Rausschmeißer gibt es wie Sand am Meer, doch keiner ist so gefragt und berüchtigt wie James Dalton (Patrick Swayze). Wegen seines Rufes wird er von dem Geschäftsmann Frank Tillman (Kevin Tighe) engagiert, um in seinem Club namens Double Deuce zu arbeiten, in dem Schlägereien an der Tagesordnung sind. Schon kurz nach seiner Ankunft dauert es nicht lange und Dalton nimmt einige Veränderungen bei der Belegschaft vor. Nachdem er auch einen Barkeeper gefeuert hat, zieht er zum ersten Mal die Aufmerksamkeit von Brad Wesley (Ben Gazzara) auf sich, einem Investor, der mittels seiner Handlanger das Geschehen in der kleinen Gemeinde kontrolliert. Dalton hingegen lässt sich nicht einschüchtern und schafft es binnen kurzer Zeit, das Double Deuce zu einem angesagten Club zu machen.
Der Erfolg Tillmans missfällt jedoch Wesley, der immer wieder versucht, den neuen Rausschmeißer einzuschüchtern und aus der Gemeinde zu vertreiben. Als Dalton durch seinen alten Freund Wade (Sam Elliott) auch noch Unterstützung erhält, sieht sich der Geschäftsmann gezwungen, zu anderen Mitteln zu greifen und setzt auf Erpressung und Gewalt. Dalton, der eigentlich vor seiner Vergangenheit fliehen wollte, sieht sich gezwungen, alles auf Spiel zu setzen, wenn er seine Freunde sowie seine Beziehung zu Elizabeth (Kelly Lynch) retten will.
Zwischen Western und Action
In den 1980ern, spätestens aber nach seiner Rolle in Dirty Dancing, konnte Schauspieler Patrick Swayze in den Augen vieler Zuschauer eigentlich nicht viel falsch machen, sodass er sich in den Folgejahren auf eine Reihe sehr vielfältiger Projekte konzentrierte. Rowdy Herringtons Regiedebüt Road House mag augenscheinlich nichts Besonderes sein und wurde bei seinem Erscheinen von der Kritik eher verhalten aufgenommen, doch in den Folgejahren hat sich der Actionfilm eine kleine, aber sehr loyale Fangemeinde aufgebaut, sodass er mittlerweile einen gewissen Kultstatus genießt. Road House ist mitnichten perfekt, aber insbesondere die Mischung von Action und Elementen des Westerns macht den Film so interessant, selbst wenn man gerade im Finale ein paar Punkte nennen könnte, die nicht sonderlich gelungen sind.
Im Grunde hat ein Charakter wie James Dalton sehr viel gemein mit jenen mysteriösen Westernhelden wie sie beispielsweise Clint Eastwood oder Charles Bronson oft gespielt haben. Er ist eine Figur, über die man wenig weiß und deren Vergangenheit nur in Bruchstücken dem Publikum offenbart wird, sodass er nach und nach etwas mehr Tiefe erhält als so mancher Actionheld der 80er Jahre. Er ist ein „cooler“, also einer, der Situation beruhigen soll und erst als Letztes zu Gewalt greift, um Probleme zu lösen, sodass seine Prämisse „Sei höflich“, die er den anderen Rausschmeißern im Double Deuce mitteilt, wie ein Mantra seiner eigenen Person erscheint. Dennoch ist er ein Mann, dem Gewalt immer dorthin folgt, wo er hinkommt und sobald die Situation wieder geregelt ist, verschwindet er sogleich zum nächsten Brandherd. Eine Gemeinde, die ganz in den Händen eines machtgierigen und brutalen Gegenspielers ist, erfordert einen so „coolen“ Sheriff, der für Recht und Ordnung sorgt, auch wenn dies am Ende etwas verwässert wird.
Kampf gegen die Mächtigen
Swayzes Dalton steht für ein Amerika, das sich gegen die Kontrolle der Mächtigen wehrt und gegen die Korruption kämpft. Oder zumindest wird er auf diese Weise im Laufe der Handlung wiederholt stilisiert. Das ist ein bisschen sehr abstrus und verträgt sich noch weniger mit einer Geschichte, die unter keinen Umständen die Laufzeit von fast zwei Stunden trägt. Die Liebesgeschichte mit Kelly Lynchs Figur ist genauso wie die Freundschaft mit Sam Elliotts Charakter zwar nett gemeint, aber bringt nicht wirklich viel, selbst wenn insbesondere Elliott sichtlich Freude an seiner Rolle hat. Ben Gazzara spielt mit großer Lust einen Gegenspieler, der auch auf einem Cartoon hätte kommen können, aber durch seine Darstellung zumindest etwas Charme bekommt. Dennoch bleibt die Rolle sehr eindimensional und im Vergleich zum Protagonisten kaum erwähnenswert.
Neben den Schauspielern sind sicherlich die Actionszenen positiv zu erwähnen. Die Kampfszenen sind gut gemacht und hart, was nur konsequent ist, wenn man bedenkt, dass es sich um Kneipenschlägereien handelt. Später kommen dann noch ein paar Martial-Arts-Einlagen hinzu, in denen Swayze seine Qualitäten im Actiongenre unter Beweis stellen kann.
OT: „Road House“
Land: USA
Jahr: 1989
Regie: Rowdy Herrington
Drehbuch: David Lee Henry, Hilary Henkin
Musik: Michael Kamen
Kamera: Dean Cundey
Besetzung: Patrick Swayze, Kelly Lynch, Sam Elliott, Ben Gazzara, Kevin Tighe
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