Santa Clause: Die Serie – Staffel 2

Anders als geplant behält der Weihnachtsmann Scott (Tim Allen) vorerst seinen Job, bereitet nebenher jedoch seinen Sohn Cal (Austin Kane) darauf vor, seine Nachfolge anzutreten. Währenddessen versucht seine Tochter Sandra (Elizabeth Allen-Dick), ihre kürzlich zum Vorschein gekommenen magischen Fähigkeiten kontrollieren und nutzen zu können. Wovon niemand am Nordpol etwas weiß: Nachdem er vor mehreren Jahrhunderten verbannt und in einen Nussknacker verwandelt worden war, erwacht Magnus Antus (Eric Stonestreet) wieder zum Leben – der unter den Elfen als Mad Santa bekannte Vorgänger Scotts stellt eine große Bedrohung dar, von welcher der gegenwärtige Amtsinhaber nicht das Geringste ahnt …

Christmas business as usual

Sonderlich originell ist die Grundidee der zweiten Staffel von Santa Clause: Die Serie nun nicht unbedingt. War die erste Staffel in gewisser Weise eine Wiederaufarbeitung der Storyline von Santa Clause 3 – Eine frostige Bescherung, so fühlen sich die neuen auf Disney+ veröffentlichten Folgen ebenfalls ein wenig danach an. Wieder einmal geht es darum, dass Scott als Weihnachtsmann abzudanken gedenkt, wieder einmal ist der Nordpol in Gefahr. Am Ende ist dann alles wie gehabt, mit ein paar der Entwicklung der Ereignisse geschuldeten Anpassungen. Der repetitive Charakter des Franchises lässt sich nicht wegdiskutieren, allerdings handelt es sich hier keineswegs um einen lauwarmen Aufguss von bereits Bekanntem.

Die erste Folge wird Kapitel 7 genannt, die zweite Staffel schließt also nicht nur inhaltlich an die vorherige an, auch anderweitig wird gezeigt, dass es sich um die Weitererzählung der Geschichte handelt. Das heißt, wir kehren zu denselben hübsch dekorierten Sets zurück, an die wie uns bisher so gewöhnt haben. Ein bisschen dürfen wir uns nach drei Filmen und einer Staffel mittlerweile ja auch am Nordpol heimisch fühlen. Genau so dürfen wir in der Familie Clause sowie deren Mitarbeitern und Helfern Freunde sehen, die wir gerne wieder besuchen. Noch besser als die erste Staffel von Santa Clause: Die Serie versteht es die zweite, sowohl für ein jüngeres als auch ein älteres Publikum zu funktionieren. Genau so lässt sie sich sehr gut von all jenen rezipieren, die bereits die Filme kannten, aber ebenfalls von jenen, welche erst mit der ersten Staffel mit dem Clause-Universum in Berührung kamen.

Schön böse

Eric Stonestreets Mad Santa ist im Rahmen von Santa Clause: Die Serie ein fantastischer Antagonist. Während die erste Staffel unter anderem dafür gelobt werden muss, viele der in den Filmen entstandenen Plotholes gekonnt gestopft zu haben, trug sie gleichzeitig einiges dazu bei, die Hintergrundgeschichte des Franchises auszubauen. Mit Magnus Antus wird diese nun noch weiter bereichert. Das wirft zwar ein paar Fragen auf, die unbeantwortet bleiben, erzeugt aber keine neuen Plotholes, sondern gibt uns einfach noch mehr Einblick in die Vergangenheit.

Mad Santa ist auf witzige Weise böse geschrieben und wird durch Stonestreets Schauspiel so richtig zum Leben erweckt. Sowohl das Makeup- als auch das Kostümdepartment unterstützen ihn dabei hervorragend. Seine Assistentin Olga ist ebenfalls glaubwürdig zurechtgemacht und überzeugend von Marta Kessler spielt. Allerdings ist ihr Charakter nicht ganz konsistent geschrieben. Genauer gesagt werden ein paar Dinge angedeutet, aber nicht konkret durchexerziert. Es wäre jedoch möglich, dass die Autoren bereits mit einer dritten Staffel liebäugeln, in der ein paar lose Enden aus der zweiten dann weitergeführt und aufgelöst werden können. Ob es eine solche geben wird, lässt sich aktuell weder bestätigen noch verneinen. Sollte nach dem Staffelfinale tatsächlich Schluss sein, bliebe zwar einiges in der Luft hängen, andererseits könnte auch niemand so richtig enttäuscht davon sein, wie die Sache dann hier zu einem Ende gebracht worden wäre.