Saw X
© Lionsgate / Ivan Meza / Alexandro Bolaños Escamilla

Saw X

Saw X
„Saw X“ // Deutschland-Start: 30. November 2023 (Kino) // 14. März 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Diagnose ist niederschmetternd: Sein Gehirn-Tumor ist weit fortgeschritten, nur noch wenige Monate bleiben dem schwerkranken John Kramer (Tobin Bell). Zufällig erfährt er jedoch von einer revolutionären, bislang aber noch nicht genehmigten Behandlungsmethode des norwegischen Arztes Dr. Finn Pederson (Donagh Gordon). Als er sich bei dessen Tochter Cecilia Pederson (Synnøve Macody Lund) meldet, erhält er tatsächlich einen Termin. Dafür schreckt er auch nicht davor zurück, bis nach Mexiko zu fliegen, wo diese eine geheime Klinik betreibt. Nach einem ruppigen Auftakt lernt er die Ärztin sowie deren Team Mateo (Octavio Hinojosa), Valentina (Paulette Hernández) und Dr. Cortez (Octavio Hinojosa) kennen und fühlt sich in besten Händen. Tatsächlich scheint die Operation auch einwandfrei gelaufen zu sein. Doch dann muss Kramer feststellen, dass er Opfer eines Betrugs geworden ist …

Gelungene Rückkehr zu den Anfängen

Und sie können es einfach nicht lassen. Nachdem zwischen 2004 und 2010 jedes Jahr ein neuer Film von Saw erschienen ist, hätte eigentlich Schluss sein sollen. Und doch wird seit 2017 immer wieder versucht, das lukrative Franchise am Leben zu erhalten. Bei Jigsaw funktionierte das aus kommerzieller Hinsicht noch ganz gut. Zwar hatten einige Vorgänger mehr eingespielt. Das Zehnfache des Budgets einzunehmen ist für sich genommen aber sehr lukrativ. Das Spin-off Saw: Spiral lag 2021 trotz prominenter Besetzung deutlich drunter, was aber zum Teil sicherlich auch an den Corona-Umständen lag. Dennoch kehrte man bei Saw X zu den Wurzeln zurück und brachte einfach John Kramer wieder, den ursprünglichen Antagonisten.

Das klang schon ein bisschen verzweifelt. Außerdem stellte sich die Frage, wie das gehen soll, wenn die Figur doch schon seit einigen Teilen tot ist. Die Antwort: Man siedelte die Geschichte einfach zwischen den ersten beiden Filmen an. Dass man dennoch die Zählreihenfolge fortgesetzt und nachträglich die beiden vorangegangenen Teile dort eingereiht hat, darf man lächerlich finden. Und doch ist Saw X nicht das befürchtete Wegwerfprodukt geworden. Tatsächlich erhielt der zehnte Teil etwas unerwartet die besten Kritiken in der gesamten Reihe. Er war sogar der erste, der insgesamt gut abgeschnitten hat. Denn auch wenn die gern mal als Torture Porn verunglimpften Filme zahlreiche Fans haben, die Resonanz bei den Kritikern und Kritikerinnen war bescheiden.

Zwischen zerbrechlich und perfide

Ob der neueste Teil wirklich der beste ist, darüber kann man sich streiten. Er ist aber auf jeden Fall deutlich besser als das, was das Franchise zuletzt versucht hat. Die Idee, Kramer dieses Mal einen persönlichen Bezug zu seinen Folterungen zu geben, stellt sich dabei als gelungen heraus. Natürlich sind seine Handlung dadurch nicht weniger fragwürdig geworden. Saw X selbst stellt diese in Frage, wenn es zu Diskussionen kommt. Allgemein wird erstaunlich viel gesprochen in dem Werk. Manche wird das enttäuschen, zumal es auch recht lange dauert, bis die „Spiele“ beginnen. Dadurch kommt eine ziemlich lange Laufzeit zusammen, zwei Stunden ist für einen Horrorfilm schon ein bisschen exzessiv.

Langweilig wird es einem dabei aber nicht. Das hat Regisseur Kevin Greutert, der zuvor schon den sechsten und den siebten Teil inszeniert hat, seinem Hauptdarsteller zu verdanken. Saw X verzichtet auf die Mystery-Aspekte, die zuvor immer mal wieder in den Filmen drin waren. Anstatt zu rätseln, wer da tödliche Fallen aufbaut, sind wir hier ausschließlich mit Kramer unterwegs. Tobin Bell spielt diesen in einer Mischung aus Zerbrechlichkeit und Stärke. Ein Mann, der eine feste Vorstellung davon hat, was richtig und was falsch ist, und sich davon nicht abbringen lässt. Dem Film gelingt dabei die Balance aus Porträt und den üblichen Folterspielen, die hier mal wieder recht perfide ausfallen und einen etwas stärkeren Magen voraussetzen. Die ausgefeilten Apparaturen gehören nach wie vor zu den Aushängeschildern der Reihe, sind gleichermaßen beeindruckend wie absurd. Sinn ergibt das keinen, unterhaltsam ist es aber.

Credits

OT: „Saw X“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Kevin Greutert
Drehbuch: Peter Goldfinger, Josh Stolberg
Musik: Charlie Clouser
Kamera: Nick Matthews
Besetzung: Tobin Bell, Shawnee Smith, Synnøve Macody Lund, Steven Brand, Renata Vaca, Octavio Hinojosa, Joshua Okamoto, Paulette Hernández

Bilder

Trailer

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Saw X
fazit
Nach den beiden weniger glücklichen Versuchen, das so ertragreiche Franchise wiederzubeleben, geht es bei „Saw X“ wieder zurück zu den Anfängen. Das ist tatsächlich trotz Überlänge unterhaltsam, die Mischung aus persönlichen Momenten rund um den schwerkranken Kramer und seinen bizarren Apparaturen funktioniert.
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