Als mehrere Menschen tot aufgefunden werden, stehen Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) und Hannah Wagner (Jana Klinge) vor einem Rätsel. Wer hat die Leute nur getötet? Jacobs geht der Vorfall besonders nahe, ist doch auch Simon Rost (Rainer Furch), Chef des Hamburger Zeugenschutzes, unter den Toten, dem er sein eigenes Leben zu verdanken hat. Und dann ist da noch der seltsame Notizzettel, der auf einen Kobold Nr. Vier verweist. Während die beiden noch versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, taucht Eva Wendt-Dietrichshagen (Stephanie Kämmer) vom LKA auf und reißt den Fall an sich. Gleichzeitig machen Julia Mann (Nadine Quittner) und Björn Rasmus (Matti Krause), die das besagte Massaker angerichtet haben, Jagd auf Paula (Alissa Lazar). Schließlich war die junge Waise unfreiwillig Zeugin des Vorfalls …
Drei neue Fälle der Krimireihe
Kaum hat das neue Jahr angefangen, wird im Ersten wieder fleißig gemeuchelt. Zum Auftakt gab es den melancholischen Hamburger Abgesang in Tatort: Was bleibt. Und auch im Anschluss bleiben wir im Norden des Landes. So gibt es ein Wiedersehen mit dem bewährten Ermittlerduo von Nord bei Nordwest, welches wie immer von der Tierärztin Jule Christiansen (Marleen Lohse) unterstützt wird. Genauer gibt es wie im Vorjahr drei neue Fälle, auf die sich Fans freuen können. Los geht es dabei mit Kobold Nr. Vier. Anschließend werden im wöchentlichen Abstand Der doppelte Lothar und Die letzte Fähre ausgestrahlt. Quantitativ wird also wieder einiges geboten. Qualitativ sieht es hingegen mau aus, zumindest die Auftaktfolge macht nicht wahnsinnig viel Lust auf die kommenden Teile.
So handelt es sich beim inzwischen 21. Teil des ARD-Publikumslieblings wieder um eine dieser Folgen, bei der von Anfang an klar ist, wer die Morde begangen hat. Schließlich sind die Zuschauer und Zuschauerinnen live dabei. Solche Beispiele hat es zuletzt mehrfach bei der Krimireihe gegeben. Wer gern rätselt, hat in Nord bei Nordwest: Kobold Nr. Vier weniger zu tun. Klar, anfangs steht noch offen, warum die Frau, die im Zeugenschutzprogramm war, getötet wurde. Und auch wer hinter dem mörderischen Duo steckt, wird zunächst nicht verraten. Sonderlich überraschend ist die Auflösung jedoch nicht, einige Vorgänger haben quasi dieselbe Geschichte erzählt, weshalb man früh weiß, was los ist. Allenfalls die Sache mit dem Kobold ist tatsächlich kryptisch. Was hat es damit auf sich?
Ohne neue Ideen
Was dem Film an Rätselgehalt fehlt, soll anderweitig wieder wettgemacht werden. So gibt es ein paar eher plumpe Versuche des Humors. Die betreffen beispielsweise das vermeintliche Liebesdreieck aus Jacobs, Wagner und Christiansen, welches immer mal wieder lieblos ausgegraben wird. Lustig sind die Passagen aber nicht. Besser sieht es bei einer kurzen Szene aus, in denen das Bestatter-Duo zu sehen ist, das sich über Nachschub freuen darf. Und auch das bewusst überzeichnete Killer-Paar sorgt für einen kurzen Anflug eines Schmunzelns. Das ist aber alles recht bald wieder vorbei, Nord bei Nordwest: Kobold Nr. Vier hinterlässt leider auch in humoristischer Hinsicht keinen bleibenden Eindruck.
Das muss einen nicht zwangsläufig stören. Die Krimireihe ist nur eines von vielen Beispielen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, bei denen ständig alte Szenen, Witze und Geschichte recycelt werden. Dennoch darf man sich da immer fragen, warum überhaupt noch neue Teile gedreht werden, wenn man sowieso nichts mehr zu erzählen hat und eine Wiederholung der früheren Filme ausreichen würde. Schlecht ist Nord bei Nordwest: Kobold Nr. Vier dann auch nicht, dafür ist das Ensemble zu sympathisch, ein paar Aufnahmen sind auch schön anzusehen. Letzten Endes ist der Film aber ziemlich überflüssig. Wenn das neue Krimijahr so ist wie dieser Auftakt, darf man dieses gleich ganz überspringen. Da gibt es Lohnenswerteres, mit dem man seine Zeit verbringen kann.
OT: „Nord bei Nordwest: Kobold Nr. Vier“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Steffi Doehlemann
Drehbuch: Holger Karsten Schmidt
Musik: Stefan Hansen
Kamera: Oliver-Maximilian Kraus
Besetzung: Hinnerk Schönemann, Jana Klinge, Marleen Lohse, Cem Ali Gültekin, Stephanie Kämmerer, Alissa Lazar, Nadine Quittner, Matti Kraus
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