Maria Cobretti (Sylvester Stallone), besser bekannt unter seinem Spitznamen „Cobra“, ist der Mann fürs Grobe beim LAPD. Er wird immer dann gerufen, wenn eine Situation dabei ist, außer Kontrolle zu geraten, auch wenn seine Methoden bei seinen Vorgesetzten umstritten sind. Schon seit Wochen treibt ein Serienkiller, den die Medien den „Nacht-Schlitzer“ nennen, sein Unwesen in der Stadt und hat bereits 16 Menschen umgebracht. Die Polizei tappt im Dunkeln, da es kaum Spuren gibt, sodass Cobretti seine Hilfe in dem Fall anbietet. Wegen seiner Kontakte in die Unterwelt gibt man nach und zusammen mit seinem Kollegen Gonzales (Reni Santoni) macht Cobra auf die Suche nach Spuren. Als dann eines der Opfer des Schlitzers, Ingrid Knudsen (Brigitte Nielsen), entkommen kann und ihn beschreiben kann, werden Cobretti und Gonzales zu ihrem Schutz bestellt.
„You are the disease. I am the cure.“
Als Schauspieler und Regisseur Sylvester Stallone 2022 eine neue Actionfigur der von ihm gespielten Figur Marion (in der deutschen Version Maria) Cobretti auspackte, bemerkte er, dass diese Rolle nicht nur zu seinen Favoriten zählt, sondern er sie auch gerne öfter gespielt hätte. Das wundert kaum, wenn man bedenkt, dass Die City-Cobra durchaus als eine Filmreihe angedacht war, wobei das geplante Sequel jedoch nie zustande kam. Dennoch erfreut sich der Film eines Kultstatus unter Actionfans, was nicht nur mit der Hauptfigur zusammenhängt, sondern auch mit der Welt, die Regisseur George Pan Cosmatos und Sylvester Stallone in ihrer ersten Kollaboration erschaffen haben, eine überstilisierte Neo-Noir Version von Los Angeles, in der jemand wie Maria Cobretti für Recht und Ordnung sorgt und wie eine 80er Version von Clint Eastwoods Harry Callahan wirkt.
Vielleicht war die Filmwelt der 80er schon zu überfüllt, als 1986 Stallones Cobra auf die Leinwand kam. Markige Sprüche, ein Händchen für Waffen und Nahkampf und eine Coolness, die einen Kühlschrank am Laufen halten konnte, kannte man bereits von anderen Helden, gespielt von Arnold Schwarzenegger oder Kurt Russell. Dennoch ist Maria Cobretti eine Held, den man so schnell nicht vergisst, alleine schon wegen Stallones Darstellung in der Rolle, die er mit einer gehörigen Portion Charisma und Stoizismus spielt. Wie das Vorbild „Dirty“ Harry Callahan setzt er sich optisch von den anderen Gesetzeshütern ab und ist in beiden Welten, der des Lichts und die der Dunkelheit, zuhause. Sowohl seine Kollegen als auch die zwielichtigen Gestalten in seiner Nachbarschaft gehen ihm aus dem Weg und wissen, dass es nicht gut enden wird, wenn man sich mit ihm anlegt. Cobra ist die Quintessenz vieler Actionhelden, eine überzeichnete, aber gerade deswegen ungemein unterhaltsame und sympathische Erscheinung, die in die stilisierte Comic-Welt passt, die Die City-Cobra seinem Zuschauer präsentiert.
Schöne neue Neon-Welt
Die Welten, die George Pan Cosmatos in seinen Filmen zeigt, sind immer hyperrealistisch, eine Überzeichnung unserer Welt. Seine beiden Kollaborationen mit Stallone, Die City-Cobra und Rambo II, zeigen Welten, in denen es, wie im Comic, möglich ist, dass ein Charakter einen Krieg gewinnen kann. Cobrettis Kampf ist einer gegen das Verbrechen, in einer Welt, in der Armut, Gewalt und Elend regieren, wie beispielsweise die Montage von Cobrettis und Gonzales’ Ermittlungen zeigt. Die Polizei oder das Gesetz haben hier kaum noch Befugnisse und können den Schaden etwas mildern, oder sind bisweilen Teil des Problem aufgrund der Bürokratie oder weil sie selbst Bestandteil jener „neuen Weltordnung“ sein wollen, der auch der Killer angehört. Mit Realismus hat dies nicht mehr viel zu tun, denn das ist pure Fantasie, eine Comic-Buch-Welt, die unterhalten will, brutal und reaktionär ist. Gerade das macht Die City-Cobra so interessant und attraktiv für viele Zuschauer.
OT: „Cobra“
Land: USA
Jahr: 1986
Regie: George Pan Cosmatos
Drehbuch: Sylvester Stallone
Musik: Sylvester Levay
Kamera: Ric Waite
Besetzung: Sylvester Stallone, Brigitte Nielsen, Reni Santoni, Andrew Robinson, Brian Thompson
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