Ostsee für Sturköppe Das Erste ARD Tv Fernsehen Streamen online Video on Demand Mediathek DVD kaufen
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Ostsee für Sturköppe

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„Ostsee für Sturköppe“ // Deutschland-Start: 5. Januar 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Es ist Zeit für einen Neuanfang! Zumindest hat Eva Jensen (Jennifer Ulrich) einen solchen vor Augen, als sie an die Ostsee fährt. Dort möchte die Hamburgerin eine Werkstatt übernehmen, um sich als Tischlerin selbständig zu machen. Einfach ist das aber nicht. Während Heide Hinrich (Jutta Wachowiak) ihr die Räumlichkeiten überlassen würde, ist ihr Ex-Mann Hinrich (Hermann Beyer) wenig angetan von der Idee. Er will die Werkstatt, an der sein Herz hängt, unter keinen Umständen rausrücken. Hinzu kommt, dass sie einen Konkurrenten hat: Kitesurfer Christian Petersen (Max Woelky) betreibt mit seinem Bruder Maik (Tim Ehlert) einen Fischladen und hat hierfür ebenfalls einen Blick auf die Werkstatt geworfen. Dennoch kommt Eva ihm näher und fühlt sich auch sonst schnell zu Hause …

Idylle zum Wochenende

Es ist Freitagabend, da gibt es im Ersten bevorzugt leichte Stoffe. Diverse Komödienreihen haben auf diesem Programmplatz ihre Heimat, etwa Die Drei von der Müllabfuhr. Aber auch Dramen sind dort zu Hause, beispielsweise Käthe und ich. Und dann gibt es noch unzählige Filme, die irgendwo dazwischenliegen. Zu diesen zählt auch Ostsee für Sturköppe. Tatsächlich streift die ARD-Produktion die verschiedensten Genres. Offiziell handelt es sich dabei um eine Tragikomödie. Gleichzeitig kommt auch die Liebe nicht zu kurz, wenn die Protagonistin zwischen Selbstsuche romantische Gefühle entwickelt. Tatsächlich hätte man sich den Film auch problemlos beim Herzkino unterbringen können.

Ein Grund dafür ist, dass Hauptdarsteller Max Woelky dort Dauergast ist. Nachdem er in zahlreichen Einzelfilmen zu sehen war, ist der Frauenschwarm seit dem Herbst in der Reihe Mit Herz und Holly zu sehen. Auch dort spielt er das Love Interest einer Protagonistin, die aus der Großstadt in die Provinz zieht. Da darf man hier schon seine Déjà-vus haben. Wobei Ostsee für Sturköppe allgemein nicht wirklich versucht, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Geboten wird ein Zusammenschnitt der üblichen Fernsehfilm-Elemente. Da gibt es Familienstreitigkeiten, ein lang zurückliegender Schicksalsschlag. Und natürlich schöne Aufnahmen, wenn wir uns hier bevorzugt am Strand oder in pittoresken Stuben aufhalten. So wie man sich die Gegend eben vorstellt.

Wenig originell, aber nett

Originell ist das dann auch alles nicht. Zwar hat Drehbuchautorin Sarah Esser (Ein Sommer am Gardasee) ein wenig versucht, bei den Einheimischen für ein bisschen Skurrilität zu sorgen. Zu viel sollte man davon aber nicht erwarten. Da ist kein einziger Charakter dabei, an den man sich unbedingt erinnern müsste. Am ehesten sticht noch der Bruder Maik hervor, weil der sich die ganze Zeit unmöglich aufführt, ohne dass richtig ersichtlich wird, warum das so ist. Ansonsten ist Ostsee für Sturköppe austauschbare Massenware für ein Publikum, das es gern etwas anspruchsloser mag. Da gibt es von allem ein bisschen, ohne dass man viel investieren müsste oder gefordert wird. Selbst das traurige Ereignis wird so inszeniert, dass es nicht wirklich weh tut. Man soll ja schließlich gut gelaunt ins Wochenende starten.

Gesehen haben muss man das nicht unbedingt. Die Wahrscheinlichkeit, dass am Montag noch viel davon übrig ist, ist nicht besonders hoch. Der Fernsehfilm, der beim Filmfest Hamburg 2023 Premiere feierte, ist jedoch für sich genommen schon ganz nett und zudem lebensbejahend, wenn mehrere Leute sich selbst finden oder aus Krisen herauskommen. Im Gegensatz zu den besagten Herzkino-Arien gibt man sich hier auch zurückhaltender. Da werden nicht auf Biegen und Brechen große Dramamomente hineingezwängt, es gibt weder aufdringliche Musik noch nervige Manipulationsversuche, wie man sie im deutschen Fernsehen gern anwendet. Ostsee für Sturköppe ist geradezu entspannt, was die Tragikomödie zu einem idealen Kandidaten macht, es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen und ein wenig das Hirn durchpusten zu lassen.

Credits

OT: „Ostsee für Sturköppe“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Joana Vogdt
Drehbuch: Sarah Esser
Musik: Cassis B. Staudt
Kamera: Peter Steuger
Besetzung: Jennifer Ulrich, Max Woelky, Hermann Beyer, Jutta Wachowiak, Claudia Geisler-Bading, Christian Grashof, Christa Rockstroh

Bilder

Trailer

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Ostsee für Sturköppe
fazit
Eine Frau sucht den Neuanfang in der idyllischen Provinz und findet dabei die Liebe. Nein, originell ist das nicht, „Ostsee für Sturköppe“ unterscheidet sich nur unwesentlich von den üblichen Herzkino-Geschichten. Und doch ist die Tragikomödie ganz nett, zudem angenehm zurückhaltend erzählt. Dazu gibt es hübsche Aufnahmen und Aufmunterung.
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