Weihnachten mit Frühstück B&B Merry
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Weihnachten mit Frühstück

Weihnachten mit Frühstück B&B Merry
„Weihnachten mit Frühstück“ // Deutschland-Start: 1. Dezember 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Tracy Wise (Jen Lilley) hat mit ihrem Reise-Blog nicht nur ein treues Publikum gefunden. Sie hat auch die Aufmerksamkeit eines professionellen Magazins auf sich gezogen. Für dieses soll sie nach Vermont reisen und eine Bewertung über ein Hotel schreiben. Neben diesem gibt es aber auch noch ein kleines Bed-and-Breakfast, welches von Graham (Jesse Hutch) und seiner Mutter Barbara (ShellyLyn Williams) betrieben werden, die damit die Familientradition fortsetzt. Und auch dort wird Tracy vorbeischauen, um es für ihre Leser und Leserinnen zu testen. Darin hat sie Routine, sie ist sowohl beim Reisen wie auch dem Schreiben erfahren. Mit einem hat sie jedoch nicht gerechnet: dass sie selbst Gefühle für Graham entwickeln könnte …

Angriff der Weihnachtsfilme

Eigentlich gehören sie fest zum November und Dezember: die unzähligen Weihnachtsliebeskomödien von Netflix. Die sind größtenteils frei jeglicher narrativen Ambition. Meistens haben sie nicht einmal wirklich etwas mit Weihnachten zu tun. Die billig produzierten Schema-F-Massentitel erfreuten sich aber offensichtlich großer Beliebtheit, weshalb da ein Film nach dem anderen kam. 2023 ist es beim Streamingdienst aber überraschend ruhig. So gab es zwar mit Best. Christmas. Ever! und Family Switch zwei Weihnachtskomödien im November, doch die waren frei von Liebesgeschichten. Im Dezember sieht es nicht viel besser aus. Also lizensierte man stattdessen billig produzierte Fernsehfilme aus den USA. Die sind auch nicht schlimmer und kosten dabei nicht viel.

Weihnachten mit Frühstück ist eine von sieben (!) Liebeskomödien im weihnachtlichen Umfeld, die Netflix gleichzeitig zum Monatsanfang veröffentlicht hat. Das ist dann ein bisschen Overkill. Andererseits sind die Filme auch so schnell wieder vergessen, dass es wohl keinen Unterschied macht, wie viel Zeit zwischen den Veröffentlichungen liegt. So hat das Drehbuchduo Hayley Carr und Guy Yosub nicht einmal ansatzweise versucht, mit der Geschichte etwas Eigenes zu erzählen. Man weiß von Anfang an, wie das alles laufen wird. Selbst die dramatische Zuspitzung zum Ende hin, bei der man so tut, als könnte die Beziehung doch noch auf den letzten Metern zerbrechen, ist so streng nach Formel, dass man schon gar nicht mehr sagen kann, wo man das alles zuvor gesehen hat.

Keine Persönlichkeit, null Gefühle

Gleiches gilt für die tragische Vorgeschichte, welche in Filmen immer mal wieder ausgepackt wird, wenn einem nichts Anderes einfällt, um einen Charakter zu beschreiben. Bei Weihnachten mit Frühstück ist es der tote Vater von Graham, der ihn noch immer an die Pension bindet. Diese Passagen sind dann besonders zynische Beispiele für solche Wegwerfproduktionen. Ein bisschen Persönlichkeit kommt allenfalls durch die Sache mit dem Reiseblog hinzu. So versucht man sich hier an einer leichten Kritik gegenüber einer Medienlandschaft, die intransparent arbeitet und wirtschaftliche Interessen über journalistische Integrität stellt. Sehr weit kommt der Film damit nicht, zumal er sich auch recht einfach aus der Affäre zieht. Die Krise von Printmagazinen, die sich gar nicht mehr durch Anzeigen refinanzieren können, wird nicht angesprochen. Das wäre wohl zu kompliziert geworden.

Stattdessen soll sich das Publikum zurücklehnen und zusehen, wie sich zwei attraktive Menschen vor einer idyllischen Kulisse verlieben – das typische Herzkino-Prinzip also. Grundsätzlich ist gegen eine solche bloße Berieselung nicht viel einzuwenden. Wer Spaß daran hat, darf diesen auch haben. Es ist nur schrecklich langweilig, hat so viel Charakter wie Kopierpapier und kann nicht einmal mit dem Paar selbst punkten. Das verbringt in Weihnachten mit Frühstück zwar viel Zeit miteinander. Die großen Gefühle, von denen die Rede ist, bleiben aber bloße Behauptung. Zu spüren ist da nichts. Wer Hintergrund zum Plätzchenbacken oder auch Plätzchennaschen auf dem Sofa braucht, kann es hiermit zwar versuchen. Warum es aber ausgerechnet dieser Film sein sollte und keiner der unzähligen anderen Fabrikate, wird nie ersichtlich. Weihnachten spielt übrigens, wie so oft, auch hier keine wirkliche Rolle. Das wird nur irgendwann als Hintergrund eingebaut, wohl in der Annahme, dass das romantischer ist.

Credits

OT: „B&B Merry“
Land: Kanada, USA
Jahr: 2022
Regie: Paula Elle
Drehbuch: Hayley Carr, Guy Yosub
Musik: Michael Neilson
Kamera: Jason Habicht
Besetzung: Jen Lilley, Jesse Hutch, Kate Twa, ShellyLyn Williams, Laura Yenga, Marnie Mahannah, Peter Louis Chouinard

Trailer

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Weihnachten mit Frühstück
fazit
„Weihnachten mit Frühstück“ ist eine typische Wegwerf-Liebeskomödie zu Weihnachten. Dieses Mal geht es um eine Reisebloggerin, die sich in den Betreiber eines Bed-and-Breakfast verliebt. Das ist schön bebildert, aber frei von Persönlichkeit. Richtig viel Chemie hat das Paar auch nicht.
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