Monsters: 103 Mercies Dragon Damnation

Eigentlich ist Ryuma ein sehr bescheidener Mensch. Er hat nur einen Wunsch: den größten Schwertkämpfer der Welt besiegen und ihm damit den Titel streitig zu machen. Doch soweit kommt er erst gar nicht. Stattdessen gerät er mit einem anderen Schwertkämpfer namens Cyrano aneinander, der zwar über ein vornehmes Äußeres verfügt, aber keinerlei Schwertetikette mit sich bringt. Nach einem kurzen und für Ryuma schmachvollen Intermezzo fangen die eigentlichen Probleme jedoch erst an. Denn da ist auch noch D.R., der ihm vorwirft, das Drachenhorn zerstört zu haben, mit denen die mächtigen Drachen in Zaum gehalten werden können. Mit denen hat Flare schon einmal zu tun gehabt, war sie doch die einzige Überlebende ihres Dorfs, als dieses von einem Drachen angegriffen wurde. Doch glücklicherweise ist Cyrano zur Stelle, der schon beim letzten Mal geholfen hat …

Vorgeschichte zum Piratenabenteuer

Netflix scheint gerade so richtig auf den One Piece Zug aufspringen zu wollen. Nicht nur, dass der Streamingdienst eine Live-Action-Serie nach dem berühmten Manga von Eiichiro Oda produziert hat. Er zeigt zudem die aktuellen Folgen der Animeserie und hat eine weitere Animeadaption in Auftrag gegeben, die in Konkurrenz zur Serie stehen wird. Und als wäre das nicht schon genug, finden Fans dort exklusiv Monsters: 103 Mercies Dragon Damnation. Dabei handelt es sich zwar nicht direkt um einen Teil des beliebten Piratenabenteuers. Doch Hauptfigur Ryuma taucht auch bei One Piece auf, wenngleich in einer etwas anderen Gestalt. Und wer selbst diese Verbindung nicht herstellt oder die entsprechende Geschichte vergessen haben sollte, wird hier zum Schluss daran erinnert.

Interessant ist das für Fans aber nicht allein wegen der Anknüpfungspunkte zum erfolgreichen Franchise. Hinzu kommt, dass es auf einem der ersten Werke von Oda basiert. Noch bevor der erste Manga-Band von „One Piece erschienen ist, gab es Monsters: 103 Mercies Dragon Damnation. Im Gegensatz zum späteren Bestseller handelt es sich um ein kurzes Vergnügen, es gab gerade mal einen Band. Das zeigt sich dann auch bei Animeversion, die mit einer Laufzeit von 25 Minuten ungefähr die Länge einer Serienfolge hat. Dass so etwas nicht wirklich in die Tiefe gehen kann, ist klar. Es gibt kaum Hintergründe, die Geschichte ist simpel. Später wird es eine Wendung geben, die noch einmal alles ein bisschen auf den Kopf stellt. Dennoch, wer hier Vergleichbares zum großen Piratenabenteuern erwartet, der wird enttäuscht.

Witziger Mix

Für sich genommen ist Monsters: 103 Mercies Dragon Damnation aber schon ganz nett. Es gibt eine eigenwillige Mischung aus Samurai, Fantasy und Western. Cryano wiederum wirkt so, als habe er eigentlich zu Die drei Musketiere gewollt und hätte sich unterwegs verlaufen. Der Mix ist schon ganz witzig. Dazu gibt es ein paar Designs, die schon einmal vorwegnehmen, was Oda später zeichnen würde. Vor allem der groteske D.R. bleibt da in Erinnerungen. Davon einmal abgesehen ist der Anime-Kurzfilm eher weniger bemerkenswert. Das Animationsstudio E&H Production hat ordentliche Arbeit geleistet, bewegt sich aber nicht von Fernsehniveau weg. Wer gar nicht mehr braucht und ein Fan von One Piece ist, schaltet ein. Zweckmäßig ist das schon, auch wenn der schnelle Wandel von der Witzfigur zum Oberhelden ein bisschen irritiert.