Eigentlich war Son-Goku damit beschäftigt, einen schön fetten Fisch zu fangen, als ein komisches Monster in ihn hineinrast. Zumindest hält er es zunächst für ein Monster. Danach entdeckt er jedoch, dass es sich bei Bulma um einen Menschen handelt. Also wie er, nur größer und ohne Schwanz. Dabei erfährt er, dass sie eine ähnliche Kugel hat wie er, seine ist ein Erbstück seines verstorbenen Großvaters. Tatsächlich ist Bulma auf der Suche nach Son-Gokus Kugel. Und sie ist nicht die einzige, König Gurumes hat seine Schergen losgeschickt, um an diese Kugeln zu kommen. Schließlich heißt es, dass wer auch immer alle sieben Kugel besitzt, sich etwas wünschen kann. Dabei hat Son-Goku momentan nur einen Wunsch: Er will eben diese Kugel zurück, die ihm die besagten Schergen gestohlen haben. Und so machen er und Bulma sich auf die Suche nach dem vermissten Stück und begegnen dabei zahlreichen anderen Leuten …
Neuerzählung der bekannten Geschichte
Ist ein Manga erfolgreich, dauert es oft nicht lang, bis er als Anime adaptiert wird. So auch bei Dragon Ball. Ende 1984 startete der Manga von Akira Toriyama, Anfang 1986 nahm die Anime-Serie ihren Anfang. Und da das noch nicht reichte, entstand im selben Jahr auch ein erster Film. Allerdings handelte es sich dabei nicht um ein eigenständiges Werk wie es die späteren Kinofilme waren. Stattdessen erzählt Dragon Ball: Die Legende von Shenlong die bereits aus dem Manga und der Serie bekannte Geschichte noch einmal. Über Sinn und Zweck, ein und dieselbe Geschichte gleich dreimal erzählen zu wollen, kann man sich natürlich streiten. Ein bisschen überflüssig ist das ja schon.
Wobei man hier und da etwas an dem Inhalt verändert hat. Die größte Änderung ist sicherlich die, dass Pilaw, der im Comic noch der erste Widersacher war, gegen den besagten König Gurumes ausgetauscht wurde. Das Ergebnis ist etwas zwiespältig. Auf der einen Seite ist seine Geschichte tatsächlich interessanter als die seines Vorgängers. So erfahren wir, dass Gurumes einen unstillbaren Hunger hat und in seiner Verzweiflung nur noch die Dragon Balls als Lösung sieht. Das ist schon spannender, als wenn jemand mal wieder nur die Weltherrschaft will. Allerdings hat Dragon Ball: Die Legende von Shenlong auch das Drumherum geändert und die witzigen Gehilfen rausgenommen. Die neuen sind da kein gleichwertiger Ersatz.
Bis zur Unkenntlichkeit verkürzt
Das größte Problem liegt jedoch in der Länge. Beim Manga und der Animeserie war genügend Zeit, um das Abenteuer und die Figuren zu vertiefen. Das fällt alles notgedrungen weg, 50 Minuten reichen nicht aus. Durch diese starke Kürzung ist sehr viel weggefallen, sowohl bei den Kämpfen wie auch der Geschichte. Die unterhaltsamen Versuche von Yamchu und Kater Pool, mittels Wandlungszauber an die Kugeln zu kommen, fehlen völlig. Der Abstecher auf die Insel zu Muten-Roshi fällt so kurz aus, dass man sich das sogar ganz hätte sparen können. Dragon Ball: Die Legende von Shenlong, das seinerzeit zusammen mit zwei anderen kürzeren Animefilmen auf einem Festival gezeigt wurde, kann und soll das Original daher gar nicht ersetzen. Es ist eher eine Art Best of dieses Handlungsstrangs.
Als solcher ist der Film aber schon ganz nett. Zumindest ansatzweise kommt auch rüber, was die Kreation von Toriyama auszeichnet: Da wird Abenteuer, Action und Komödie kombiniert, dazu gibt es eine Reihe origineller Einfälle und witziger Figuren. Das Traditionsstudio Toei Animation, welches auch die Animeserie umsetzte, hat dem Ganzen zudem eine stimmungsvolle Optik spendiert. Insofern können Fans bei Dragon Ball: Die Legende von Shenlong reinschauen, selbst wenn der Film nur zweite bzw. dritte Wahl ist. Wer noch gar nichts von dem Franchise kennt, bekommt immerhin eine Ahnung, worum es geht und ob sich das für einen lohnen kann.
OT: „Dragon Ball: Shenron no densetsu“
Land: Japan
Jahr: 1986
Regie: Daisuke Nishio
Drehbuch: Toshiki Inoue
Vorlage: Akira Toriyama
Musik: Shunsuke Kikuchi
Animation: Toei Animation
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