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© NDR/Thorsten Jander

Tatort: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken

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„Tatort: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“ // Deutschland-Start: 26. November 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als die Leiche eines Säuglings auf einem Parkplatz in der Nähe Kiels gefunden wird. Wer könnte das Kind nur getötet und dort abgelegt haben? Klaus Borowski (Axel Milberg) und Mila Sahin (Almila Bagriaçik) nehmen die Ermittlungen auf. Eine erste Spur führt sie dabei nach Wacken, wo in einigen Tagen das berühmte Heavy-Metal-Festival starten wird. Schließlich wurde am Tatort ein Eintrittsbändchen gefunden. Dabei drängt die Zeit, denn bald schon werden Tausende von Fans eintreffen und sämtliche potenzielle Spuren zerstören. Doch die Ermittlungen gestalten sich zäh, auch da manche nicht unbedingt froh darüber sind, wenn die Polizei bei ihnen herumschnüffelt …

Mördersuche beim Heavy-Metal-Festival

Krimi ist gleich Krimi? Der Verdacht liegt zwar nahe, da es sich fast immer darum dreht, ein Verbrechen aufzuklären. Aber es kann auch anders kommen, wie man jede Woche am Tatort sehen kann. So war der letzte Beitrag Vergebung letztendlich mehr Drama als wirklich Mörderjagd, wenn der Fund einer Leiche dazu führt, lauter traurige Geschichten aus der Vergangenheit auszugraben. Beim neuen Film ist das ähnlich. Eigentlich sollte man bei Borowski und das unschuldige Kind von Wacken meinen, dass es etwas schwungvoller zur Sache geht. Schließlich ist das Setting hier das des berühmten Heavy-Metal-Festivals, da darf ruhig gerockt werden. Doch trotz der gelegentlichen härteren Musikstücke, die gespielt werden, ist der Film eine recht ruhige Angelegenheit.

Grundsätzlich ist die Idee, hinter die Kulissen des gigantischen Musikfestivals zu blicken, keine schlechte. Die Serie Legend of Wacken hatte dies im Sommer getan, passend zum tatsächlichen Termin des jährlichen Großereignisses, zeichnete den Weg nach von der unbeholfenen Amateurveranstaltung hin zum Millionengeschäft, welches es heute ist. Ganz so weit gehen die Ambitionen bei Tatort: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken aber nicht. So taucht zwar Thomas Jensen auf, einer der Mitbegründer von Wacken, und spielt sich selbst. Man erfährt aber relativ wenig über die Veranstaltung. Es gibt auch keine Auftritte der Hardrock-Größen, die sich Jahr für Jahr die Klinke in die Hand drücken. Wer sich darauf gefreut hat, wird enttäuscht. Das Festival ist letztendlich nur ein Mittel zum Zweck.

Zwischen Melancholie und Milieustudie

Stattdessen interessiert sich Drehbuchautorin Agnes Pluch, die zuvor unter anderem an den Serien Am Anschlag – Die Macht der Kränkung und Am Ende – Die Macht der Kränkung mitgearbeitet hat, in erster Linie für die Menschen, die dort wohnen und die einmal pro Jahr in diesen Wahnsinn hineingezogen werden. Teilweise handelt der 1251. Film der ARD-Krimireihe dann auch davon, wie die Leute zu dem Festival stehen. Oft geht es aber um private Geschichten. Beispielsweise erzählt Tatort: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken von dem Paar Sarah (Anja Schneider) und Kurt Stindt (Andreas Döhler), das von seinem lang unerfüllten Kinderwunsch verfolgt wurde. Ein anderer Strang erzählt von der Bestatterin Meike Thomsen (Bärbel Schwarz), die sich Sorgen um ihren Sohn Jan (Marven Gabriel Suarez-Brinkert) macht.

Hin und wieder ist das sehenswert, auch weil man ein gutes Ensemble versammelt hat. Es führt aber dazu, dass der Krimipart erneut streckenweise in den Hintergrund rückt und es in der Hinsicht nicht vorangeht. Allgemein gestaltet sich der Film, der auf dem Filmfest Hamburg 2023 Premiere hatte, ein wenig zäh. Tatort: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken wird mitunter recht langweilig. Ganz ohne Reiz ist die Mischung aus Massenveranstaltung, Melancholie und Milieustudie nicht. Wer jedoch auf der Suche nach einem spannenden Genrevertreter ist, der kann den Sonntagabend anderweitig lohnender verbringen. Richtig viel Spaß macht das Rätseln hier nicht gerade.

Credits

OT: „Tatort: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Ayşe Polat
Drehbuch: Agnes Pluch
Musik: Matthias Wolf, Martin Rott
Kamera: Aljoscha Hennig
Besetzung: Axel Milberg, Almila Bagriaçik, Thomas Kügel, Irina Potapenko, Nicolas Dinkel, Anja Antonowicz, Regine Hentschel, Anja Schneider, Andreas Döhler, Bärbel Schwarz, Marven Gabriel Suarez-Brinkert

Bilder

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Tatort: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken
fazit
Ein Krimi vor dem Hintergrund des gigantischen Heavy-Metal-Festivals? Das klang eigentlich ganz spannend. Stattdessen ist „Tatort: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“ mehr ein Drama, das Massenveranstaltung, Melancholie und Milieustudie zusammenwirft und dabei oft ein wenig zäh ist.
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