Es hätte ein ganz normaler Flug sein sollen. Doch als das Flugzeug über Hawaii fliegt, brechen dummerweise mehrere Vulkane aus. Eine riesige Aschewolke versperrt die Sicht, hinzu kommen wild umherfliegende Gesteinsbrocken. Das Flugzeug an sich übersteht die Katastrophe, zunächst zumindest. Allerdings kommen der Pilot und der Co-Pilot dabei ums Leben. Wenn nicht schnell jemand den Autopiloten ausschaltet, wird es auch den Rest der Besatzung und die Passagiere erwischen. Privatpilot Rick Pierce (Dean Cain) und Sky Marshal Jim Kirkland (Lawrence Hilton-Jacobs) versuchen, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Doch die Zeit drängt …
Das Katastrophen-Studio schlägt zu
The Asylum werden ja gern darauf reduziert, große Hollywoodfilme zu nehmen und daraus ähnlich klingende, letztendlich aber völlig unterschiedliche Billigversionen zu machen, die gefürchteten Mockbuster. Dabei würde man dem Studio aber nicht gerecht werden. Die Trash-Schmiede bekommt auch ohne berühmte Vorbilder absoluten Müll hin. Manchmal kann dieser lustig sein, etwa Headless Horseman – Pakt mit dem Teufel, bei dem ein Mann nach seinem Tod als brennender Kürbiskopf Rache schwört. Auch 4 Horsemen: Apocalypse – Das Ende ist gekommen war so grotesk, dass man sich das fast schon anschauen musste. Airplane vs. Volcano ist zwar ähnlich schlecht, lässt aber vergleichbar idiotische Einfälle vermissen.
Dabei ist das Thema an und für sich dankbar. Flugzeuge sind immer wieder beliebte Schauplätze für Thriller, weil die Menschen darin gefangen und der jeweiligen Bedrohung ausgeliefert sind, seien es Terroristen, Maschinenschäden oder Vampire. Bei Airplane vs. Volcano sind es dann eben Vulkane, die zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt ausbrechen. Letztere sind ebenfalls hin und wieder Teil von Katastrophenfilmen. Grundsätzlich hätte es daher vielleicht schon irgendwie funktionieren können, beides miteinander zu kombinieren. Außer eben, wenn The Asylum dafür zuständig ist, die es schaffen, selbst absolute Selbstläufer zu sabotieren und daraus einen Totalausfall zu basteln. Das mit dem Vulkanausbruch hat bei Super Volcano dieses Jahr nicht funktioniert, bei dem thematischen Vorläufer von 2014 sieht es nicht besser aus.
Tödlich langweilig
Ein Grund ist, dass das Studio grundsätzlich für nichts Geld hat. Das bedeutet dann zwar, dass die Budgets immer überschaubar sind und die US-Amerikaner Profit machen. Es bedeutet aber auch, dass sie praktisch nie etwas zeigen können. Und wenn doch, sieht es furchtbar aus. Stattdessen wird bei The Asylum notorisch viel gequatscht, die Werke haben immer ganz viele Dialoge, weil das eben weniger kostet als Actionszenen. Da aber auch gute Autoren und Autorinnen Geld verdienen wollen, gibt es nur sprachliche Wegwerfware. Bei Airplane vs. Volcano ist das nicht anders. Die Dialoge sind schmerzhaft schlecht. Sinn ergibt die Geschichte sowieso nicht, wenn ein Unglück nach dem anderen geschieht.
Wessen Herz für Trash schlägt, kann sich das natürlich trotz allem einmal anschauen. Nicht ohne Grund war der Film immer mal wieder auf Tele 5 im Rahmen von SchleFaZ zu sehen. Nur ist Trash nicht gleich Trash. Manche Werke werden so unfreiwillig komisch, dass man dennoch seinen Spaß mit ihnen haben kann. Airplane vs. Volcano ist in erster Linie schrecklich langweilig. Obwohl die Laufzeit gewohnt kurz ist, gerade mal so die 90-Minuten-Marke erreicht wird, schleicht sich früh die Langeweile an Bord. Da würde man sich doch wünschen, dass in der Geschichte wirklich das Flugzeug abstürzt. Dann wäre nämlich wenigsten der Film zu Ende und man könnte sich Sinnvollerem zuwenden. Und wenn es Nichtstun ist.
OT: „Airplane vs. Volcano“
Land: USA
Jahr: 2014
Regie: James Kondelik, Jon Kondelik
Drehbuch: James Kondelik, Jon Kondelik
Musik: Chris Ridenhour
Kamera: Alexander Yellen
Besetzung: Dean Cain, Robin Givens, Tamara Goodwin, Matt Mercer, Morgan West, Lawrence Hilton-Jacobs, Graham Denman, Mike Jerome Putnam, Anthony Marks
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