TIM

T.I.M.

„T.I.M.“ // Deutschland-Start: 15. Dezember 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Für Abi (Georgina Campbell) wird ein Traum wahr, als sie eine Stelle bei Integrate Robotics erhält. Dort kann sie an den neuesten Produkten mitarbeiten und helfen sie weiterzuentwickeln. Einen Prototyp hiervon darf sie sogar mit nach Hause nehmen, ein humanoider Roboter mit dem Namen T.I.M., kurz für „Technologically Integrated Manservant“. Während das neueste Wunderwerk für sie schnell Alltag ist, steht ihr Mann Paul (Mark Rowley) dem Ganzen sehr misstrauisch gegenüber. Vor allem, dass er Zugriff auf jeden Aspekt ihres Lebens erhält, gefällt ihm gar nicht. Bedenken, die Abi schnell beiseite wischt. Dabei soll Paul recht behalten. Denn während das Paar noch dabei ist, sich in dem neuen Zuhause zurechtzufinden und die kriselnde Ehe zu kitten, will T.I.M. seine Herrin ganz für sich alleine haben …

Die Zukunft ist künstlich

Das Thema künstliche Intelligenz ist derzeit allgegenwärtig. Dass diese irgendwie unser aller Leben verändert wird, ahnen wir schon. Doch niemand kann genau sagen, welche Auswirkungen das konkret haben. Das wiederum eröffnet viele Möglichkeiten für Filmschaffende, die mit dem Stoff gleichermaßen utopisch oder dystopisch arbeiten können – mit einer deutlichen Präferenz für Letzteres. So sind in den letzten Jahren mehrere Science-Fiction-Thriller erschienen, in denen diese Maschinen ein Eigenleben entwickeln. Gerade erst wurde I’ll Be Watching – Zuhause hört dich niemand schreien fürs Heimkino veröffentlicht, bei dem ein übergriffiges Smarthome eine wichtige Rolle spielt. Nun kommt T.I.M., hier ist es mal wieder ein täuschend echt aussehender Roboter, der das Leben eines Paares durcheinanderbringt. Vor allem, als Gefühle ins Spiel kommen.

Manche werden sich dabei vielleicht an Perfect Human zurückerinnert fühlt, auch dort holt sich ein Paar einen Roboter ins Haus, was für reichlich Zündstoff und emotionales Chaos sorgt. Während der Film aber vor allem dadurch in Erinnerung bleibt, dass er eine bizarre Wendung nimmt, da ist T.I.M. trotz der futuristischen Elemente ein sehr konventionelles Werk. Hier weiß man schon früh, in welche Richtung sich das alles bewegen wird. Und tatsächlich gibt es so gut wie kein Klischee, das Regisseur Spencer Brown, der mit seiner Frau Sarah Govett das Drehbuch geschrieben hat, auslassen. Dass Letztere offensichtlich eine Schriftstellerin ist, hätte einen hoffen lassen, dass da vielleicht mit mehr Fantasie gearbeitet wird, anstatt nur die üblichen Schritte abzuarbeiten.

Traditionell und ideenlos

Tatsächlich steht der britische Film in einer langen Tradition von Werken, in denen sich jemand Zugriff auf das Leben einer Familie verschafft, dort manipuliert und intrigiert, später auch bedroht und alles zu zerstören beginnt. Der einzige Unterschied ist eben, dass es in T.I.M. ein Roboter ist, der diese wenig vorbildlichen Eigenschaften demonstriert. Das bringt immerhin ganz neue Möglichkeiten mit sich, wenn grundsätzlich alles, was irgendwie mit Technik zusammenhängt, von der Titelfigur für sich genutzt werden kann. Das Ergebnis ist gern mal übertrieben, um Glaubwürdigkeit geht es in dem Science-Fiction-Thriller nicht. Über längere Zeit funktioniert es aber einigermaßen, man ist sogar ein wenig gespannt, welche perfiden Einfälle der Android sonst noch haben wird.

Leider sind aber auch die nicht übermäßig originell. Die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten solcher Maschinen haben dann doch die Limitierung, dass sich Menschen diese ausdenken müssen. Dann und wann ist das Ergebnis ganz okay, zumal der Australier Eamon Farren (Chained) als blonder, eiskalter Hüne tatsächlich irgendwie unheimlich ist. Hinzu kommen ansehnliche Bilder rund um das Luxushaus. Das ist aber nicht genug, um die inhaltlichen Schwächen auszugleichen. Statt der erhofften Hochspannung gibt es in T.I.M. über weite Strecken Langeweile. Zudem ist der Film zum Teil schon eher Seifenoper-Trash, ohne das dann aber konsequent durchzuziehen. Ein solcher Roboter mag die Zukunft der Menschheit sein, die filmische Zukunft sieht jedoch hoffentlich interessanter aus.

Credits

OT: „T.I.M.“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Spencer Brown
Drehbuch: Spencer Brown, Sarah Govett
Musik: Walter Mail
Kamera: Dave Miller
Besetzung: Georgina Campbell, Eamon Farren, Mark Rowley

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T.I.M.
fazit
„T.I.M.“ versucht sich an dem Trendthema künstliche Intelligenz, wenn ein humanoider Roboter bei einem Paar für jede Menge Ärger sorgt. Dessen Fähigkeiten sind beeindruckend, der Film selbst ist es nicht. Die unbegrenzten technologischen Möglichkeiten scheitern am begrenzten Einfallsreichtum eines Drehbuchs, das nur Klischees kennt.
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