Risiko: Asterix
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Risiko: Asterix

Risiko: Asterix

 

Inhalt / Kritik

Wer sich schon einmal in der Gesellschaftsspieleabteilung umgeschaut hat, wird feststellen: Es gibt ein paar Klassiker, von denen unzählige Franchise-Ausgaben verkauft werden. Da werden dann bewährte Spielmechaniken genommen und mit bekannten Figuren verbunden, um so die Fans erreichen zu können. Ganz weit oben auf der Liste steht Monopoly, von dem unzählige Varianten existieren. Das verrückte Labyrinth wurde ebenso für die unterschiedlichsten Film- oder Comic-Figuren neu aufgelegt. Und auch Risiko erfreut sich in der Hinsicht größerer Beliebtheit. Insofern verwundert es auf den ersten Blick nicht, dass eine Variante mit Asterix verkauft wird, handelt es sich doch um die zweiterfolgreichste Comic-Reihe aller Zeiten.

Klassisches Spielprinzip

Auf den zweiten Blick darf man aber stutzig werden. Die mit Asterix der Gallier gestartete Reihe zeigt die Helden zwar immer wieder, während sie in der Weltgeschichte unterwegs sind. An einer Welteroberung haben sie dabei aber kein Interesse. Im Gegenteil, eigentlich wollen sie nur in ihrem kleinen Dorf in Ruhe gelassen werden. Warum sollten sie dann andere Länder überfallen, wie es bei Risiko der Fall ist? Um dem entgegenzuwirken, wurde recht willkürlich entschieden, wer sich an den Expeditionen beteiligt. Neben Asterix sind das die Spanier, Normannen, Cleopatra und Cäsar. Inhaltlich ergibt das alles keinen Sinn, so ganz passt das mit dem Franchise dann doch nicht bei dem Brettspielklassiker. Aber das muss man dann einfach ignorieren.

Grundsätzlich wird dabei das bekannte Spielprinzip übernommen. Die Spieler und Spielerinnen können zwischen zwei Modi wählen. Bei dem einen muss ganz traditionell die komplette Welt erobert werden, indem man in die Länder anderer einfällt und deren Armeen schlägt. Das ist an und für sich sehr spannend, hat aber den Nachteil, dass sich eine Partie endlos ziehen kann, wenn sich alle gegenseitig neutralisieren. Wer aus dem Spiel geworfen wird, muss zudem unbeteiligt zuschauen, wie der Rest weiterkämpft, teilweise Stunden lang. Wem das zu viel ist, für den bietet Risiko: Asterix die zweite Variante, bei der es bestimmte Missionen zu erfüllen gilt. Die gibt es in mehreren Schwierigkeitsgraden und können zum Beispiel darin bestehen, eine Mindestanzahl an Häfen zu haben oder sechs Länder in einer Runde zu erobern. Dafür gibt es Punkte, wer genügend beisammen hat, gewinnt. Da ist es dann auch egal, wie weit man bei der Welteroberung fortgeschritten ist.

Spaßig und unvorhersehbar

Eine Besonderheit bei Risiko: Asterix sind die Zaubertränke, die man für das Erobern von Ländern erhält. Diese erlauben es einem beispielsweise Würfelergebnisse abzuändern oder auch Einheiten der anderen vom Brett zu nehmen, ganz ohne Kampf. Ob es sich dabei um eine sinnvolle Erweiterung handelt, darüber kann man geteilter Ansicht sein. Auf der einen Seite erhöht das den Glücksanteil noch einmal beträchtlich. So braucht es hier nicht nur das übliche Glück beim Würfeln, sondern auch eins beim Kartenziehen. Es kommt auch ohne Weiteres vor, dass Pläne kurzfristig scheitern, weil andere auf einmal Karte zücken, mit der alles geändert wird. Für Strategen ist das Spiel daher nur bedingt interessant. Richtig planen lässt sich hier nicht.

Aber diese Elemente sorgen eben auch für Abwechslung und erhöhen die Spannung. Eben weil man nicht vorhersagen kann, wie sich alles entwickelt, darf man längere Zeit richtig mitfiebern. Vor allem in der Missionsvariante weiß man nicht, was die anderen im Schilde führen. Wer die nötige Geduld mitbringt und sich nicht zu sehr daran stört, wenn Fortuna einem in den Zaubertrank spuckt, kann man hiermit also viel Spaß haben. Es gibt sicherlich bessere Beispiele dafür, wie Franchises in Spielen aufgegriffen werden. Für sich genommen ist Risiko: Asterix aber ein unterhaltsamer Zeitvertreib, wenn man ein paar Stunden totzuschlagen hat und ein entsprechendes soziales Umfeld hat, das sich an solchen Schlachten erfreuen kann.

Credits

OT: „Risiko: Asterix“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Vorlage: René Goscinny, Albert Uderzo

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Risiko: Asterix
fazit
„Risiko: Asterix“ nimmt das beliebte Spielprinzip des Klassikers und verbindet es mit dem berühmten Comic-Gallier. So ganz passt die Mischung nicht. Aber es macht auch in dieser Version Spaß, sich mit anderen zu prügeln, sofern man genügend Geduld und eine höhere Frustrationsgrenze hat, wenn die Würfel anders fallen als geplant.
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