Die 16-jährige Cady (Angourie Rice) zieht mit ihrer Mutter aus Kenia, wo sie zuhause unterrichtet wurde, zurück in die USA. Sie soll endlich auf einer Highschool mit Gleichaltrigen zusammenkommen, wie sie es sich wünscht. Dort nehmen die beiden Außenseiter Janis (Auli’i Cravalho) und Damian (Jaquel Spivey) sie unter ihre Fittiche. Aber auch die so genannte Queen Bee, die von allen bewunderte und gefürchtete Regina George (Reneé Rapp), und ihre beiden ergebenen Begleiterinnen Karen (Avantika) und Gretchen (Bebe Wood) laden Cady in der Kantine an ihren Tisch ein. Geschmeichelt gesellt sich Cady zu ihnen, der Clique der „Plastics“, und lässt sich vorschreiben, was sie anziehen und mit wem sie sich nicht abgeben darf. Das Blatt wendet sich für Cady aber schnell, als sie sich in den Mitschüler Aaron (Christopher Briney) verliebt, Reginas Ex-Freund. Nun zeigt Regina ihre Macht und schnappt sich Aaron wieder mühelos. Die verletzte Cady beschließt, unterstützt von Janis und Damian, sich an Regina mit ihren eigenen Waffen – perfiden Streichen und Intrigen – zu rächen.
Zickenkrieg auf der Highschool
Die amerikanische Highschool gleicht oft einem Haifischbecken. Die verschiedensten Filme schilderten schon die gnadenlose Hackordnung unter den Teenagern, so auch neulich eine Episode aus Steven Spielbergs autobiografisch gefärbtem Die Fabelmans. Im Jahr 2004 kam die satirische Komödie Mean Girls in die Kinos, die den deutschen Titel Girls Club – Vorsicht bissig! erhielt. Geschrieben von der mit der Comedy-TV-Sendung Saturday Night Live berühmt gewordenen Autorin und Schauspielerin Tina Fey, avancierte die Geschichte um eine neue Highschoolschülerin im Clinch mit einer Zicken-Clique rasch zum Publikumshit. Lindsay Lohan bekam Preise für ihre Hauptrolle der Cady. Auch ein Broadway-Musical entstand Jahre später, auf dem nun dieses filmische Remake basiert.
Wieder stammt das Drehbuch von Tina Fey, die auch erneut vor der Kamera in der Rolle der Mathelehrerin Ms. Norbury steht. Lohan gibt sich mit einem kleinen Gastauftritt ebenfalls die Ehre. Obwohl die Geschichte im wesentlichen die gleiche ist, wird diesmal natürlich auch viel gesungen und getanzt, wodurch sie glamourös aufgefrischt wirkt. Und das Smartphone ist entsprechend seiner Bedeutung für die heutige Jugend in den Inhalt eingebaut. Das Spielfilmdebüt der Regisseure Samantha Jayne und Arturo Perez Jr. verzichtet aber trotz aller Neuerungen hier und dort nicht auf anekdotische Szenen, mit denen schon das Original punkten konnte. Cady sorgt erneut für Heiterkeit, indem sie in für jugendliche Begriffe sehr peinliche Situationen gerät. Sie erscheint auf einer Party im falschen Kostüm, sie ist zu befangen, um ein lockeres Gespräch mit ihrem Schwarm Aaron zu beginnen.
Beschwingte Musicalnummern
Cady verändert sich, je mehr sie unter den Einfluss Reginas und ihrer Clique gerät. Sie bewundert die fiese Intrigantin, die sie schließlich mit üblen Tricks demontieren will. Diesmal aber passiert Regina bei einer Schulaufführung auch selbst ein Missgeschick, das sich auf den Handys wie ein Lauffeuer verbreitet und sie zum Gespött macht. Reneé Rapp, die die Alpha-Zicke Regina schon am Broadway spielte, überzeugt mit ihrem starken Auftritt auch auf der Leinwand. Cady-Darstellerin Angourie Rice wirkt glaubhaft als gutherzige Schülerin, die Grips hat und schließlich auch den Mut, ihre Irrtümer zu korrigieren und sich auf vorbildliche Weise zu läutern.
Der Film bietet tolle Gesangs- und Shownummern, die das emotionale Erleben Cadys, der „Plastics“ und der Außenseiter Janis und Damian orchestrieren. Wenn rundherum alle Schülerinnen und Schüler singend Regina preisen – „sie hat alles, sie bekommt alles“ – wird die Macht dieser Jugendlichen so richtig spürbar. Die gesamte Inszenierung legt es darauf an, der Handlung Schwung und Pepp zu verpassen. Janis und Damian zelebrieren ihren Außenseiter-Stolz singend noch besser, und ein Mathe-Wettbewerb wird mit dem Auftritt einer Schülerband gegengeschnitten und musikalisch rhythmisiert. Da fällt es fast nicht auf, dass es auch inhaltliche Glättungen gibt. Dass ein Schulangestellter Sex mit Schülerinnen hat, kommt diesmal nicht vor. Und Zickenkrieg hin oder her, letztlich geht es bei diesem Film vor allem um die Feier des so aufregenden, weil jugendlichen Highschool-Lebens.
OT: „Mean Girls“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Samantha Jayne, Arturo Perez Jr.
Drehbuch: Tina Fey
Musik: Jeff Richmond
Kamera: Bill Kirstein
Besetzung: Angourie Rice, Reneé Rapp, Bebe Wood, Avantika, Auli’i Cravalho, Jaquel Spivey, Christopher Briney, Tina Fey, Jon Hamm, Tim Meadows
Amazon (DVD „Mean Girls – Der Girls Club“)
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