Als Marshal führt Guthrie McCabe (James Stewart) ein bequemes Leben und lässt sich seinen Schutz von der Gemeinde, in der er lebt, gut bezahlen. Eines Tages bekommt er Besuch von seinem alten Freund Lieutenant, Jim Gary (Richard Widmark), der ihn im Namen seiner Vorgesetzten beim Militär für eine riskante Mission mitten ins Revier der Comanche gewinnen soll. Dort soll er entführte Familienmitglieder der weißen Siedler zurückholen, ohne dabei Gewalt anzuwenden, da dies einen erneuten Krieg mit den Ureinwohnern provozieren könnte. Zunächst ist McCabe alles andere als angetan von der Mission, doch als er seine Dienste zum einen vom Militär selbst und dann noch von den Siedlern bezahlen lässt, nimmt er an. Doch keiner traut dem Marshal, sodass Gary ihm als Geleit mitgegeben wird.
Bei den Comanche angekommen, gelingt McCabe zwar ein Gespräch mit deren Häuptling zu bekommen, der dem Tauschgeschäft gegen eine Handvoll Waffen nicht abgeneigt ist, doch es ergeben sich weitere Probleme. Zum einen sind die entführten Weißen schon so lange bei den Comanche, dass an eine Rückkehr zu ihren Familien nicht mehr zu denken ist. Zum anderen gibt es im Stamm selbst einen Machtkampf, der nicht nur für die Entführten, sondern auch McCabe und Gray zum Verhängnis werden könnte.
Helden und ihr langer Schatten
Mit Beginn der 1960er Jahre veränderte sich die Filmlandschaft sehr stark, was naturgemäß viele Neuerungen in Genres wie dem Western mit sich brachte. Selbst John Ford, der mit Werken wie Rio Grande oder Der schwarze Falke wahrhaft große Filme inszenierte, schien dies zu merken, was man an seinem Spätwerk sieht, in dem es vor allem um die Hinterfragung der Heldenbilder des Westerns geht. In gewisser Weise ist Zwei ritten zusammen, Fords erste Kollaboration mit Schauspieler James Stewart, eine Vorbereitung auf Der Mann, der Liberty Valance erschoss, weil es unter anderem um Heldenbilder geht, die entweder als obsolet zu betrachten sind oder als fatal. Es ist ein beachtlicher Film, der wichtig für Fords Gesamtwerk ist, aber den ein paar Aspekte, unter anderem leider Stewarts Rolle, davon abhalten, ein weiteres Meisterwerk zu sein.
Bei diesen Themen wundert es nicht wirklich, wenn die Geschichte an sich bisweilen zu einer Fußnote wird. Die beiden Helden, der Marshal und der Soldat, stehen im Fokus, vor allem die Diskrepanz zwischen den Werten, die man mit ihnen assoziiert, und der Realität. Besonders bei Stewarts Figur wird dies deutlich, da McCabe so an das bequeme und lukrative Leben gewöhnt ist, dass er schon gar nicht mehr von diesem weg will. Die Korruption seines Charakters geht so weit, dass er sogar die Siedler, die ihn wie einen Gott verehren bei seiner Ankunft, nach Strich und Faden ausnimmt. Richard Widmarks Figur erinnert sich seiner Prinzipien und der soldatischen Tugenden, jedoch zeiht es ihn eher ins Private, vor allem aufgrund des Konflikts mit „denen da oben“, von denen kurzsichtige Befehle kommen, deren Folgen Soldaten wie er auszutragen haben. Die dunkle Seite seiner Figur nimmt man Stewart nicht unbedingt ab, genauso wenig wie das Finale den Zuschauer befriedigt, doch die Kritik an Heldenverehrung ist mehr als deutlich und erzählerisch überzeugend inszeniert.
Die alte Ordnung
Aus heutiger Sicht kann (und sollte) man über die Darstellung der Ureinwohner diskutieren, doch sicherlich nicht über einen Aspekt, der in nur wenigen Western eine Rolle spielt. Frank Nugents Drehbuch erzählt von denen, die in die Gemeinschaft der Comanche und anderer Stämme übergegangen sind, die entführt wurden oder aus freien Stücken zu ihnen gingen und daher für die Gemeinschaft der Siedler verloren waren. Linda Cristal gebührt eine besondere Erwähnung innerhalb der Darsteller, da sie eine Frau spielt, welche die Gesellschaft der Comanche bevorzugt, als sie bei den Weißen nur auf Misstrauen und Abneigung stößt. Die Idee der Re-Integration in die alte Ordnung und der Versuch, die Verhaltensweise der Ureinwohner „auszutreiben“, sind interessante Ideen, die leider nicht zu Ende gedacht worden sind und in einem eher mutlosen Ende münden.
Auch visuell ist Zwei ritten zusammen ganz anders als die vorherigen Werke Fords. Von den für das Genre schon üblichen Totalen, welche die Weite und Schönheit der Landschaft einfangen, ist nichts mehr übrig und man konzentriert sich auf das menschliche Drama, das der beiden Freunde und das der von den Comanche Zurückgekommenen, die keinen Halt mehr in der Ordnung finden, aus der sie einst kamen. John Ford inszeniert ein Drama und weniger ein Abenteuer.
OT: „Two Rode Together“
Land: USA
Jahr: 1961
Regie: John Ford
Drehbuch: Frank Nugent
Musik: George Duning
Kamera: Charles Lawton jr.
Besetzung: James Stewart, Richard Widmark, Shirley Jones, Linda Cristal
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