Wow Nachricht aus dem All

Wow! Nachricht aus dem All

Wow Nachricht aus dem All
„Wow! Nachricht aus dem All“ // Deutschland-Start: 14. Dezember 2023 (Kino) // 29. Mai 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Ihre Begeisterung für das Weltall und die Raumfahrt hat Billie (Ava-Elizabeth Awe) von ihrer Mutter geerbt, die selbst als Astronautin im All war, bevor sie spurlos verschwunden ist. Sie liest alles, was sie finden kann, und will auch selbst forschen. Diesen Wissensdurst teilt die 11-Jährige mit Dino (Felix Nölle), der mit seinen Eltern Silke (Alwara Höfels) und Wolfgang (Daniel Christensen) auf einem Schrottplatz lebt und ständig am Tüfteln ist. Als die beiden mit einem selbstgebauten Radioskop ein seltsames Signal empfangen, sind die überzeugt, dass es sich um eine Nachricht von Außerirdischen handeln muss. Billies Vater Alex (Ronald Zehrfeld), der selbst früher für die europäische Raumfahrt gearbeitet hat, ist davon weniger überzeugt. Dennoch können sie ihn davon überzeugen, zur ESA zu fahren und Dr. Margot Boshley (Lavinia Wilson) zu treffen, die gerade an einer geheimen Mission arbeitet …

Der sehnsüchtige Blick zu den Sternen

Es gehört ein wenig zum Menschsein dazu: der sehnsüchtige Blick in den Nachthimmel und das Wundern, ob es irgendwo da draußen noch anderes Leben gibt. Ständig erscheinen Filme und Serien, die diese Sehnsucht bedienen, indem sie der Fantasie freien Lauf lassen. Da werden die unglaublichsten Abenteuer erdacht, bei denen wir fremdartige Kreaturen kennenlernen dürfen, vielleicht auch weit entfernte Kulturen. Ganz so weit kommt es in Wow! Nachricht aus dem All nicht. Zwar gibt es auch hier Kontakt zu außerirdischen Wesen, die es trotz weit verbreiteter Skepsis durch die Erwachsenen gibt. Im Mittelpunkt steht aber eher die Sehnsucht als solche, das Sense of Wonder, wenn wir uns auf eine Reise begegnen und dabei völlig Neues entdecken dürfen.

Bis dorthin ist es aber ein langer Weg, den Drehbuchautor Marc Meyer mit zahlreichen anderen Themen versperrt. Da sind die familiären Situationen der beiden Knirpse, die sich jeweils nicht von ihren Eltern ernstgenommen fühlen. Da ist die verschwundene Mutter, der aufgegebene Traum des Vaters. Und da sind die fiese Missionsleiterin sowie zwei finster dreinblickende Agenten (Anatole Taubman, Ludwig Trepte). Was es mit diesen auf sich hat, wird nie so richtig erklärt. Offensichtlich wollte man in Wow! Nachricht aus dem All noch ein bisschen Verschwörung drin haben und mit Antagonisten arbeiten, obwohl es die für die Geschichte gar nicht gebraucht hätte. Das führt lediglich dazu, dass der halbgare Inhalt frustriert, zumal man bei Boshley zwischendurch Wechsel im Verhalten einbaut, die völlig unmotiviert sind.

Unsinn ohne Ende

Das ist ganz allgemein ein großes Problem des Films: Er ergibt von vorne bis hinten keinen Sinn. Zunächst lässt sich das noch einigermaßen tolerieren, zumal man bei Kinderfilmen allgemein oft großzügiger sein muss. Die sollen ja nicht unbedingt realistisch sein. Das heißt aber nicht, dass man wirklich jeden Quatsch einbauen kann, als wäre es völlig egal. Da werden aus heiterem Himmel Schlüsse gezogen, ohne dass etwas erarbeitet wird, die ISS ist aus unbekannten Gründen ohne Personal, eine Rakete kann mal eben deutlich schwerer beladen werden, ohne dass es jemandem auffallen würde. In der zweiten Hälfte von Wow! Nachricht aus dem All gibt es fast keine Szene mehr, an der man sich nicht veralbert vorkommt von der Willkürlichkeit, mit der hier vorgegangen wird.

Für die junge Zielgruppe wird das weniger gravierend sein. Die stören sich weniger daran, dass vieles inhaltlich nicht funktioniert und das Hauptduo nicht gerade natürlich agiert. Schließlich gibt es einen Ausflug ins All. Außerdem dürfen Kinder wieder den Erwachsenen zeigen, wie es geht, so etwas ist immer beliebt. Und doch ist es ärgerlich, wie Wow! Nachricht aus dem All das an und für sich nette Thema derart verschenkt. Anstatt mit staunenden Augen auf die Leinwand zu schauen, drohen die eher zuzufallen. Dafür macht das Science-Fiction-Abenteuer auch einfach nicht genug Spaß. Wenn man schon eine absurde Geschichte erzählt, sollte man das wenigsten konsequent verfolgen, anstatt halbherzig vor sich hin zu dümpeln und mit einem eher müden Humor zu langweilen.

Credits

OT: „Wow! Nachricht aus dem All“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Felix Binder
Drehbuch: Marc Meyer
Musik: Annette Focks
Kamera: Sonja Rom
Besetzung: Ava-Elizabeth Awe, Felix Nölle, Ronald Zehrfeld, Lavinia Wilson, Alwara Höfels, Daniel Christensen, Anatole Taubman, Ludwig Trepte, Isabella Parkinson, Murali Perumal

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Wow! Nachricht aus dem All
fazit
Wenn in „Wow! Nachricht aus dem All“ zwei Kinder Kontakt mit Außerirdischen aufnehmen, hätte das ein schönes Science-Fiction-Märchen werden können. Stattdessen gibt es ein Abenteuer, das an vielen Stellen geradezu ärgerlich unsinnig ist und nicht genügend Spaß macht, um das auszugleichen. Nur weil ein Film sich an Kinder richtet, heißt das nicht, dass man sich keine Mühe geben muss.
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