Ein neuer Lebensabschnitt hat für Parker (John Magaro) und Madeline (Chasten Harmon) begonnen. So haben sie sich nicht nur das Ja-Wort gegeben und freuen sich darauf, den Rest ihres Lebens miteinander zu verbringen. Sie haben zudem ein schickes Haus gekauft, in dem sie ihr Glück zu finden hoffen. Dabei ahnen sie nicht, dass dieses mit einer düsteren Vorgeschichte ausgestattet ist, von der ihnen niemand bei der Besichtigung etwas gesagt hat. So soll vor hundert Jahren eine Frau aus Liebeskummer Selbstmord begangen haben. Und eben diese Frau hat Briefe hinterlassen, auf die das Paar gestoßen ist. Die tragischen Nachrichten sind dabei das geringste Problem der beiden. Vielmehr geschehen in dem Haus zunehmend seltsame Dinge …
Wenn das Traumhaus zum Alptraum wird
Es gehört zu den im Horror-Genre immer wieder gern verwendeten Szenarien: Ein Paar, wahlweise auch eine Familie, bezieht ein neues Haus oder eine neue Wohnung und muss dabei feststellen, dass irgendetwas Unheimliches darin vorgeht. Beispiele für ein solches Szenario gibt es mehr als genug, seien es Malasaña 32 – Haus des Bösen, The Evil Next Door oder auch Apparition – Dunkle Erscheinung. Da gibt es erst einige seltsame Erlebnisse. Später versuchen die Pechvögel herauszufinden, was es mit dem unglückseligen Domizil auf sich hat, bevor der wahre Terror beginnt. Dann gilt es, irgendwie das Böse zu vertreiben oder diesem wenigstens zu entkommen. Wer noch nicht genug hat: Nun kommt mit The Mistress – Für immer vereint ein weiterer Vertreter dieses Haunted-House-Subgenres.
So richtig viel hat Regisseur und Drehbuchautor Greg Pritikin, den man am ehesten wohl noch für seine Komödie The Last Laugh kennt, diesem Bereich aber nicht beizufügen. Gerade zu Beginn hat man hier ein Déjà-vu-Erlebnis nach dem anderen. Es ist offensichtlich, dass The Mistress – Für immer vereint gar nicht die Ambition hat, dem Genre neue Seiten abzugewinnen. Im Gegenteil: Hier wird ganz bewusst an alte Zeiten erinnert. Nicht nur, dass einem die Geschichte und die Inszenierung bekannt vorkommen. Da wird mit alten Elementen wie Briefen und Fotografien gearbeitet, welche aus einer lang zurückliegenden Vergangenheit stammen. Und dann wäre da noch die Musik von Arturo Rodriguez, bei der man das Gefühl hat, dass der hauptsächlich als Dirigent arbeitende Komponist noch ein paar Thriller von Alfred Hitchcock angeschaut hat, um sich inspirieren zu lassen.
Nicht richtig spannend
Das kann man dann schön nostalgisch finden. Oder auch langweilig: Wer ein bisschen häufiger in diesem Genre-Segment unterwegs ist, findet zunächst wenig Gründe, warum man hier bis zum Ende dranbleiben sollte. Wobei es schon auch gelungene Elemente gibt. Beispielsweise tritt John Magaro (Operation: Overlord) ganz überzeugend auf als Mann, der sich von finsteren Dingen und Personen verfolgt fühlt. Er hat aber auch die dankbarere Rolle, wenn der von ihm verkörperte Autor mit einer Reihe von Punkten zu kämpfen hat. Seine Kollegin Chasten Harmon hatte da weniger Glück. Madeline ist eigentlich kein Charakter, sondern nur eine Funktion: Sie wird darauf reduziert, die Ehefrau zu sein und dem Horror ausgesetzt zu werden. Spannend ist das nicht.
Die ganz große Spannung sollte man dann aber allgemein nicht erwarten. Zum Ende hin wird das Ganze zwar noch einmal intensiviert, wenn aus einem diffusen Gefühl von Bedrohung eine sehr akute und konkrete wird. Nur gibt es an der Stelle ein so offensichtliches Vorbild, das dem hier in jeglicher Hinsicht völlig überlegen ist, dass der Film keine Chance hat. Hin und wieder ist The Mistress – Für immer vereint atmosphärisch, das Setting ist schon recht nett. Letzten Endes wartet man aber vergeblich darauf, dass der Film wirklich packend wird und damit seinen Platz an der Seite der vielen anderen Genrevertreter verdient. Mehr als Durchschnitt ist das hier einfach nicht.
OT: „The Mistress“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Greg Pritikin
Drehbuch: Greg Pritikin
Musik: Arturo Rodriguez
Kamera: Antonio Riestra
Besetzung: John Magaro, Chasten Harmon, Eddie Alfano, Aylya Marzolf, Kat Cunning, James Carpinello
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