Als Ollie (Oliver Hardy) während seines Urlaubs in Paris Georgette (Jean Parker) kennenlernt, ist es sofort um ihm geschehen. Sie ist die Frau seines Lebens, dessen ist er sich sicher, bis zum Ende seiner Tage will er mit ihr zusammen sein. Als diese jedoch seine Avancen zurückweist, bricht eine Welt für ihn zusammen. Jetzt bleibt ihm nur noch der Freitod, sein bester Freund Stan (Stan Laurel) soll ihn dabei begleiten. In letzter Minute kommt jedoch ein Offizier vorbei und überzeugt die beiden davon, sich lieber der Fremdenlegion anzuschließen. Dort angekommen müssen sie jedoch feststellen, dass ihnen die Arbeit doch nicht so wirklich liegt …
Hauptsache Chaos
Stan Laurel und Oliver Hardy, hierzulande auch bekannt als „Dick und Doof“, gehören sicherlich zu den ganz großen Namen in der Geschichte der Komik. Mehr als 100 Kurz- und Langfilme drehten sie zusammen zwischen den 1920ern und 1950ern, waren mit ihrem Slapstick-Humor sowohl in der Stummfilm-Ära wie auch beim anschließenden Tonfilm Stars. Das Erfolgsrezept bestand darin, dass ihre Alter Egos immer wieder in chaotische Szenen geraten, egal wo sie gerade sind. Bei Fliegende Teufelsbrüder war es das Militär, ein Umfeld, das wie gemacht war für die beiden, weil die Strenge dieser Organisation und das Chaos der beiden einen großen Kontrast bildeten. Schon vorher hatten sich die zwei in diesem thematischen Umfeld ausgetobt, darunter in dem Kurzfilm In der Wüste, der eine sehr ähnliche Geschichte erzählte.
Sonderlich lang ist aber auch Fliegende Teufelsbrüder nicht geworden. Der alternativ als Dick und Doof in der Fremdenlegion bekannte Film ist nur etwas mehr als eine Stunde lang. Dafür passiert in der Zeit eine Menge. So verweisen die beiden alternativen deutschen Titel darauf, dass hier keine durchgängige Handlung erzählt wird. Stattdessen besteht die Geschichte aus mehreren Abschnitten, die zwar aufeinander aufbauen, dabei aber sehr Unterschiedliches erzählen. So befasst sich das erste Drittel mit der Zeit in Frankreich, nur das zweite mit der Fremdenlegion. Im letzten Drittel befinden sich die beiden auf der Flucht, nachdem sie – wie immer – ein großes Chaos angerichtet haben. Das ist alles ein bisschen willkürlich. Aber im Vergleich zu etwa Chaplin und Keaton waren die inhaltlichen Ambitionen der beiden immer geringer.
Kein komödiantischer Höhenflug
Das Ergebnis ist gemischt. Einige Passagen sind ganz amüsant geworden, gerade auch wenn die Ereignisse völlig aus dem Ruder laufen oder sie in ihrer eigenen Welt leben. An manchen Stellen ist Fliegende Teufelsbrüder sogar vergleichsweise böse. Aber nicht alles, was das Duo da so aufführt, ist wirklich komisch. Ein Gag zu Beginn, bei dem sich Stan immer wieder den Kopf stößt, ist beispielsweise eher langweilig. Zumal manche Punkte aus heutiger Sicht schon etwas fragwürdig sind. Gerade die Witze rund um den anfänglichen Selbstmord, zu dem dann auch noch Stan genötigt werden soll, sind problematisch. Natürlich macht es grundsätzlich immer Spaß, dem eigespielten Team zuzusehen, wie es durch die Welt stolpert. Aber es gibt doch sehenswertere Werke in dem Vermächtnis der zwei.
OT: „The Flying Deuces“
AT: „Dick und Doof in der Fremdenlegion“
Land: USA
Jahr: 1939
Regie: A. Edward Sutherland
Drehbuch: Ralph Spence, Harry Langdon, Charles Rogers, Alfred Schiller
Musik: John Leipold, Leo Shuken
Kamera: Art Lloyd, Elmer Dyer
Besetzung: Stan Laurel, Oliver Hardy, Jean Parker, Reginald Gardiner, James Finlayson, Jean Del Val
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