Weihnachten bei dir oder bei mir? (Teil 2)

Mit chaotischen Weihnachtsfesten kennen sich Hubert James Hughes (Asa Butterfield) und Hayley Taylor (Cora Kirk) aus. Schließlich haben sie dieses im vergangenen Jahr durch eine Verkettung von Unglücken getrennt voneinander bei der Familie des jeweils anderen verbracht. Dieses Mal soll alles anders werden, ein gemeinsamer Urlaub des Paares und der zwei Familien soll alle zusammenführen. Zumindest war das die Idee von Huberts Vater Humphrey (Alex Jennings), der Hayleys Eltern Geoff (Daniel Mays) und Kath (Angela Griffin) nach Österreich in ein Skiresort einlädt. Dort sollen sie nicht nur einander besser kennenlernen, sondern auch seine neue Freundin Diane (Jane Krakowski). Doch was ein fröhliches Beisammensein hätte sein sollen, wird aufgrund eines neuen Missverständnisses zu einer echten Herausforderung …

Fortsetzung des Komödienhits

Dieses Jahr ist Amazon Prime Video besonders eifrig, wenn es darum geht, weihnachtliche Titel ins Sortiment aufzunehmen. Da war Mein Freund, der Weihnachtself über einen einsamen Jungen, der einen exzentrischen Elf kennenlernt. Bei Candy Cane Lane spielte eine böse Elfe eine große Rolle, wenn der Kampf um die Weihnachtsdeko-Krone eskaliert. Richtig abstrus wurde es in Vertauschte Weihnacht, bei dem ein Polizist und die Figur aus einem Weihnachtsfilm die Plätze tauschen. Und dann war da noch Merry Little Batman, ein humorvoller Animationsfilm um Batmans Sohn, der ein Superheld werden will. Wem das alles zu sonderbar war und zu viel Fantasy, für den gibt es noch Weihnachten bei dir oder bei mir? (Teil 2). Hier gibt es überhaupt keine Fantasy. Und leider auch keine Fantasie.

Der Titel verrät es bereits, es handelt sich um eine Fortsetzung. Tatsächlich ist es gerade mal ein Jahr her, dass der Streamingdienst Weihnachten bei dir oder bei mir? herausgebracht hat und damit einen Überraschungshit landete. So war der Film eine willkommene Alternative zu den üblichen 08/15-Liebeskomödien, die um diese Zeit gern veröffentlicht wurden. Im Mittelpunkt stand nämlich gar nicht so sehr die Beziehung, sondern die Culture-Clash-Elemente, wenn eine Frau aus einfachen Verhältnissen plötzlich in einem Schloss Weihnachten feiert und umgekehrt ihr verwöhnter Freund bei ganz einfachen Menschen die Feiertage verbringt. Die Figurenzeichnung war sehr genügsam, amüsant waren die starken Kontraste aber durchaus.

Weniger Humor, mehr Romantik

Doch trotz des Erfolges dürften nicht wenige überrascht gewesen sein, als dann kürzlich Weihnachten bei dir oder bei mir? (Teil 2) erschienen ist. Schließlich ließ sich das Szenario des Familientauschs kein zweites Mal verwenden, womit der Hauptreiz weg ist. Also versuchte es Autor Tom Parry, der auch schon beim letzten Mal das Drehbuch geschrieben hat, mit einer Variation des Culture-Clash-Motivs. Genauer landen aufgrund eines Missverständnisses die reichen Hughes in einer Baracke, die einfachen Taylors wiederum in einem Luxusresort. Das bringt dann zwar auch notgedrungen Anpassungsprobleme mit sich. Die sind aber deutlich weniger unterhaltsam als das, was Parry beim Auftakt niedergeschrieben hat. Insgesamt hat der Humor spürbar gelitten.

Dafür wurde der Romantikteil erhöht, schließlich verbringt das Paar diesmal deutlich mehr Zeit miteinander. Das Ergebnis ist etwas gemischt. Auf der einen Seite sind Asa Butterfield und Cora Kirk zusammen schon ein süßes Paar. Außerdem ist da eine späte Szene, die tatsächlich richtig schön geworden ist. Letztendlich macht Weihnachten bei dir oder bei mir? (Teil 2) aber zu wenig, um sich von den vielen Liebeskomödien zu unterscheiden, die andauernd erscheinen. Auch im Hinblick auf das Weihnachtsthema ist das alles nicht so wahnsinnig ergiebig. Dafür gibt es hübsche Aufnahmen aus Österreich, wenn sich die zwei Familien im Schnee tollen. Anschauen kann man sich den Film, da ist nichts, was einen wirklich ärgern müsste. Notwendig war die Fortsetzung aber kaum.