Raus aus dem Teich Migration
© 2023 Illumination Entertainment and Universal Studios

Raus aus dem Teich

„Raus aus dem Teich“ // Deutschlad-Start: 14. Dezember 2023 (Kino) // 7. März 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Mack mag es gern übersichtlich und verlässlich, so ganz ohne Aufregung und Gefahr. Und so besteht der Enterich darauf, dass seine Familie den sicheren Teich in Neuengland nicht verlässt, an dem sie leben. Selbst als ein Schwarm anderer Enten vorbeikommt, die auf dem Weg ins Ausland dort Halt macht, lässt sich Mack nicht davon abbringen – zum Ärger seiner Frau Pam und seinen beiden Kindern Dax und Gwen, die gern die Welt kennenlernen würden. Später willigt er doch noch ein und die vier machen sich gemeinsam mit Macks verschrobenem Onkel Dan auf den Weg in die große weite Welt. Jamaica ist das Ziel, von dem ihnen die anderen Entern vorgeschwärmt haben. Dabei müssen sie jedoch feststellen, dass das Abenteuer viele Hindernisse bereithält – und auch die eine oder andere Gefahr, die sie irgendwie meistern müssen …

Auf zu neuen Ufern

Seit der Corona-Pandemie hat das Kino bekanntlich mit einem Besucherschwund zu kämpfen, vereinzelter großer Hits zum Trotz geht es gerade bergab. Ein Segment, das besonders unter dem nachlassenden Interesse leidet, ist der des Animationsfilms. So bekommen Disney und Pixar, die beiden einstigen Marktführer, keinen Fuß mehr auf den Boden. Auch bei DreamWorks Animation sind die Zahlen zum Teil enttäuschend. Andere Mitbewerber haben sich gleich ganz zurückgezogen. Bislang trotzt Illumination diesem Trend noch auf bemerkenswerte Weise. So war das Einspielergebnis von Minions: Auf der Suche nach dem Mini-Boss fast so gut wie das des Vorgängers sieben Jahre zuvor. Der Super Mario Bros. Film wäre 2023 sogar fast der erfolgreichste Film des Jahres geworden, wurde am Ende nur von Barbie geschlagen. Umso größer ist die Erwartung an Raus aus dem Teich, der erste Originaltitel des Animationsstudios seit Sing.

Während die Kinobetreiber aus wirtschaftlichen Gründen den Film herbeisehnen, haben Animationsfans einen weiteren Anlass, ganz gespannt zu sein. Schließlich führte hier Benjamin Renner Regie. Der wurde durch mehrere Comics bekannt sowie seine beiden wunderbaren Filme Ernest & Célestine und Der kleine Fuchs und seine Freunde – Das große Kinoabenteuer, die zu den schönsten Zeichentrickfilmen der 2010er zählen. Dass er sich von seinem typischen Stil verabschieden muss, ist natürlich schade. Zu gern hätte man gesehen, was er mit einem richtig großen Budget aus seinen Figuren herausholen kann. Wobei sich auch sein erster CGI-Film sehen lassen kann. Gerade die Naturlandschaften sind sehr schön geworden. Die Figurendesigns sind zum Teil recht witzig, wenngleich sie nicht ganz den Charme seiner älteren Werke haben.

Gefühl trifft Action-Slapstick

Was jedoch definitiv gelitten hat, das ist der Inhalt. Illumination setzt bei seinen Filmen recht oft auf eine Mischung aus Gefühligkeit und hyperaktivem Slapstick. Das ist bei Raus aus dem Teich nicht anders. Während die anfänglichen Szenen noch verstärkt auf das Verhältnis innerhalb der Familie setzen, dominieren später zunehmend Actionszenen, wenn die Enten mehreren großen Gefahren ausgesetzt sind. Der Film versucht sich damit an einer Mischung aus dem, wofür das Studio bekannt ist, und dem, was Renner in seinen Filmen gemacht hat. Das Ergebnis ist dennoch Illumination näher, was sehr schade ist, da man hier schon das Gefühl hat, dass das Talent des Franzosen etwas verschwendet wurde. Da wurde an der Erfolgsformel festgehalten, anstatt tatsächlich mal etwas Neues zu versuchen.

Unterhaltsam ist das Ergebnis aber. Da sind eine Reihe witziger Einfälle dabei, etwa der ständig verpeilte Dan oder auch ein Zwischenstopp bei einem Reiher-Pärchen. Man hat hier insgesamt mehr Spaß als etwa bei Wish und Trolls: Gemeinsam stark, den letzten Werken der großen Konkurrenten. Wer zu Weihnachten daher einen neuen Film sucht, den man sich mit Kindern ansehen und dabei selbst Spaß haben kann, fährt mit Raus aus dem Teich nicht schlecht. Auch wenn das Animationsabenteuer in mehrfacher Hinsicht unter den Möglichkeiten bleibt, wäre ein erneuter Hit zu wünschen – sowohl den beteiligten Leuten wie auch den Kinos, die zum Ende des Jahres ein Lächeln verdient hätten.

Credits

OT: „Migration“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Benjamin Renner, Guylo Homsy
Drehbuch: Mike White
Musik: John Powell
Animation: Illumination

Bilder

Trailer

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Raus aus dem Teich
fazit
Zwar ist „Raus aus dem Teich“ etwas enttäuschend, wenn man die vorherigen wunderbaren Filme des Regisseurs kennt. Für sich genommen ist das Animationsabenteuer um eine Entenfamilie, die durch die Welt fliegt, aber durchaus sehenswert. Und das nicht nur für die sehr schönen Umgebungen, die wir auf dem Weg kennenlernen.
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