Spy x Family Band 1 Manga Comic
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Spy × Family – Band 1

Spy x Family Band 1 Manga Comic
„Spy × Family“ // Deutschland-Start: 1. Oktober 2020

Inhalt / Kritik

Es gibt nur wenig, was Twilight aus der Fassung bringen kann. Als Spion von Westalis hat er schließlich schon die kniffligsten Aufträge erfüllt, Gefahren sind sein tägliches Brot. Doch seine neueste Mission bringt selbst den versierten Agenten bis an seine Grenze. So muss es ihm gelingen, irgendwie an Donovan Desmond heranzukommen, den Vorsitzenden der Nationalen Einheitspartei von Ostania. Das ist gar nicht so einfach, der paranoide Politiker lebt sehr zurückgezogen und lässt so schnell niemanden an sich heran. Der einzige Weg zu ihm führt über dessen Sohn und die Schule, zu der dieser geht. Aber wie soll das gehen, so ganz ohne eigene Kinder? Also heißt es erst einmal, eine Frau und ein Kind aufzutreiben. Nach einigem Suchen wird er tatsächlich fündig, unter seiner falschen Identität Loid Forger heiratet er eine Zufallsbekanntschaft und adoptiert ein Mädchen. Dabei ahnt er nicht, dass sie alle ein Geheimnis haben. Während Yor als Auftragskillerin arbeitet, verfügt Anya über telepathische Kräfte …

Etwas andere Familiengeheimnisse

In Filmen und Serien findet man das Szenario immer mal wieder, dass nach außen hin unscheinbare Menschen in Wahrheit Agenten, Killer oder ähnliches sind. Zwei neuere Beispiele hierfür sind The Family Plan und Role Play, bei denen jeweils eine seit vielen Jahren verheiratete Hauptfigur feststellen muss, dass der Partner bzw. die Partnerin eine geheime Identität hat. Das funktioniert prinzipiell gut, sei es in einem komödiantischen Kontext oder einem ernsteren, als tatsächlicher Thriller. Wie man ein solches Szenario ad absurdum führen kann, bewies einige Jahre zuvor bereits der Manga Spy × Family. Denn dort haben alle Familienmitglieder ein Geheimnis, das sie vor der Welt und voreinander verbergen.

Schon die einfache Ausführung ist nicht unbedingt glaubwürdig. Bei einem Trio ist das endgültig ein reiner Quatsch. Allerdings war sich Tatsuya Endo dessen auch bewusst, sein Manga ist von Anfang an als Komödie konzipiert. Beim Publikum kommt das gut an, die 2019 gestartete Reihe wurde bislang über 34 Millionen Mal verkauft. Auch die 2022 begonnene Animeserie erfreut sich größerer Beliebtheit, zwei Staffeln wurden bislang produziert. Tatsächlich macht Spy × Family auch Spaß. Das ohnehin schon absurde Szenario wird während des ersten Bandes immer wieder genutzt, um die Figuren in schwierige Situationen zu bringen. Da sind regelmäßig die besonderen Fähigkeiten der drei gefragt, welche sie aber so anwenden müssen, dass niemand sonst sie bemerkt. Schließlich darf niemand von den geheimen Identitäten erfahren.

Wenn Welten aufeinanderprallen

Der Manga wechselt dabei zwischen Szenen, die die Aufträge betreffen, und solchen, in denen wir die drei in ihrem alltäglichen Leben sehen. Während es bei Loid und Yor primär darum geht, einen Anschein zu bewahren, da will Anya tatsächlich Teil einer Familie sein. An diesen Stellen bewegt sich Spy × Family manchmal auch etwas von der reinen Komödie weg, wird ein bisschen süßlich. Das ist für sich genommen ganz nett, selbst wenn der emotionale Eindruck nicht ganz so groß ist. Schließlich sind die Figuren dafür noch zu oberflächlich. Endo gibt zwar hier und da kleinere Einblicke, schaut hinter die Fassaden des Spions und der Killerin. Aber das ist im ersten Band noch überschaubar, er dient überwiegend der Einführung der Figuren und der Etablierung des Szenarios.

Aber der Einstieg ist vielversprechend. Da trifft Humor auf gelegentliche Thrillermomente, bei denen es überraschend blutig zugeht. Endo hält sich da nicht zurück, was zu stärkeren Kontrasten führt. Der Wechsel von der Familienkomödie zu den traditionellen Missionen ist schon etwas heftiger. Auf jeden Fall darf man neugierig sein, wie es im Anschluss weitergeht. Auch optisch hinterlässt der Manga einen guten Eindruck. Manche der Designs erinnern an Naoki Urasawa (Pluto, Monster), während Anya stärker dem Kulleraugen-Klischee entspricht. Das ist dann vielleicht nicht alles immer ganz homogen, soll es aber auch nicht sein. Vielmehr geht es eben darum, wie verschiedene Welten zusammengebracht werden, die eigentlich nicht zusammengehören.

Credits

OT: „Spy × Family“
Land: Japan
Jahr: 2019
Text: Tatsuya Endo
Zeichnungen: Tatsuya Endo

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Spy × Family – Band 1
fazit
Was passiert, wenn ein Spion, eine Auftragsmörderin und ein Kind mit telepathischen Kräften eine Familie bilden? „Spy × Family“ macht aus diesem absurden Szenario eine recht spaßige Angelegenheit, bei der brutaler Thriller, Familienkomödie und ernstere Momente eine vielleicht nicht immer homogene, aber doch unterhaltsame Mischung.
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3.5