Eine rätselhafte Brandserie hält die Region im Atem: Immer wieder stehen Scheunen in Flammen. Doch wer könnte dahinterstecken? Und aus welchem Grund? Dabei bleibt es nicht bei einfachen Sachschätzen, bei einem dieser Brände kommt auch der Hofbesitzer ums Leben. Kriminalhauptkommissar Jan Brockhorst (Felix Vörtler) macht Druck, dass die Geschichte möglichst bald aufgeklärt wird. Und so begeben sich Henk Cassens (Maxim Mehmet) und Süher Özlügül (Sophie Dal) auf Spurensuche und werden dabei von Melanie Harms (Tina Pfurr) unterstützt, der Assistentin von Insa Scherzinger (Theresa Underberg). Für Cassens ist die Angelegenheit jedoch heikel, da sich gleich mehrfach die Ermittlungen mit seinem Privatleben überschneiden …
Alles wie immer
Auch wenn die Fernsehsender längst auf Weihnachtsmodus geschaltet haben und unentwegt alte wie neue Filme ausstrahlen, die von dieser besinnlichen Zeit profitieren wollen, so ganz will man die regulären Zielgruppen nicht im Stich lassen. Und so gibt es im ZDF kurz zuvor noch Krimis zu sehen, eines der verlässlichsten TV-Genres. So galt es in Die Chefin: Die Konsequenz, das Rätsel um einen Familienvater zu lösen, der nachts in einem Wald ermordet wurde. Nun meldet sich auch Friesland zurück, eine der beständigsten Reihen des Senders. Gab es anfangs einen neuen Teil pro Jahr, ist man inzwischen bei drei angekommen. Los ging 2023 es mit Friesland: Artenvielfalt, danach folgte Landfluchten, zum Abschluss wird der Feuerteufel ausgepackt.
Wer auch nur einen Film der seit 2014 ausgestrahlten Reihe gesehen hat, weiß bereits ziemlich genau, was einen hier erwartet. Schließlich macht man seit Jahren immer dasselbe. Das gilt natürlich in verschiedenen Abstufungen für die meisten Krimireihen. Und doch gibt es kaum eine, die derart massiv auf wiederkehrende Figuren und Runnings Gags setzt. So spielt sich wie gewohnt in Friesland: Feuerteufel Brockhorst auf. Bestatter Wolfgang Habedank (Holger Stockhaus), Apothekerin Insa Scherzinger (Theresa Underberg) und Sühers Bruder Yunus (Yunus Cumartpay) müssen auch noch in die Geschichte, selbst wenn das der Handlung nichts bringt und oft sehr forciert ist. Das führt dazu, dass die einzelnen Teile immer etwas austauschbar sind, weil das Erfolgsrezept gleichzeitig eine deutliche Einschränkung ist.
Zu viele persönliche Bezüge
Aber das heißt ja nicht, dass man hiermit nicht seinen Spaß haben kann. Denn noch etwas ist für die Reihe maßgeblich: der Humor. Der funktioniert beim 19. Teil grundsätzlich auch immer noch. Ob es das Kompetenzgerangel bei der Polizei ist oder die Einmischungen der Apothekerin, das ist schon nett. Dieses Mal kommt noch eine Liebelei von Henk mit der Polizeipräsidentin Antje Reiff (Petra van de Voort) hinzu. Dennoch, so ganz zündet das diesmal alles nicht in Friesland: Feuerteufel. Zumal die Tonalität dieses Mal auch ernster ist, als man es gewohnt ist. Zum Teil wird es richtig dramatisch, wenn eine Reihe tragischer Ereignisse stattfinden oder auch ans Tageslicht kommen. Der Film ist einem Drama zum Teil näher als einer Komödie.
Dafür darf man viel rätseln, da sind schon zahlreiche widersprüchliche Hinweise, die einen beschäftigen. Zumal es an eindeutigen Verdächtigen mangelt. Zwischendurch geraten einige der Hauptfiguren in Verdacht, bei denen aber klar ist, dass sie es nicht gewesen sein können. Als Krimi ist Friesland: Feuerteufel dennoch durchaus ordentlich. Ein Manko ist jedoch, dass hier viel zu viele persönliche Bezüge hergestellt werden. Als wären die besagten Einsätze der Nebenfiguren nicht schon konstruiert genug, wird da wirklich alles und jeder irgendwie miteinander verbunden, und sei es durch lang zurückliegende Geschichten. Das mit den persönlichen Verwicklungen ist zwar im Krimibereich keine Seltenheit, viele machen das, um so künstlich Betroffenheit zu erzeugen. In dieser massiven Form kommt das aber schon selten vor.
OT: „Friesland: Feuerteufel“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Dominic Müller
Drehbuch: Anke Winschewski
Musik: Stefan Hansen
Kamera: Simon Schmejkal
Besetzung: Maxim Mehmet, Sophie Dal, Theresa Underberg, Holger Stockhaus, Felix Vörtler, Yunus Cumartpay, Tina Pfurr, Veronique Coubard, Agnes Decker, Florian Schmidtke, Inka Löwendorf, Stefan Rudolf, Judith Bohle, Liv Clasvogt, Petra van de Voort
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