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© ARD Degeto/Lucia Faraig

Der Barcelona-Krimi: Absturz

„Der Barcelona-Krimi: Absturz“ // Deutschland-Start: 7. Dezember 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Es hätte ein großes Fest werden sollen, als Marc (Atheer Adel) seinen Beachclub eröffnet. Zu diesem Zweck hat er seine alte Clique eingeladen, damit sie mit ihm feiern: Sofia (Edita Malovcic), Sergi (Nico Rogner), Alex (Christoph Gawenda) und Bruno (Daniel Blanqué). Doch mit der Feierlaune ist es schlagartig vorbei, als die Leiche von Bruno entdeckt wird. Doch wer könnte den Fotografen nur getötet haben? Und aus welchem Grund? Kommissar Xavi Bonet (Clemens Schick) und Fina Valent (Anne Schäfer) übernehmen den Fall und begeben sich auf Spurensuche. Dabei tauchen sie tief ein in die Geschichte der Clique und stellt dabei fest, dass sie ein tragisches Ereignis miteinander verbindet. Und es wird nicht das letzte bleiben …

Film Noir am Rand der Parodie

Und weiter geht es mit Der Barcelona-Krimi. Nachdem sich das Ermittlerduo letzte Woche nach anderthalb Jahren Pause mit Totgeschwiegen zurückmeldete, geht es nun nahtlos mit Absturz weiter. Und auch dieses Mal ist die Antwort für ein aktuelles Verbrechen in einer weit zurückliegenden Vergangenheit verborgen. Doch während man vergangenes Mal an einem alten Trauma Spaniens rührte, indem die unzähligen während des Bürgerkriegs entführten Kinder erinnerte, bleibt man dieses Mal beim persönlichen Einzelschicksal. Hier geht es „nur“ um eine Freundesclique, innerhalb derer irgendwelche düsteren Geheimnisse aufgedeckt werden müssen, um die Gegenwart verstehen zu können.

Das ist inhaltlich natürlich weniger ambitioniert. Dafür versuchte man anderweitig groß aufzutrumpfen: Der achte Teil der ARD-Krimireihe wird als Film Noir verkauft, man will da an vergangene Genregrößen anknüpfen. Zu viel sollte man sich hiervon aber nicht erhoffen. Es stimmt zwar schon, dass Der Barcelona-Krimi: Absturz diverse typische Elemente einbaut. Zu diesen zählen Sofia, die als einzige Frau in der Clique die Rolle der Femme Fatale übernehmen darf. Auch bei der schwermütigen Atmosphäre fühlt man sich zuweilen in die Vergangenheit zurückversetzt. So wirklich geht das Ganze aber nicht auf. So ist gerade Sofia dermaßen überzogen, dass es mehr wie eine Parodie wirkt. Auch sonst versuchte man sich mit bedeutungsschwangeren Dialogen, die an der Grenze zum unfreiwillig Komischen sind.

Schicke Bilder mit mäßigem Inhalt

Andere Passagen sind besser gelungen. So gelingt es wie beim Vorgänger, eine melancholische Stimmung aufzubauen und das Gefühl, viel verloren zu haben. Dies steht im harten Kontrast zu den Bildern, die wie so oft bei den Donnerstagabend-Krimis im Ersten idyllische Postkartenmotive sind. Visuell ist Der Barcelona-Krimi: Absturz durchaus ansprechend, gerade auch durch die Wechsel von den berauschten Partyszenen hin zu den flirrenden Strandaufnahmen. Wer dafür empfänglich ist, kann hier also schon einschalten und sich anderthalb Stunden lang von dieser Bilderflut mittragen lassen, die eine reizvolle Mischung aus Freiheit und Beklemmung vermittelt. Auch wenn man sich über Sinn und Zweck solcher Auslandsproduktionen immer streiten kann, hier wurde das Geld wenigstens gut angelegt.

Inhaltlich ist der Krimi weniger erwähnenswert. Natürlich dürfen die Zuschauer und Zuschauerinnen ein bisschen rätseln, wer denn nun hinter dem Mord steckt. Allerdings ist der Rahmen dafür recht eng gesteckt, da ja klar ist, dass da etwas innerhalb der Clique den Ausschlag gegeben haben muss. Auch die Spannung hält sich eher in Grenzen, da man größeren Wert auf die Figuren und ihre diversen Geschichten legte, um noch etwas Drama reinzubekommen. Unbedingt gesehen haben muss man das nicht. Im Gegensatz zu so manch anderem Fernsehkrimi auf diesem Programmplatz muss man sich bei Der Barcelona-Krimi: Absturz aber nicht wirklich ärgern. Das Ergebnis ist vielmehr ein zweckmäßiger Zeitvertreib, der für die anvisierten anderthalb Stunden passt. Mehr als das ist es nicht.

Credits

OT: „Der Barcelona-Krimi: Absturz“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Andreas Herzog
Drehbuch: Catrin Lüth, Florian Hanig
Musik: Christopher Bremus
Kamera: Ralf Noack
Besetzung: Clemens Schick, Anne Schäfer, Alexander Beyer, Edita Malovcic, Nico Rogner, Christoph Gawenda, Atheer Adel, Renato Schuch

Bilder

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Der Barcelona-Krimi: Absturz
fazit
Wie schon beim Vorgänger gilt es auch in „Der Barcelona-Krimi: Absturz“, Geheimnisse einer weit zurückliegenden Vergangenheit aufzuklären. Inhaltlich ist das wenig interessant. Wie so oft auf diesem Programmplatz sind es eher die Bilder, die zum Einschalten motivieren. Teilweise ist auch die Atmosphäre geglückt, wenngleich die Arbeit mit den Film-Noir-Elementen zuweilen unfreiwillig komisch wird.
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