Adam Clay (Jason Statham) lebt zurückgezogen auf dem Land, wo er seine Bienen züchtet und Honig erntet. Mit anderen Menschen will er nichts zu tun haben, seine einzige Kontaktperson ist die verwitwete Lehrerin Eloise Parker (Phylicia Rashad), deren Scheune er gemietet hat. Als diese jedoch einer Betrügerbande auf den Leim geht, sämtliche Ersparnisse verliert und sich in ihrer Verzweiflung das Leben nimmt, fällt für ihn die einzige Person weg, die sich um ihn kümmerte. Eloises Tochter Verona (Emmy Raver-Lampman), die beim FBI arbeitet, hält ihn sogar zunächst für den Täter. Als klar wird, was wirklich vorgefallen ist, begibt sie sich gemeinsam mit ihrem Partner Matt Wiley (Bobby Naderi) auf Spurensuche. Dabei ahnt sie nicht, dass Clay parallel ebenfalls aktiv wird. Schließlich ist er ein ehemaliger Beekeeper und gehörte damit zu einer Geheimorganisation, die absolute Kampfmaschinen ausbildet, von denen niemand etwas weiß …
Ein Mann kämpft gegen die Welt
Es ist eigentlich gar nicht so lange her, da war David Ayer eine richtig große Nummer in Hollywood. So landete er mit Suicide Squad (2016) einen der größten Hits im turbulenten DC Comics Filmuniversum. Sein Netflix-Beitrag Bright (2017) war ebenfalls ein enormer Erfolg. Seither ist der US-Amerikaner aber ein wenig in der Versenkung verschwunden. Für seinen Actionthriller The Tax Collector (2020) interessierte sich niemand so wirklich. Und auch bei The Beekeeper hält sich der Vorabhype doch stark in Grenzen, obwohl ein paar bekannte Namen auf der Besetzungsliste auftauchen. An erster Stelle steht natürlich Jason Statham, eine der letzten nennenswerten Actionikonen unserer Zeit. Und selbst die scheint inzwischen nicht mehr so wirklich zu ziehen.
Dabei macht der Brite in den diversen Kämpfen nach wie vor eine gute Figur. Actionmäßig wird dann schon auch einiges geboten. Der Film ist zudem überraschend brutal, wenn die Gegner auf alle möglichen Arten aus dem Verkehr gezogen werden. Der Protagonist wiederum geht unbeschadet aus sämtlichen brenzligen Situationen hervor. Zwar stehen ihm die gefährlichsten Männer des Landes gegenüber, seien es Agenten, Sicherheitsleute, Verbrecher oder Söldner. Niemand davon ist aber in der Lage, ihm tatsächlich gefährlich zu werden. Selbst als ihm The Beekeeper seine Nachfolgerin auf den Hals hetzt, tut sich nicht viel. Klar, zu einem gewissen Grad ist es normal in Actionfilmen, dass es eine Hauptfigur allein mit allen anderen aufnimmt. Hier wird es aber schon arg lächerlich.
Überzogen und langweilig
Wobei sich der Film natürlich nicht ernstnimmt. Wenn beispielsweise Josh Hutcherson (Five Nights at Freddy’s) als exaltiertes Muttersöhnen Derek Danforth der Antagonist sein soll, dann ist das eindeutig als Witz gemeint. Gleiches gilt für andere überzogene Figuren oder der Abstecher in die Zentrale des Betrugs. Und natürlich ist das Konzept eines Bienenzüchters auf einem Rachefeldzug sehr bizarr. Aus der Flut aus Rachethrillern, die praktisch wöchentlich irgendwo erscheinen, sticht The Beekeeper schon dadurch hervor, dass er so schwachsinnig ist. An vielen Stellen weiß man gar nicht, ob das überhaupt noch ein Genrebeitrag ist oder eine Parodie auf einen solchen sein soll. Das Ergebnis ist manchmal unterhaltsam, obwohl Stathams Talent für trockenen Humor nicht zum Einsatz kommt.
Oft ist es aber auch anstrengend, was hier veranstaltet wird. Drehbuchautor Kurt Wimmer, dessen Arbeiten gerade bei den Gurken The Expendables 4 und Kinder des Zorns zu „bewundern“ war, ist immer wieder zu bemüht, irgendwie cool zu sein. Dafür fehlen an anderen Stellen die Ambitionen, der Film schwankt zwischen Farce und 08/15. The Beekeeper bleibt dabei schon starker in Erinnerung, als es vergleichbare Filme tun. Aber das ist nicht zwangsläufig als Kompliment zu verstehen. Dass es ein Actionwerk schafft, zwischen Unterhaltung, Irritation und Langeweile zu wechseln, ist schon eine gewisse Leistung. Allerdings keine, die unbedingt zum Nachahmen einlädt, das hier ist allenfalls als Kuriosität sehenswert.
OT: „The Beekeeper“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: David Ayer
Drehbuch: Kurt Wimmer
Musik: Dave Sardy, Jared Michael Fry
Kamera: Gabriel Beristain
Besetzung: Jason Statham, Emmy Raver-Lampman, Josh Hutcherson, Bobby Naderi, Jeremy Irons, Jemma Redgrave
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