguren des Alltags sind.

Das muss nicht automatisch schlecht sein. So kann sie hier mit einem namhaften Ensemble arbeiten: Neben Peter Coyote und Greta Scacchi ist Jamie Lee Curtis als Steves Ehefrau Susan zu sehen. Vincent Lindon wiederum verkörperte den Freund von Jane. Auch bei den Settings gibt es einiges zu sehen, wenn wir uns im Filmbereich herumtreiben, in der Welt der Schönen und Begehrten. Insofern ist das inzwischen in Vergessenheit geratene A Man in Love schon einen Blick wert. Im Vergleich zu anderen Dramen von Kurys ist das Drama dennoch sicherlich eines der minderen Werke in der Filmografie der Regisseurin. Von wenigen Szenen abgesehen geht es auch nicht so zu Herzen.

Credits

OT: „Un homme amoureux“
AT: „Leidenschaftliche Begegnung“
Land: Frankreich, Italien
Jahr: 1987
Regie: Diane Kurys
Drehbuch: Diane Kurys
Musik: Georges Delerue
Kamera: Bernard Zitzermann
Besetzung: Peter Coyote, Greta Scacchi, Jamie Lee Curtis, Claudia Cardinale, Peter Riegert, John Berry, Vincent Lindon

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Cannes 1987 Goldener Löwe nominiert
César 1988 Bester Ton Bernard Bats, Gérard Lamps nominiert
Bestes Poster Philippe Lemoine nominiert

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fazit
Bei „A Man in Love“ versuchte sich die französische Regisseurin Diane Kurys ausnahmsweise mal an einem fiktionalen Stoff, anstatt ihre Familiengeschichte aufzuarbeiten. Auch dabei zeigte sie sich als gute Beobachterin, wenngleich das Drama um eine Affäre bei einem Filmdreh nicht auf dem Niveau ihrer sonstigen Werke ist.
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