Die von Liam (Don Johnson) geleitete Gruppe The Collective hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen aus dem Verkehr zu ziehen, über die das Gesetz keine Macht hat. Neuester Zugang in der Gruppe ist Sam (Lucas Till), der schon darauf brennt, Jagd auf Verbrecher zu machen. Zwar hat er noch keine Erfahrungen, weshalb Liam ihn eigentlich noch nicht einsetzen will. Am Ende lässt er sich aber doch darauf ein und beauftragt ihn, gemeinsam mit Hugo (Tyrese Gibson) den skrupellosen Menschenhändler Miro (Paul Ben-Victor) zu schnappen. Der ist gerade dabei, eine Auktion vorzubereiten, wo wertvolle Leute weiterverkauft werden sollen. Schon länger ist The Collective hinter ihm her, bislang ohne Erfolg. Daran haben auch Daisy (Ruby Rose) und Nikita (Mercedes Varnado) ihren Anteil, die für ihn die Drecksarbeit erledigen …
Unterwegs mit Auftragsmördern
In den letzten Jahren hat es eine Reihe von Filmen gegeben, in denen Auftragsmörder und Auftragsmörderinnen im Mittelpunkt stehen. Zuletzt war da beispielsweise David Finchers herbeigesehnter Der Killer, wo Michael Fassbender einen Mörder in Not spielte. Auch bei The Virtuoso waren einige bekannte Gesichte zu entdecken, wenn ein Killer einen gefährlichen Auftrag annimmt. Nun kommt mit The Collective – Die Jagd beginnt ein weiteres Werk zu uns, bei dem sich die mörderische Besetzung grundsätzlich sehen lassen kann. Wobei die Marketingabteilung das offensichtlich etwas anders sah. So ist Hauptdarsteller Lucas Till auf dem Cover kleiner als die drei Kollegen und Kolleginnen abgebildet, wird auch als letzter genannt. Warum ausgerechnet Ruby Rose so prominent platziert ist, obwohl sie im Film kaum etwas tut, muss man auch nicht verstehen.
Aber Mogelpackungen sind im Segment billig produzierter Actionthriller keine Seltenheit. Es gibt manche, deren Spätkarriere eigentlich nur darin besteht, für ein paar Minuten Laufzeit groß beworben zu werden. Ganz so schlimm ist es hier nicht. Außerdem kann man niemandem aus dem Ensemble dem Vorwurf machen, hier einfach nur lustlos des Geldes wegen mitgemacht zu haben. Die Schauspieler und Schauspielerinnen versuchen zumindest, innerhalb des inhaltlichen Rahmens etwas zu machen. Das Problem ist nur: Eben dieser Rahmen ist in The Collective – Die Jagd beginnt recht schwach. Grundsätzlich kann man natürlich schon einen Film rund um das Konzept „guter“ Auftragsmörder machen. Das Drehbuchduo Matthew Rogers (Code Name Banshee) und Jason James wusste aber nicht wirklich viel damit anzufangen.
Unschlüssig und wenig spannend
An manchen Stellen hat man den Eindruck, dass hier eigentlich eine Komödie hätte werden sollen. So betreibt Paul Ben-Victor ein gnadenloses Overacting, seine Figur hat auch diverse eigenwillige Macken. Zwischendurch wurden auch irgendwelche komischen Sprüche eingebaut. Konsequent verfolgt wird das aber nicht. Gleiches gilt für ein kurzes Innehalten von Sam, der an einer Stelle nicht weiß, ob er wirklich jemanden erschießen sollte. Von dem Potenzial, das eine Menschenhandel-Auktion mit sich bringt, ganz zu schweigen. The Collective – Die Jagd beginnt wird weder so böse noch so absurd, wie es möglich gewesen wäre und schlingert stattdessen irgendwo herum.
Spaß macht das Ergebnis in der Form auf jeden Fall nicht, zumal auch die Actionszenen nicht unbedingt überragend sind. Regisseur Tom DeNucci (Johnny & Clyde – Let There Be Blood, Vault) zeigt sich in der Hinsicht ebenfalls unschlüssig, ob er es lieber düster-realistisch oder doch lieber überzogen mag, weswegen es von allem ein bisschen gibt. Das ist schade, weil Till als schlagfertiger Killer durchaus eine ordentliche Figur macht. Er kann aber nicht verhindern, dass The Collective – Die Jagd beginnt ein Genrevertreter ist, der ziemlich schnell wieder vergessen ist. Sicher gibt es in diesem Segment Schlechteres, Rose und Gibson haben ihre Erfahrungen damit gesammelt, in dümmlicher Wegwerfware mitzumachen. Das allein ist aber noch kein gutes Argument, warum man hier mit in die Jagd einsteigen sollte.
OT: „The Collective“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Tom DeNucci
Drehbuch: Matthew Rogers, Jason James
Musik: David Bateman
Kamera: Alonso Homs
Besetzung: Lucas Till, Tyrese Gibson, Paul Ben-Victor, Don Johnson, Ruby Rose, Mercedes Varnado, Michael Zuccocla
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