Pluto Band 2
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Pluto – Band 2

Pluto Band 2
„Pluto“ // Deutschland-Start: 15. Dezember 2010

Inhalt / Kritik

Zweimal hat der unbekannte Mörder bereits zugeschlagen und Roboter getötet, die zu den mächtigsten überhaupt zählen. Doch wer steckt dahinter? Und was ist der Grund? Auch wenn der Europol-Roboter Gesicht zu den intelligentesten Exemplaren überhaupt zählt und zahlreiche Fälle gelöst hat, steht er vor einem Rätsel. Klar ist jedoch, dass er ebenso auf der Abschussliste stehen dürfte wie der beliebte Kämpfer Brando und der jungenhafte Android Atom. Während Gesicht weiter der Sache nachgeht und nach Spuren sucht, plant er für sich und seine Frau einen Urlaub, um dem Stress zu entkommen. Dabei muss er jedoch feststellen, dass er selbst Teil eines Geheimnisses ist, von dem er keine Ahnung hatte …

Thriller trifft Sci-Fi-Drama

Die Ankündigung war überraschend, wurde teilweise auch von Misstrauen begleitet. Naoki Urasawa, der mit Werken wie 20th Century Boys und Monster bekannt geworden war, soll einen neuen Manga zu Astro Boy machen? Wenn es nach dem Sohn von Osamu Tezuka ginge, dem Schöpfer des großen Klassikers, wäre daraus nichts geworden. Am Ende ließ er sich aber überzeugen und machte damit dem Publikum ein Geschenk. Der erste Band von Pluto machte deutlich, dass sich Urasawa gemeinsam mit seinem Co-Autor Takashi Nagasaki zwar an der Vorlage orientieren würde, daraus aber etwas ganz Eigenes macht. So kreierte er einen Mix aus klassischem Serienmörder-Thriller und nachdenklichem Science-Fiction-Drama.

Im zweiten Band geht das nahtlos so weiter. Im Mittelpunkt steht nach wie vor die Frage, wer es denn auf die Roboter abgesehen haben könnte. Sehr viel weiter ist man nach der Lektüre nicht gekommen. Dann und wann streuen die beiden Autoren aber Hinweise, in welchem Zusammenhang das alles geschieht. So wird mehrfach auf einen zurückliegenden Krieg verwiesen, in dem die Roboter kämpften und zahlreiche Artgenossen töteten. Aber warum sollte man deswegen die Roboter töten? Dass der Killer noch einiges vorhat, stand dabei von Anfang an fest. Wie es in diesem Genre üblich ist, präsentiert Pluto dann auch gleich das nächste Opfer, damit die Spannung hochbleibt. Die Leser und Leserinnen sollen schließlich mitfiebern, ob es Gesicht schafft, dem Unbekannten das Handwerk zu legen.

Ein neues Geheimnis

Natürlich darf man sich fragen, warum man unbedingt Mitgefühl für Roboter haben soll. Denn das braucht es ja, um überhaupt mitfiebern zu können. Es gelingt in Pluto aber sehr gut, diesen künstlichen Wesen so viel Leben und Eigenschaften mitzugeben, dass es keine große Rolle mehr spielt, dass diese Menschen nicht echt sind. Sie funktionieren wie solche. Schön ist dabei auch, dass die Roboter sehr unterschiedlich gestaltet sind. Sie sehen unterschiedlich aus, führen ganz unterschiedliche Leben. Anders als bei vielen Slashern, wo die Opfer austauschbare Wegwerfware sind, hat man hier wirklich den Eindruck, dass es einen Unterschied macht, wenn sie tot sind. Manche werden im kleinen Kreis betrauert, andere schaffen es in die Nachrichten.

Während der zweite Band in der Hinsicht dem ersten nicht viel hinzuzufügen hat, gibt es eine interessante Entwicklung rund um Gesicht selbst. So kommt zu dem Geheimnis rund um dem Killer noch eins um den Europol-Agenten hinzu, das dieser zu lösen hat. An der Stelle macht es in Pluto dann auch einen Unterschied, dass der Protagonist selbst ein Roboter ist. So mag er über übermenschliche Kräfte verfügen und einen großen Intellekt. Aber er bleibt das Produkt von Menschen und ist ihnen damit auf gewisse Weise ausgeliefert. Er ist das Ergebnis von dem, was man zusammengebaut hat. Vor allem das Thema Gedächtnis spielt hier eine Rolle und wird geschickt eingesetzt. Man darf deshalb gespannt sein, wie es im dritten Band weitergeht.

Credits

OT: „Pluto“
Land: Japan
Jahr: 2003
Text: Naoki Urasawa, Takashi Nagasaki
Vorlage: Osamu Tezuka
Zeichnungen: Naoki Urasawa

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Pluto – Band 2
fazit
Auch der zweite Band von „Pluto“ kombiniert Serienmörder-Thriller mit existenziellem Science-Fiction-Drama. Die Geschichte entwickelt sich dabei zwar nur minimal weiter, bringt aber ein weiteres Geheimnis mit sich, bei dem das Publikum gemeinsam mit dem Protagonisten rätseln darf.
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