Als ein Schaf mitten auf der Landstraße auftaucht, kommt es zu einer Katastrophe. Der Fahrer des Lastwagens, der gerade in dem Moment abgelenkt ist, kann nicht mehr rechtzeitig reagieren. Am Ende sind sie alle tot: der Fahrer, das Schaf und die beiden Leute, die dabei waren, den Lastwagen auszurauben. Der Besitzer des Schafs (Jonas Lauenstein) ist erschüttert, als er das Ergebnis der Katastrophe sieht. Darin mischt sich aber auch Freude, als ihm Diamanten in die Hände fallen, die offensichtlich geschmuggelt werden sollten. Schließlich hätten die finanziellen Probleme von ihm und seiner Frau damit ein Ende. Noch ahnt er nicht, was er damit anrichten wird. Da sind nicht nur Tjark Wolf (Hendrik Duryn) und Femke Folkmer (Pia Barucki), die in dem Fall ermitteln. Auch Harald Blanke (Marek Harloff) ist hinter ihnen her und will unbedingt die Steine zurück …
Akrobatik und etwas Humor
Und weiter geht es mit Dünentod – Ein Nordsee-Krimi. Nachdem RTL vergangene Woche mit Tod auf dem Meer den Auftakt der zweiten Staffel feierte, kommt mit Falsches Spiel bereits der zweite Film. Im Anschluss wird Die Frau am Strand anstehen. Über mangelnden Nachschub kann man sich bei der Reihe, die bei dem privaten Sender neben anderen eine Krimi-Renaissance einleiten soll, also nicht beklagen. Hier erreicht man schon die Produktivität vergleichbarer Genrereihen der öffentlich-rechtlichen Kollegen. Was die Qualität angeht, darf man hingegen nicht so viel erwarten. Bislang war die immer recht mäßig. Und auch der neueste Teil, der vierte bislang, kann letzten Endes nicht wirklich überzeugen.
Der Einstieg macht dabei eigentlich Laune. Die halsbrecherische Aktion mit dem Lastwagen ist zumindest originell. Auch später wird es kleinere Beispiele für Humor geben, etwa bei dem Umgang der beiden Hauptfiguren. Das tut der Reihe ganz gut, bei Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Falsches Spiel menschelt es zwischendurch. Eine andere Figur ist sogar etwas schräger angelegt, da meint man dann, die sonst immer betont ernste Reihe würde sich an Wilsberg oder Friesland orientieren, den humorvolleren Krimis im ZDF. Ganz konsequent wird das aber nicht durchgehalten, das sind eher kleine Tupfer. Tatsächlich kommt es im Verlauf des Films zu zahlreichen brenzligen Situationen, in denen das Polizei-Duo, aber auch andere, in Lebensgefahr schweben und es richtig ernst werden soll.
Alles ziemlich überzogen
Leider wird es dabei aber ebenso absurd. Die Geschichte ist insgesamt schon sehr überzogen, wenn ein riesiges kriminelles Netzwerk aufgedeckt wird. Da darf man keinerlei Ansprüche an die Glaubwürdigkeit haben, man wollte hier das große Spektakel, kein Futter fürs Gehirn. Eine Zeit lang macht das dennoch Spaß. Gegen Ende hin wird es aber einfach zu viel, das wird dann schon arg lächerlich. Außerdem ist es ärgerlich, dass in Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Falsches Spiel mal wieder die Polizei sich ziemlich idiotisch verhält und dadurch Spannung erzwungen werden soll. Natürlich müssen Krimis nicht realistisch sein. Ein Film, der sich am Alltag orientiert, wäre für die meisten vermutlich zu langweilig. Das heißt aber nicht, dass man einen Freischein erhält, einfach nur irgendwelchen Quatsch zu machen.
Das ist schade, weil man dem Film schauspielerisch keinen Vorwurf machen kann. Es gibt auch einige rasant inszenierte Stellen, sofern man sich nicht daran stört, dass auch da gnadenlos überzogen wurde. Man orientiert sich hier dann doch weniger an den gemütlichen Rätselkrimis, sondern ist regelmäßig stärker im Thrillerbereich drin. Wer Spaß hat an einer eher actionlastigen Interpretation des Genres und kein Problem damit, wenn es irgendwie unsinnig ist, kann es mit Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Falsches Spiel schon probieren. Die Vorgängerfilme waren ja ebenfalls in diese Richtung ausgelegt und hatten offensichtlich genügend Fans, um weitere Teile zu rechtfertigen. Der Rest kann den Film ignorieren oder regelmäßig mit den Augen rollen.
OT: „Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Falsches Spiel“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Dominic Müller
Drehbuch: Gregor Erler
Vorlage: Sven Koch
Musik: Alex Komlew
Kamera: Simon Schmejkal
Besetzung: Hendrik Duryn, Pia-Micaela Barucki, Yasemin Cetinkaya, Florian Panzner, Rainer Reiners, Alessija Lause, Marek Harloff, Jonas Lauenstein, Robert Kuchenbuch, Klara Deutschmann
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