Seit ihrer Kindheit verfügt Jules (Fiona Dourif) über ganz besondere Kräfte, hat sie doch einen speziellen Draht zu der Welt der Toten. Ihr Freund Matty (Jordan Belfi) weiß sich dies zunutze zu machen. Gemeinsam mit den beiden Brüdern Wolf (Randy Wayne) und Ben (Harris Dickinson) arbeiten sie an einer Show, in der sie übernatürlichen Phänomenen nachgehen. Zurzeit sind die vier in Malaysia unterwegs, wo sie unterstützt von der örtlichen Übersetzerin Annie (Thao Nhu Phan) mehrere Geschichten verfolgen. Ihr neuester Auftrag führt sie zu dem Paar Martha (Malin Crepin) und Ian (William Miller), das nach Malaysia ausgewandert ist und in seinem Zuhause unheimliche Beobachtungen macht. Und tatsächlich muss die Crew bald feststellen, dass da etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht …
Mal wieder auf Dämonenjagd
Sie sind einfach nicht totzukriegen: Filme über Dämonen, die von nichtsahnenden Leuten Besitz ergreifen. Das ganze Jahr über kommen solche okkulten Horrorfilme heraus, die meisten davon folgen denselben Prinzipien. Dann und wann wird mal ein bisschen mehr investiert, dieses Jahr kamen etwa Insidious: The Red Door und Der Exorzist: Bekenntnis ins Kino. Die meisten dieser Titel werden aber ausschließlich für den Heimgebrauch produziert. Demonic Activity – Haus der Dämonen fällt irgendwo dazwischen. In den USA war der Streifen wohl tatsächlich in den Lichtspielhäusern zu sehen, hierzulande kommt er mehr als ein Jahr später direkt auf DVD heraus, wo er vermutlich auch nicht übermäßig viel Aufmerksamkeit bekommen wird.
Auch bei der Besetzung nimmt das hier eine Art Zwischenposition ein. Auffällig ist zumindest, dass Harris Dickinson eine größere Rolle spielt, der in den letzten Jahren in einer ganzen Reihe namhafter Titel mitgespielt hat, etwa in der preisgekrönten Satire Triangle of Sadness oder aktuell in der Wrestling-Biografie The Iron Claw. In Demonic Activity – Haus der Dämonen bekommt er eher weniger Gelegenheit, sein schauspielerisches Talent unter Beweis zu stellen. Dafür darf der Brite längere Zeit mit nacktem Oberkörper herumlaufen. Für die Geschichte ist das eigentlich irrelevant. Aber es ist doch mal etwas anderes, wenn ein Mann derart sexualisiert wird. Die Frau darf hingegen die entscheidende Rolle übernehmen, sie allein kann die Sache aufklären.
Ordentlich ohne viel Eigenes
Feministisch ist der Film aber nicht wirklich. Überhaupt halten sich die inhaltlichen Ambitionen in Grenzen. Zwar greifen Regisseur Brando Lee und Drehbuchautor Alfie Palermo auf Malaysia als Setting zurück. Zusammen mit den lokalen Bräuchen sorgt das zumindest für ein bisschen Abwechslung im Horror-Einerlei. Zuviel sollte man davon aber nicht erwarten. Zum einen ist in Demonic Activity – Haus der Dämonen nicht so wirklich viel vom Land zu spielen. Nach einem anfänglichen Ritual, bei dem Mönche eine Rolle spielen, geht es direkt zum Haus des Paares. Über weite Strecken wüsste man hier nicht einmal, dass man sich in dem südostasiatischen Land befinden soll. Klar, ein westliches Team, welches die einheimische Bevölkerung rettet, wäre problematisch gewesen. Die Bevölkerung deswegen ganz rauszuschneiden, macht das aber nicht besser.
Auch inszenatorisch ist da wenig, was helfen würde, dass einem der Film in Erinnerung bleibt. Wenn besessene Leute auf einmal komisch sprechen oder irgendwelche Dinge durch die Luft fliegen, dann ist das letztendlich nicht mehr als das Abarbeiten von Genre-Klischees. Ein bisschen versucht man in Demonic Activity – Haus der Dämonen, durch eine tragische Vorgeschichte und eine spätere Wendung doch noch etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Aber sehr viel ist das nicht, der Horrorfilm tut insgesamt nicht genug. Wen das nicht stört und eine Vorliebe für diese Art Geschichte hat, kann durchaus einmal einen Blick riskieren. Im Umfeld der Dämonentitel schlägt sich dieser recht wacker. Ärgern muss man sich hier nicht. Ein Must See ist das aber ebenso wenig.
OT: „Don’t Look at the Demon“
Land: USA, Malaysia
Jahr: 2022
Regie: Brando Lee
Drehbuch: Alfie Palermo
Musik: Vincent Gillioz
Kamera: Mike Muschamp
Besetzung: Fiona Dourif, Jordan Belfi, Ashlyn Boots, Harris Dickinson, Randy Wayne, Malin Crépin, William Miller, Thao Nhu Phan
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