Mit Herz und Holly: Muttergefühle Tv Fernsehen ZDF Herzkino Streamen online Mediathek
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Mit Herz und Holly: Muttergefühle

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„Mit Herz und Holly: Muttergefühle“ // Deutschland-Start: 19. November 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Das Verhalten ist ebenso auffällig wie besorgniserregend: Immer wieder hat Dana Kral (Ina Hout) seltsame Aussetzer, leidet unter extremen Gefühlsschwankungen und Gedächtnisverlust. Ihre Mutter Irena (Anna Grisebach) steht ihr zwar tatkräftig zur Seite, ist letztendlich aber machtlos. Als Dana sogar ihr eigenes Kind vergisst, kann Dr. Holly Sass (Karoline Teska) nicht einfach tatenlos zusehen und beschließt, die Sache in die Hand zu nehmen. Das bringt ihr Ärger mit dem Polizisten Matusz Zygmund (Felix Goeser) ein. Dabei braucht sie dessen Unterstützung, um die Suche nach ihrer eigenen unbekannten Mutter fortzusetzen. Währenddessen hat Dr. Katrin Herz (Inka Friedrich), mit der sie sich eine Praxis teilt, eigene private Sorgen …

Zweiter Teil der Ärztinnen-Reihe

Immer wieder wird in Deutschland über das kranke Gesundheitssystem diskutiert, über Medikamentenmangel und bedrohte Krankenhäuser. Zumindest im Fernsehen ist die Welt aber noch in Ordnung. Dort finden sich unzählige Ärzte und Ärztinnen, die auf alles die richtige Antwort haben und selbst unter widrigsten Umständen wissen, was zu tun ist. Neuester Zugang in dem beliebten Bereich ist Mit Herz und Holly, das die ohnehin schon umfangreiche Herzkino-Familie am Sonntagabend im ZDF erweitern soll. Los ging es letzte Woche mit Diagnose Neustart. Nun steht mit Muttergefühle die zweite Folge an und erzählt, wie es mit den beiden Landärztinnen weitergeht, die sich als neue Kolleginnen eine Praxis in der Provinz teilen.

Der Fokus liegt dabei erneut stark auf der jüngeren der beiden Ärztinnen. Offiziell ist Friedrich zwar die Hauptdarstellerin, während Teska an zweiter Stelle in den Credits genannt wird. Auch der Titel lässt darauf schließen, dass Herz die wichtigere der beiden ist. Bislang zumindest bleibt ihr aber nur eine größere Nebenrolle. So gibt es in Mit Herz und Holly: Muttergefühle zwei Hauptstränge, die im Wechsel erzählt werden. In dem einen wird die Suche von Sass nach der ihr unbekannten Frau wiederaufgegriffen, die sie als Neugeborenes ausgesetzt hat. Der andere erzählt von Dana Kral, mit der ganz offensichtlich etwas nicht stimmt. Und ganz offensichtlich ist Holly die Einzige, die ihr helfen kann. Der Rest hat zwar Erfahrungen, kann der jungen Frau aber nicht das Wasser reichen.

Inhaltlich schwach

Das war schon beim letzten Mal nicht sehr spannend. Beim zweiten Auftritt fängt es dann an, ein bisschen lächerlich zu werden. Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn es eine junge Frau den Alteingesessenen zeigt und ein bisschen frischen Wind hineinbringt. Dass aber ohne eine Figur nichts richtig läuft und diese jedes Mal allein den Durchblick hat, ist ziemlich billig. Mit Herz und Holly: Muttergefühle macht da nicht unbedingt Lust auf weitere Teile. Irritierend ist in dem Zusammenhang, dass das einzige ambivalente Element, die sich anbahnende Romanze mit dem verheirateten Gregor Seefried (Max Woelky), reduziert wird. Dessen Tochter taucht auch gar nicht mehr auf. Insgesamt wäre es wünschenswert, wenn die Reihe keine One-Woman-Show würde. Vor allem Herz darf in Zukunft gern etwas mehr zu tun haben, anstatt ihre Geschichte darauf zu reduzieren, dass ihre Ehe kriselt. Die Figurenzeichnung ist da schon lausig.

Insgesamt ist Mit Herz und Holly: Muttergefühle inhaltlich kein besonders guter Film. Natürlich darf das Publikum neugierig sein, wer denn nun die Mutter von Holly ist. Doch auch wenn hier viel darüber gesprochen wird, die Geschichte kommt nicht wirklich weiter. Allgemein gibt es keine nennenswerte Entwicklung, die Darstellung des dörflichen Lebens ist ziemlich schwach. Bleibt nur der medizinische Fall rund um die junge Mutter. Da der die besagten Probleme mit der einseitig hervorgehobenen Holly hat, bleibt ein insgesamt nur mäßiges Drama. Die Hoffnung, dass das Herzkino bei der angekündigten Neuorientierung bessere Filme produziert, bewahrheitet sich hier nicht.

Credits

OT: „Mit Herz und Holly: Muttergefühle“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Wolfgang Eißler
Drehbuch: Birgit Maiwald, Antje Huhs
Musik: Christopher Colaço, Philipp Schaeper
Kamera: Dennis Pauls
Besetzung: Inka Friedrich, Karoline Teska, Max Woelky, Christian Gerling, Joachim Raaf, Ercan Durmaz, Ina Hout, Anna Grisebach, Elvis Clausen

Bilder

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Mit Herz und Holly: Muttergefühle
fazit
Nach dem durchschnittlichen Auftakt geht es bei „Mit Herz und Holly: Muttergefühle“ schon wieder abwärts. Die Figurenzeichnung ist lausig, der einseitige Fokus auf die junge Ärztin, die alles viel besser weiß als der Rest, ist etwas lächerlich. Und auch sonst hat das Drama um zwei Landärztinnen nichts Interessantes zu erzählen.
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