Mit Außerirdischen kennt sich Agent J (Will Smith) bestens aus, im Laufe seiner Karriere bei den Men in Black hat er sich zum Top-Agenten hochgearbeitet. So schnell schockt ihn da nichts mehr. Bei seiner neuesten Mission ist aber auch er schwer gefragt. Das bösartige Monster Serleena (Lara Flynn Boyle) ist in der Gestalt eines Unterwäschemodels zur Erde gekommen, um ein wertvolles Artefakt zu finden, das dort irgendwo versteckt sein muss. Worum es sich beim Licht von Zartha genau handelt weiß niemand. Klar ist aber, dass es sehr mächtig ist und Serleena vor nichts zurückschreckt, um an dieses zu kommen. J muss das Alien deshalb dringend aufhalten und selbst irgendwie das Licht ausfindig machen. Doch dafür braucht er die Hilfe seines ehemaligen Partners K (Tommy Lee Jones). Und dem wurden nach seiner Pensionierung alle Erinnerungen genommen …
Umständliche Fortsetzung des Sci-Fi-Hits
Wenn in Hollywood ein Film erfolgreich ist, dauert es meistens nicht lange, bis ein Nachfolger in Arbeit oder zumindest im Gespräch ist. Und Men in Black war erfolgreich, sehr erfolgreich sogar. Bei einem Budget von 90 Millionen US-Dollar spielte die Science-Fiction-Komödie mehr als das Sechsfache wieder ein und wurde zu einem der erfolgreichste Titel 1997. Und doch sollte es im Anschluss fünf Jahre dauern, bis ein zweiter Teil herauskam. Ein Grund für die lange Wartezeit dürfte gewesen sein, dass man nicht so wirklich wusste, wie man Agent K wieder integrieren kann, nachdem dieser den Dienst quittiert und seine Erinnerung verloren hat. Theoretisch hätte man zwar auch ohne diesen eine Fortsetzung drehen können. Damit wäre aber ein wesentlicher Teil des Erfolgsrezeptes auf der Strecke geblieben.
Am Ende fand man einen Weg, wie sich das alles wieder rückgängig machen ließ. Es ist kein übermäßig überzeugender Weg, da wird schon ziemlich konstruiert, um überhaupt ans Ziel zu kommen. Aber es ist jetzt ja auch nicht so, dass der erste Teil eine besonders ausgefeilte Geschichte hatte. Letzten Endes bestand der Reiz der Comic-Adaption darin, dass man die beliebte Verschwörungstheorie um geheime Organisationen und Aliens, die sich auf der Erde aufhalten, nahm, um daraus mit viel Augenzwinkern eine Actionkomödie zu basteln. Men in Black II tut das ebenfalls und setzt allgemein auf die Stärken des erfolgreichen ersten Films: ein absurdes Szenario, ausgefallene Außerirdische und ein spielfreudiges Duo, bei dem ein großer Kontrast aufgebaut wurde. Da trifft ein jüngerer, energischer junger Mann auf einen älteren Kollegen, der immer ganz ernst ist.
Nett, mit wenigen Höhepunkten
Letzteres ist beim Nachfolger zunächst so nicht der Fall, da ein längerer Teil des Films dazu dient, dass K sein Gedächtnis zurückerlangt. Das Ergebnis ist etwas zwiespältig. Auf der einen Seite bedeutet es, dass man schon länger wartet, bis die bewährte Dynamik wieder vorliegt. Außerdem kommt in die Geschichte während dieser Phase nur begrenzt voran. Andererseits hat diese Schnitzeljagd ihre Momente. So ist eine Szene, die sich um ein Schließfach dreht, einer der absoluten Höhepunkte von Men in Black II. Hier hat man sich tatsächlich etwas Neues einfallen lassen und dem grundsätzlichen Konzept noch einmal etwas Originelles hinzugefügt, das zum Schluss auf sehr schöne Weise auch wieder aufgegriffen wird.
Ansonsten hielt sich der Einfallsreichtum leider ziemlich in Grenzen. Anstatt die lange Wartezeit zu nutzen, um sich witzige Szenarien einfallen zu lassen, wird zu viel vom Erstling geklaut. Selbst bei den Aliens wäre mehr möglich gewesen. Zwar gibt es dieses Mal keine Kakerlake. Ansonsten wird aber vieles einfach wiederholt. Das funktioniert dann grundsätzlich schon, man wird bei dem Ganzen gut genug unterhalten. Mit einer Laufzeit von nicht einmal anderthalb Stunden ist das zudem alles schön kurz geworden, Langeweile kommt dabei keine auf. Aber eben auch keine Euphorie. Men in Black II ist bewährte Zerstreuung, über die man sich nicht ärgern muss, die aber relativ schnell wieder vergessen ist.
OT: „Men in Black II“
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: Barry Sonnenfeld
Drehbuch: Robert Gordon, Barry Fanaro
Musik: Danny Elfman
Kamera: Greg Gardiner
Besetzung: Tommy Lee Jones, Will Smith, Lara Flynn Boyle, Johnny Knoxville, Rosario Dawson, Tony Shalhoub, Rip Torn
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