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Familia (2023)

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„Familia“ // Deutschland-Start: 15. Dezember 2023 (Neflix)

Inhalt / Kritik

Für Leo (Daniel Giménez-Cacho) ist die Familie sehr wichtig. Und so veranstaltet er mehrfach im Jahr ein großes Essen, bei denen sie alle zusammenkommen. Da sind seine Töchter Rebbecca (Ilse Salas), Julia (Cassandra Ciangherotti) und Mariana (Natalia Solián), die mit Kindern, Partner und Partnerin angereist sind. Und natürlich Sohn (Ricardo Selmen), der aufgrund seiner geistigen Beeinträchtigung noch immer auf der Olivenfarm lebt, wo sein Vater auf ihn aufpassen kann. Neben den eigenen Kindern ist noch Leos neue Freundin Clara (Maribel Verdú) mit von der Partie. Unterstützung kann der Patriarch auch gut gebrauchen. Nicht nur, dass es immer wieder zu Reibereien zwischen ihm und seinen Töchtern kommt. Er hat zudem eine schwierige Ankündigung zu machen …

Dialoglastiges Drama

Es ist schon eine interessante Karriere, die Rodrigo García bislang so hinter sich hat. Eigentlich hätte man erwarten können, dass er als Sohn des Literatur-Nobelpreisträgers Gabriel García Márquez ein Mann der Worte ist. Stattdessen arbeitete er zunächst als Kameramann. Später führte er auch selbst Regie und drehte reihenweise mit großen Hollywood-Stars zusammen, zuletzt etwa in Raymond & Ray und Four Good Days, wo Ewan McGregor und Ethan Hawke bzw. Glenn Close und Mila Kunis die Hauptrolle spielten. Große Namen sucht man in Familia vergeblich, mit dem der Kolumbianer überraschend sein spanischsprachiges Regiedebüt gibt. Stattdessen vertraut er in seinem Netflix-Drama auf ein Ensemble, das hierzulande eher niemand kennen dürfte.

Unwichtig ist die Besetzung aber nicht. Im Gegenteil: Der Film verzichtet fast völlig auf eine Handlung, sondern ist ganz auf die Figuren zugeschnitten. Ein Großteil von Familia besteht darin, wie die ganzen Leute um einen Tisch sitzen und sich über die verschiedensten Themen unterhalten. Man könnte zu der mexikanischen Produktion auch Kammerspiel sagen. Nur dass es eben keine Kammer gibt, sondern man gesammelt vor einer idyllischen Landschaft sitzt. Kurz sehen wir auch das Haus, ein paar Minuten folgen wir den drei Schwestern zu einer Veranda, wo ein Teil des Gesprächs fortgesetzt wird. Wir bewegen uns aber nie weit weg, weder im Hinblick auf das Setting noch die Art des Films. Für manche wird das zu langweilig sein. Das hier richtet sich schon an ein Publikum, das dialoglastige, minimalistische Geschichten mag.

Lebensnah und ohne richtiges Ende

Dieses kommt dafür auf seine Kosten. Dabei verzichtet García, der gemeinsam mit Bárbara Colio das Drehbuch geschrieben hat, auf Abgründe, die vergleichbar zu anderen Familientreff-Dramen wie Das Fest wären. Ein paar Geheimnisse kommen zwar auf den Tisch. Doch da ist nichts, was das Publikum tatsächlich schockieren würde. Das hier ist kein Aufarbeitungsdrama. Tatsächlich ist Familia sogar ein recht zurückhaltender Film, der stärker darum bemüht ist, lebensnah zu sein. Das meiste davon ist es auch. Viele der Themen, die im Laufe der rund 105 Minuten angesprochen werden, sind so universell, dass man sich als Zuschauer bzw. Zuschauerin leicht darin wiederfinden kann. Gerade die Konflikte zwischen dem Vater und den drei Töchtern sind sehr natürlich gestaltet.

Was dem Film ein wenig fehlt, ist ein richtiges Ende. Irgendwann ist man fertig mit dem Essen und geht, ohne dass die Gespräche aber wirklich zu etwas geführt hätten. Vieles wird nicht wirklich ausdiskutiert, selbst eine spätere Enthüllung bleibt ohne Konsequenz. Allerdings ist auch das nicht grundsätzlich verkehrt. Familia imitiert da nur das Leben, das einem selten den Gefallen tut, dass alles sauber abgearbeitet wird und auf den Punkt kommt. Wer darauf verzichten kann und einfach nur mal wieder ein lebensnahes Drama sehen möchte, ganz ohne Manipulation, Kitsch oder Übertreibungen, der ist an einer guten Adresse. Man bekommt hier einen Einblick in die Dynamik einer Familie, bei der einiges nicht ganz funktioniert und die dennoch nicht aus dem Rahmen fällt.

Credits

OT: „Familia“
Land: Mexiko
Jahr: 2023
Regie: Rodrigo García
Drehbuch: Rodrigo García, Bárbara Colio
Musik: Camilo Lara
Kamera: Igor Jadue-Lillo
Besetzung: Daniel Giménez Cacho, Ilse Salas, Cassandra Ciangherotti, Natalia Solián, Maribel Verdú, Brian Shortall, Natalia Plascencia, Ricardo Selmen, Adolfo Madera, Ángeles Cruz

Bilder

Trailer

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fazit
„Familia“ porträtiert eine Familie, die sich bei einem gemeinsamen Essen über mehrere Themen austauscht. Das ist über weite Strecken ziemlich lebensnah und zurückhaltend erzählt. Wer diese Art Drama mag, ist hier an einer guten Adresse, auch wenn manches nicht wirklich auserzählt wird.
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