Dragon Ball – Band 2 (Massiv)

Die erste Runde des Turniers haben die beiden erfolgreich hinter sich gebracht. Doch damit fangen die eigentlichen Herausforderungen für Son-Goku und Kuririn erst an. Schließlich haben sich hier die unterschiedlichsten Kämpfer versammelt, aus allen Teilen der Welt, um ihre speziellen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Konkurrenz ist groß. Ob es die aufreizende Ran ist, die ihre körperlichen Vorzüge als Waffe einsetzt, oder auch Namu, der mit einem Sieg sein durstendes Volk unterstützen möchte, der Weg wird kein einfacher sein. Und dann ist da noch der alte Jackie Chun, den zunächst niemand ernst nimmt, mit dem aber gerechnet werden muss. Schließlich hat der unscheinbare Alte ein Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf …

Mehr Action als Humor

Am Ende des ersten Massiv-Sammelbandes von Dragon Ball, der die ersten drei regulären Bände beinhaltet, kam unsere ungleiche Heldentruppe bei dem Turnier an, wo sich Son-Goku und Kuririn beweisen sollen. Die ersten Kämpfe waren schon rum, nun ging es ans Eingemachte. Wer deshalb glaubte, dass es jetzt schnell gehen wird, sieht sich aber getäuscht. So hat sich Akira Toriyama ziemlich viel Zeit gelassen, um das Turnier zu einem Ende zu bringen. Tatsächlich macht es rund die Hälfte des vorliegenden Bandes aus. Das ist automatisch weniger abwechslungsreich, als es bei dem Auftakt gewesen ist, wo Son-Goku und Bulma durch das Land reisen und die unterschiedlichsten Figuren kennenlernen. Es kommen auch nur wenige neue Fähigkeiten hinzu.

Bei der zweiten Hälfte sieht es etwas besser aus. In dieser wird die ursprüngliche Geschichte fortgesetzt, bei der es um die titelgebenden Dragon Balls geht. Wer alle sieben zusammen hat, dem wird ein beliebiger Wunsch erfüllt. Im ersten Band führte das zu einem amüsanten Kuddelmuddel, als die verschiedensten Figuren und Gruppierungen miteinander im Wettbewerb standen und aus zum Teil idiotischen Gründen die Kugeln suchen. Etwas Vergleichbares fehlt hier, da geht es „nur“ gegen eine böse Organisation. Auch in dieser Phase wird in Dragon Ball überwiegend gekämpft. Ein wenig greift Toriyama dabei eine Schwerpunktveränderung vorweg, die es in dem Franchise später zu beobachten gibt, als es zunehmend um Action ging, weniger um Humor. Da fehlt etwa ein Pendant zu den gestaltwandlerischen Szenen, die beim letzten Mal urkomisch waren.

Kurzweilig und gut in Szene gesetzt

Das heißt aber nicht, dass man beim zweiten Massiv-Band nicht ebenfalls einiges zu lachen bekommt. So gibt es bei dem Turnier schon einige absurdere Entwicklungen, wenn wirklich alles Mögliche aufgefahren wird. Vor allem aber in der zweiten Hälfte sind die Kämpfe mit viel Humor verbunden. Zwar geht es dabei um Leben und Tod, wenn die Feinde versuchen, Son-Goku umzubringen. Das heißt aber nicht, dass man deswegen keinen Spaß haben soll. Dragon Ball setzt da viel auf Kontrast, wenn sich die hartgesonnenen Männer die Zähne an einem Kind ausbeißen. Das ist dann gern alles völlig überzogen, vor allem die Reaktionen des Ninjas, der an dem Jungen verzweifelt. Der Manga erinnert dabei auch an klassische Cartoons, bei denen mit physischer Gewalt ein Lachen erzwungen werden soll.

Und doch haben es die Kämpfe in sich. Toriyama beweist hier sein Talent, Action mit wenigen Strichen in Szene zu setzen. Wo andere, beispielsweise der erste Band von One Piece, sich schwer damit tun, die Dynamik eines Kampfes auszudrücken, da klappt das hier sehr gut. Auch wenn es etwas schade ist, dass Dragon Ball beim zweiten Band weniger von der Kreativität beweist, die den Auftakt so unterhaltsam machte, ist dieser ebenfalls sehr kurzweilig. Die 500 Seiten, welche hier zusammenkommen, sind sehr schnell durchgelesen und machen neugierig auf die weiteren Bände. Die witzigen Designs, die zu einem Markenzeichen des Manga-Urgesteins geworden sind, sind sowieso wieder dabei.