Space Truckers

Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte John Canyon (Dennis Hopper) auf den weiten Highways des Weltraums, als einer der letzten unabhängigen Trucker. Als er eine Ladung quadratischer Schweine abliefert, findet er Zeit für einen Flirt mit Cindy (Debi Mazar), einer Kellnerin und seiner Verlobten. Einst hat er ihr versprochen, er werde sie eines Tages in ihre Heimat, den Planeten Erde zurückbringen, weil es ihrer Mutter nicht gut geht und sie ihr beistehen will. Da kommt ein neuer Auftrag wie gerufen, denn als Nächstes soll er eine Ladung Sexpuppen auf die Erde bringen. Neben Cindy begleitet Canyon der junge Trucker Mike Pucci (Stephen Dorff), der John bei einer Schlägerei gegen seine ehemaligen Auftraggeber hilft, die ihm kein Geld für seine Arbeit geben wollen.

Die drei machen sich also auf in Richtung Erde, doch auf dem Weg dorthin kommt es zu einem Schaden an Johns Raumschiff. Als John diesen reparieren will, bemerkt er, dass seine Ladung über eine Selbstschussanlage verfügt, der er um ein Haar zum Opfer fällt. Zeit, sich darüber zu wundern, haben er und seine Begleiter nicht, denn sie werden von einer Horde Piraten unter dem Kommando des grausam entstellten Captain Macanudo (Charles Dance) überfallen.

Die Leidenschaft für den Weltraum

Den meisten Filmfans ist Regisseur Stuart Gordon in erster Linie wegen der vielen Projekte aus dem Horrorgenre bekannt. Schon mit seinem ersten Film Re-Animator gelang ihm ein Werk, das bis heute nicht zu Unrecht einen Kultstatus genießt und auf das Filme wie Dolls, Meister des Grauens und Castle Freak folgten. Ebenso wie Drehbuchautor Ted Mann wollte Gordon jedoch schon immer eine Science-fiction-Geschichte erzählen, doch schon bei seiner Arbeit an Robot Jox – Die Schlacht der Stahlgiganten hatte er gemerkt, dass ein filmischer Ausflug ins Weltall sehr teuer werden konnte. Für Space Truckers fand er deswegen Produzenten, die Gordon ein entsprechendes Budget zur Verfügung stellten, wobei dieser die Auflage hatte, einen familienfreundlichen Film zu machen, was Gordon nur recht war.

Es ist bedauerlich, dass Space Truckers nicht zu dem Erfolg wurde, den sich die Produzenten sowie Gordon erhofft hatten und in den USA sogar noch nicht einmal eine Kinoauswertung erhielt. Dabei ist die Mischung aus Science-fiction und Komödie sicherlich einer der vergnüglichsten Filme des Regisseurs, der zwischen Action und Komik immer wieder wechselt und sich in einer Tradition mit großen Abenteuerfilmen versteht. Zugleich bleibt Gordon seiner Passion für Effektkino treu, was man beispielsweise an dem aufwändigen Make-Up von Darsteller Charles Dance sieht, dessen Figur wohl die denkwürdigsten Szenen in Space Truckers hat. Diese lassen den Zuschauer die eher langweiligen Momente zwischen Stephen Dorff und Debi Mazar vergessen, dessen Figuren ohnehin so banal sind, dass man die sich anbahnende Romanze zwischen den beiden am liebsten überspringen würde.

Die Macht der Konzerne

Interessant ist vor allem die Besetzung Dennis Hoppers. Über die Qualität seines Schauspiels kann man sich streiten, doch als Ikone der 60er Jahre hat es schon was für sich, wenn ausgerechnet einer der Stars aus Easy Rider davon spricht, wie gut es ist frei und unabhängig zu sein und sich immer gegen die Mächtigen stellt. Die grimmige Präsenz und die Kauzigkeit Hoppers geben der Figur des Truckers Substanz, selbst wenn die Liebesgeschichte mit Debi Mazars Figur etwas zu viel des Guten ist. Hoppers Figur ist zumindest kerniger und sympathischer als Stephen Dorff, der scheinbar nicht so recht etwas anzufangen wusste mit der Rolle oder den Dialogen. Immer wirkt er fehl am Platze, was wiederholt die mangelhafte Chemie der Darsteller untereinander hervorhebt. Space Truckers trägt das Herz am rechten Fleck, doch an der Durchführung mangelt es leider an vielen Stellen.