Inzwischen hat sich Detective Sam Tyler (John Simm) daran gewöhnt, nach einem Autounfall im Jahr 1973 zu sich gekommen zu sein, während sein Körper in der Gegenwart im Koma liegt. Er kommt inzwischen auch besser mit seinem Chef Gene Hunt (Philip Glenister) klar, auch wenn sie unterschiedlicher kaum sein könnten und Sam so seine Probleme damit hat, wie die Polizeiarbeit in den 1970ern aussieht. Zu tun hat er ohnehin genug, eine mysteriöse Mordserie hält das Team auf Trab. Aber noch etwas anderes beschäftigt den Polizisten. So begegnet er ausgerechnet dem Mann, den er gerade verhaften wollte, bis er vom Auto erwischt wurde. Während er alles dafür tut, ihn hinter Gitter zu bringen, muss er befürchten, dass seine Tage gezählt sind …
Nicht mehr ganz so wild wie Staffel 1
Die Idee von Life on Mars: Gefangen in den 70ern war ohne Zweifel originell. Sicher, das Motiv der Zeitreise kommt immer mal wieder in Filmen und Serien vor, sei es bei Science-Fiction- oder Fantasy-Titeln. Das Motiv aber in einem Krimi zu verwenden, das ist selten. Zudem wurden auch Mystery-Elemente eingebaut, wenn anfangs noch völlig klar ist, warum Sam denn in der Vergangenheit ist. Humor gab es obendrein, wenn nach typischer Fish-out-of-Water-Manier der Protagonist mit einer kompletten anderen Welt klarkommen muss. Zum Ende hin wurde es richtig tragisch. Die Mischung war wild, kam aber gut an. Das Publikum war begeistert und machte die britische Serie zu einem Hit. Auch die Kritiken waren sehr gut. Und so war es kein Wunder, dass rund ein Jahr später eine zweite Staffel kam, welche die Geschichte fortsetzte.
Grundsätzlich hat sich bei der Rückkehr nicht viel geändert, weshalb Fans ohne groß nachzudenken wiedereinsteigen können. Ein paar Unterschiede gibt es aber schon. So wurde der Humor stark zurückgefahren. Klar, nach einiger Zeit hat sich der Protagonist an die Situation gewöhnt, weshalb das Drehbuchteam darauf verzichtete, da erneut Anpassungsschwierigkeiten einbauen zu wollen, die beim Einstieg für Unterhaltung sorgten. Wenn etwas Komik aufkommt, dann durch das Zwischenspiel der ungleichen Figuren. Und auch im Hinblick auf den Mystery-Aspekt ist Life on Mars: Gefangen in den 70ern etwas genügsamer geworden, da diverse Fragen nun einmal beantwortet sind und man nicht so tat, als wäre man noch am Anfang. Das ist alles verständlich, führt aber dazu, dass die Mischung nicht mehr ganz so wild ist.
Noch immer gut
Einige kuriose Momente gibt es aber auch so. Beispielsweise gibt es in der fünften der acht Episoden längere Passagen, in denen ein außer Gefecht gezogener Sam anderweitig ins Geschehen einzugreifen versucht. Und dann wären da noch die rätselhaften Telefonanrufe, die aus der ersten Staffel übernommen wurden und nach wie vor für Spannung sorgen. Die zweite Staffel von Life on Mars: Gefangen in den 70ern wechselt dabei zwischen den regulären Fällen, also dem Polizeialltag, und der Geschichte rund um das Koma. Das klappt noch immer sehr gut. Schon als klassischer Krimi wäre die Serie unterhaltsam gewesen. Durch den übernatürlichen Aspekt wird das aber noch einmal aufgewertet und aufgelockert.
Manchmal würde man sich wünschen, dass die Rahmenhandlung ein bisschen schneller vorankommt. In der Hinsicht wirkt die Serie etwas gestreckt, um möglichst lang mit dem Szenario weiterarbeiten zu können. In der Summe ist die zweite Staffel von Life on Mars: Gefangen in den 70ern daher nicht ganz so fesselnd, wie es die erste war. Für sich genommen ist sie aber ohne Zweifel ebenfalls einen Blick wert. Wer auf der Suche nach einer guten und zugleich eigenwilligen Krimiserie ist, ist hier an einer guten Adresse. Nicht ohne Grund wurde später mehrfach im Ausland versucht, an den Erfolg anzuknüpfen. Eine tatsächliche Fortsetzung kam bislang aber leider nicht zustande, auch wenn sie mehrfach in Planung war.
OT: „Life on Mars“
Land: UK
Jahr: 2007
Regie: SJ Clarkson, Richard Clark, Andrew Gunn
Drehbuch: Matthew Graham, Chris Chibnall, Julie Rutterford, Ashley Pharoah, Guy Jenkin, Mark Greig
Idee: Matthew Graham, Tony Jordan, Ashley Pharoah
Musik: Edmund Butt
Kamera: Balazs Bolygo
Besetzung: John Simm, Philip Glenister, Liz White, Dean Andrews, Marshall Lancaster, Noreen Kershaw, Archie Panjabi, Sam Hazeldine
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