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Ein (un)möglicher Härtefall

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„Ein (un)möglicher Härtefall“ // Deutschland-Start: 23. Oktober 2003 (Kino) // 23. März 2004 (DVD)

Inhalt / Kritik

Marylin (Catherine Zeta-Jones) liebt Männer. Sie liebt vor allem reiche, dumme Männer, von denen sie sich im Anschluss scheiden lässt, um sie finanziell auszunehmen. Dazu ist ihr jedes Mittel recht, erlaubt ist, was das Bankkonto füllt. Bei einem ihrer Beutezüge trifft sie auf den Anwalt Miles Massey (George Clooney), der eines ihrer Opfer vertritt. Auch er kennt kein Pardon, für seine Klienten würde er alles tun, solange dabei die Kohle stimmt. Das Zusammentreffen der beiden vor Gericht läuft dabei gar nicht so, wie sich Marylin das ausgemalt hat. Aber es wird nicht bei dem einen Mal bleiben, denn die um ihre vielen Millionen betrogene Ehefrau sinnt auf Rache …

Eine Komödie zum Vergessen

In den 1990er Jahren kam das Brüderpaar Joel und Ethan Coen zu großem Ruhm. Die schwarzen Komödien Fargo (1996) und The Big Lebowski (1998) genießen bis heute Kultstatus. Auch der Westernthriller No Country For Old Men (2007) erfreut sich größerer Beliebtheit. Aber nicht jeder Film des Regieduos war ein Volltreffer. Da waren auch einige dabei, die untergegangen sind oder inzwischen etwas vergessen. Einer dieser Titel ist Ein (un)möglicher Härtefall. Grundsätzlich lief zwar auch die Liebeskomödie gut, spielte am Ende das Doppelte des Budgets von 60 Millionen US-Dollar ein. Ein moderner Klassiker ist der Film aber kaum, auch weil er sich deutlich von dem unterscheidet, was man von den Coens kennt.

Tatsächlich dürfte vielen gar nicht bewusst sein, dass die Brüder hiermit einen Ausflug in den Mainstream wagten. Nur selten ist da mal etwas, bei dem die Handschrift der zwei zu erkennen ist. Später wird der Kampf der beiden Hauptfiguren mit etwas härteren Bandagen ausgetragen. Als sie sich vom Parkett der juristischen Auseinandersetzungen fortbewegen, wird es kurzfristig mal etwas böser. Ein (un)möglicher Härtefall lässt dann mal durchschimmern, wofür die Coens bekannt sind. Aber diese Passage ist kurz und bleibt auch überraschend harmlos. Der böseste Aspekt des Films ist noch, wie Marilyn schamlos andere Menschen ausnutzt. Womit sie nicht allein ist, sie bewegt sich in Kreisen, die Männer in erster Linie als austauschbare Versorger ansehen.

Zu wenig draus gemacht

Daraus hätte man prinzipiell einen Film machen können, der sich mit Geschlechterbildern auseinandersetzt. Ist das parasitäre Verhalten in einer Welt gerechtfertigt, in der Frauen nichts zu sagen haben? Daran haben die Coens, die gemeinsam mit Robert Ramsey und Matthew Stone das Drehbuch geschrieben haben, aber kein Interesse. Tiefsinnig wird hier nichts, Ein (un)möglicher Härtefall ist allein auf Unterhaltung ausgelegt. Das muss ja nicht verkehrt sein. Es ist völlig legitim, wenn Filme auch einfach nur Spaß machen, ohne größere Ambitionen zu verfolgen. Aber das ist hier eben nur bedingt der Fall. Über weite Strecken plätschert das alles vor sich hin. Die Machtkämpfe der zwei beginnen zu spät, auch bei den Intrigen und geheimen Plänen geschieht wenig. Da wäre mehr möglich und wünschenswert gewesen.

Wenn man sich den Film noch anschaut, dann hat das weniger mit dem Inhalt zu tun. Vielmehr ist es das Duo, das die meisten angezogen haben dürfte. Grundsätzlich passt das dann auch. Die Chemie zwischen George Clooney und Catherine Zeta-Jones, die sich mal bekämpfen, mal in den Armen liegen, stimmt. Das ist zwar positiv. Allerdings verließen sich die Coens so sehr darauf, dass die anderen im Ensemble zu kurz kommen. Obwohl immerhin Leute wie Geoffrey Rush und Richard Jenkins mitmischen, hinterlässt da niemand einen bleibenden Eindruck. Schlecht ist Ein (un)möglicher Härtefall deswegen nicht, da gibt es im Bereich der Liebeskomödie nun wirklich deutlich Schlimmeres. Aber eben auch Besseres, trotz großer Namen und Talente ist das hier kaum mehr als Durchschnitt.

Credits

OT: „Intolerable Cruelty“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: Joel Coen, Ethan Coen
Drehbuch: Robert Ramsey, Matthew Stone, Ethan Coen, Joel Coen
Musik: Carter Burwell
Kamera: Roger Deakins
Besetzung: George Clooney, Catherine Zeta-Jones, Geoffrey Rush, Cedric the Entertainer, Edward Herrmann, Richard Jenkins, Billy Bob Thornton

Bilder

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Ein (un)möglicher Härtefall
fazit
„Ein (un)möglicher Härtefall“ ist ein eher untypischer Film der Coen-Brüder, wenn sie sich hier an einer Liebeskomödie versuchen. Nur selten schimmert die Handschrift der beiden durch, wenn eine Heiratsschwindlerin und ein Anwalt sich bekriegen. Das gut aufgelegte Duo ist einen Blick wert, ansonsten ist das aber kaum erwähnenswert.
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