Die drei Musketiere – Helden der Krone

Als D’Artagnan (Malachi Pullar-Latchman) in Paris ankommt, verfolgt er eine wichtige Mission: Er will die Ehre seines Vaters wiederherstellen und ein Musketier werden! Doch der Weg dorthin ist beschwerlich. Erst gerät er mit Rochefort (James Oliver Wheatley) aneinander, der ihm den Degen seines Vaters nimmt. Dann fordert er nacheinander Athos (Ben Freeman), Porthos (David O’Mahony) und Aramis (Jake J Meniani) zum Duell auf, ohne zu ahnen, dass es sich bei den dreien um richtige Musketiere handelt. Nach einem ersten unglücklichen Aufeinandertreffen beschließen sie, gemeinsame Sache zu machen – schließlich muss jemand die Pläne des intriganten Kardinal Richelieu (James Cosmo) vereiteln …

Rückkehr der Helden

Wer sich alle Adaptionen von Die drei Musketiere anschauen möchte, sollte besser richtig viel Auszeit einplanen. Viele Dutzend Filme und Serien sind im Laufe der Zeit erscheinen. Ob es nun die inzwischen über einhundert Jahre alten Werke aus der Stummfilmzeit sind, die humorvolle britische Interpretation von 1973 oder die prominent besetzten US-Varianten von 1993 und 2011, die Auswahl ist groß. Zuletzt nahm man sich in Frankreich der Aufgabe an, den 1844 veröffentlichten Klassiker von Alexandre Dumas für ein heutiges Publikum aufzubereiten. So lief vergangenes Jahr Die drei Musketiere: D’Artagnan bei uns im Kino, der zweite Teil Milady soll demnächst folgen. Und wem das alles noch nicht reicht, wird seit Kurzem im Heimkino fündig, mit Die drei Musketiere – Helden der Krone gibt es einen weiteren Anwärter, diesmal wieder aus England.

Nun bedeutet eine derart beliebte und oft verfilmte Geschichte zwar einen großen Wiedererkennungswert: Man muss nicht erst die Rückseite der DVD lesen, um zu wissen, was einen hier erwartet. Es bedeutet aber auch eine schier unendliche Konkurrenz, gegen die man sich behaupten muss. Warum sollte jemand ausgerechnet zu dieser Fassung greifen, wo es so viele andere gibt? Oft wird dann auf bekannte Namen zurückgegriffen, die als Alleinstellungsmerkmal dienen sollen. In der Hinsicht ist Die drei Musketiere – Helden der Krone aber recht mager ausgestattet, von James Cosmo in der Rolle des Richelieu einmal abgesehen ist da niemand, den man kennen dürfte. Vielleicht entschied man sich deshalb dafür, mit Malachi Pullar-Latchman einen dunkelhäutigen Schauspieler zu engagieren. Denn das sorgt verlässlich für Kontroversen. Theoretisch hätte man die Hautfarbe nehmen können, um seinen Status als Außenseiter zu betonen. Thematisiert wird das aber nicht.

Insgesamt in Ordnung

Stattdessen hält sich Regisseur und Co-Autor Bill Thomas, der sich zuvor bei Die Abenteuer von Maid Marian schon an einem Mantel-und-Degen-Revival versucht hat, mehr oder weniger ans Original. Ob es die anfänglichen Konflikte sind oder die Intrigen des Kardinals, welche auch Milady (Preeya Kalidas) beinhalten und auf den jungen König abzielen, da kommt einem einiges bekannt vor. Ungewöhnlich ist der Einfall, dass unsere Heldentruppe, sobald sie von einer Überzahl an Feinden umzingelt ist, nicht den Kampf wählt, sondern die Flucht, was in Die drei Musketiere – Helden der Krone zu einer Art Running Gag wird. Ob das jetzt aus humoristischen Gründen geschieht oder weil das Budget nicht besonders groß gewesen sein dürfte, lässt sich nicht beantworten. Verkehrt ist es so oder so nicht.

Ansonsten ist der Film wenig erwähnenswert. Das Ensemble erledigt seine Aufgaben, ohne großen Eindruck zu hinterlassen. Die Ausstattung ist brauchbar, im Rahmen dessen, was man bei einer solchen Adaption erwarten kann. Bemerkenswert ist, dass Die drei Musketiere – Helden der Krone nur knapp mehr als anderthalb Stunden lang ist, was dann auch bedeutet, dass man auf viele bekannte Szenen verzichten muss. So richtig fällt einem hier kein Grund auf, warum man nun ausgerechnet diese Version gesehen haben sollte, da boten andere mehr. Für sich genommen ist das Abenteuer aber schon passabel und für Fans von solchen Mantel-und-Degen-Geschichten einen Blick wert. So richtig oft wird dieser Bereich schließlich nicht mehr bedient.