The Island – Auge um Auge
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The Island – Auge um Auge

„The Island – Auge um Auge“ // Deutschland-Start: 3. November 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Mit eiserner Hand herrscht Manuel (Edoardo Costa) über die kleine karibische Insel. Widerworte duldet der Gangsterboss nicht. Und auch keine Inkompetenz: Als sein Kellner Akheem (Tristan Duncan) Rotwein über das Kleid der Sängerin Nora (Cami Storm) verschüttet, die Manuel gerade engagieren wollte, wird er von dem wütenden Verbrecher direkt getötet. Das wiederum macht Mark (Michael Jai White) wütend, der inzwischen bei der Polizei in Los Angeles arbeitet. Also reist er zurück auf die Insel, die sich in den letzten Jahren stark gewandelt hat, und begibt sich dort auf Spurensuche, um den Mord rächen zu können. Das ist gleichzeitig auch ein guter Anlass, um seine Ex-Frau Akilah (Gillian White) wiederzusehen, mit der ihn eine traurige Vorgeschichte verbindet …

Und noch ein Rache-Actionfilm

Es vergeht ja kaum eine Woche, in der nicht irgendwo ein Actionfilm veröffentlicht wird, bei dem sich die Hauptfigur für den Tod eines geliebten Menschen rächen will. Da wird dann zwar immer wieder etwas variiert. Bei Ballerina ist es beispielsweise eine Personenschützerin, die den Selbstmord einer engen Freundin nicht auf sich beruhen lassen will. Das Grundprinzip ist aber fast immer gleich: Eine Figur, die aus irgendeinem Grund ohnehin kampferfahren ist, metzelt sich durch Dutzende von Schergen, um zum Obermufti zu kommen. Und damit demjenigen, der die Schuld an dem Tod trägt. Neuester Beitrag im Rachezirkus ist The Island – Auge um Auge, wo es zur Abwechslung mal wieder ein Polizist ist.

Überraschungen gibt es dabei keine. Lediglich der Name des Regisseurs könnte verwundern. Bekannt ist Shaun Paul Piccinino eigentlich für Liebeskomödien wie A California Christmas oder That’s Amor. Das macht ihn nicht unbedingt zu einem naheliegenden Kandidaten, wenn es darum geht, Action zu inszenieren. Um es kurz zu machen: Er ist auch der falsche. An einigen Stellen wird es zwar blutig oder anderweitig brutal, sofern man dies als ein Pluspunkt ansehen sollte. The Island – Auge um Auge ist aber nichts, das man sich wegen eindrucksvoller Kämpfe anschaut. Sofern denn überhaupt mal etwas geschieht. Irgendwie scheint man bei dem Film der Ansicht zu sein, dass es ausreicht, Kämpfe anzukündigen, anstatt sie auch zu zeigen. Da wird geredet und geredet, während die Waffen lange schweigen.

Langeweile vor idyllischer Kulisse

Wenn man denn wenigstens etwas zu erzählen hätte. Mehr als eine tragische Vorgeschichte ist dem Drehbuchduo Michael Caissie und Philippe Martinez aber nicht eingefallen. Eine solche kommt fast immer zum Einsatz, wenn man keine Ahnung hat, wie man eine Figurenzeichnung hinbekommen soll. Das ist billig. Aber auch nicht billiger als der Rest des Films. Die Produktion aus dem kleinen Karibikstaat St. Kitts und Nevis hatte offensichtlich kein übermäßig großes Budget. Zum Teil gibt es schon etwas zu sehen, wurde The Island – Auge um Auge doch auch vor Ort gedreht. Dadurch bekommt man zumindest ein bisschen Urlaubsgefühl, wenn der Film schon als Genrebeitrag versagt. Die Frage ist nur: Reicht das als Grund?

Wobei womöglich auch Fans von Michael Jai White auf ihre Kosten kommen könnten, sofern es die denn geben sollte. Der US-Amerikaner, der gerade auch in As Good As Dead als Polizist zu sehen war, teilt zumindest bei den Actionszenen kräftig aus. Die dramatischeren Momente liegen ihm hingegen weniger. Wer erhofft haben sollte, hier vielleicht eine neue, spannende Seite an ihm zu entdecken, lässt den Fernseher lieber aus. Aber auch der Rest verpasst nicht viel, wenn The Island – Auge um Auge ignoriert wird. In dieser Schwemme an B-Movie-Rache-Schinken liefert dieser Beitrag einfach zu wenig, um sich hervortun zu können. Am ehesten funktioniert das noch als Einschlafhilfe. Und selbst dann gibt es Besseres.

Credits

OT: „The Island“
Land: St. Kitts und Nevis
Jahr: 2023
Regie: Shaun Paul Piccinino
Drehbuch: Michael Caissie, Philippe Martinez
Musik: Michael Richard Plowman
Kamera: Brad Rushing
Besetzung: Michael Jai White, Gillian White, Jackson Rathbone, Edoardo Costa, Wayne Gordon

Bilder

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The Island – Auge um Auge
fazit
Und mal wieder will sich jemand für den Tod eines geliebten Menschen rächen, indem er Dutzende anderer Menschen tötet. Am ehesten sticht „The Island – Auge um Auge“ noch durch das Inselsetting hervor. Das allein reicht aber nicht aus, um die geschwätzige Nichtigkeit und die wenig bemerkenswerten Actionszenen auszugleichen.
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