The Most Dangerous Game – Die Jagd beginnt

The Most Dangerous Game – Die Jagd beginnt

„The Most Dangerous Game – Die Jagd beginnt“ // Deutschland-Start: 25. Januar 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Für Marcus Rainsford (Judd Nelson) und seinen Kumpel Rex Alan (Randy Charach) gibt es nichts Größeres als die Jagd. Und so reisen sie gemeinsam mit Marcus’ Sohn Sanger (Chris ‚C.T.‘ Tamburello) zu einer abgelegenen Insel, wo sie ihrer Leidenschaft nachgehen wollen. Dabei geht es ihnen nicht nur um Nervenkitzel, sondern auch darum, den durch seine Kriegserfahrungen traumatisiertem Sanger wieder auf andere Gedanken zu bringen. Am Ende kommt es jedoch anders. Als ihr Schiff unterwegs explodiert, schaffen es die drei als einzige Überlebende mit Mühe und Not auf eine andere Insel. Dort lernen sie Baron von Wolf (Casper Van Dien) und dessen rechte Hand Ivan (Kevin Porter) kennen, die ebenfalls große Jagdfreunde sind. Allerdings haben die sich auf die Jagd auf Menschen spezialisiert …

Menschenjagd als Trendthema

In den letzten Jahren hat es eine ganze Reihe von Filmen gegeben, in denen Menschen aus der Jagd auf andere ein Spiel oder einen Wettbewerb machen. Da war beispielsweise das kontroverse The Hunt, bei dem Liberale sich ein paar Rednecks als Zielscheibe aussuchten. Weniger ambitioniert war Apex, einer der unzähligen B-Actionthriller mit Bruce Willis. Auch in Guns Akimbo und Renn, Liebling, Renn kam es zu solchen Situationen, wenn jeweils die Hauptfigur durch die ganze Stadt gejagt wird, auf der Flucht vor einem übermächtigen Feind. Wer noch nicht genug hat von dieser Art Film, für den gibt es Nachschub. Mit The Most Dangerous Game – Die Jagd beginnt versucht ein neuer Titel, beim Publikum für Spannung zu sorgen.

Wobei man das „neu“ eigentlich in Anführungszeichen setzen muss. Nicht nur, dass der Titel einem durch diverse gleichklingende Werke bekannt vorkommt. Auch den Inhalt dürften einige schon kennen, schließlich liefert die Kurzgeschichte The Most Dangerous Game von Richard Connell die Vorlage. Die ist bereits 1924 erschienen und wurde seither diverse Male adaptiert. Die früheste Variante war 1932 Graf Zaroff – Genie des Bösen. Später gab es unter anderem A Game of Death (1945) von dem legendären Regisseur Robert Wise. Andere Filme wie Harte Ziele (1993) ließen sich zumindest von der Kurzgeschichte inspirieren. Insofern darf man sich fragen: Braucht es wirklich eine neue Adaption?

Überflüssig und langweilig

Die klare Antwort: Nein, braucht es nicht. Zwar ist das Thema beliebt, sonst gäbe es nicht so viele Filme, die damit spielen. Kritik an reichen Leuten, die keinen Respekt vor dem menschlichen Leben haben, ist heute zudem so aktuell wie vor hundert Jahren. Da reichen die menschenverachtenden Aussagen gewisser politischer Kreise. Regisseur und Drehbuchautor Justin Lee (Hellblazers, Any Bullet Will Do – Um Gnade muss man flehen) findet aber inhaltlich keinen neuen Zugang zu dem Stoff. Vor allem gelingt es ihm nicht, das Ganze irgendwie spannend zu inszenieren. The Most Dangerous Game – Die Jagd beginnt ist von endlosen Dialogen geprägt, die nicht einmal etwas aussagen. Wirklich gekämpft wird nur selten. Und wenn es doch mal losgeht, ist das so langweilig, dass man gleich wieder abreisen möchte.

Das Setting ist natürlich ganz nett anzusehen, Inseln mit viel Wald sind immer ein dankbarer Schauplatz. Das allein reicht als Argument aber nicht aus, um hier wirklich mit am Start zu sein. Auch schauspielerisch ist da wenig zu holen. Bruce Dern gefällt in einer kleinen Nebenrolle. Casper Van Dien, der vor einigen Wochen schon in Hunt Club als Menschenjäger zu sehen war, wirkt hier eher grotesk als wirklich unheimlich. Wenn das wenigstens irgendwie konsequent umgesetzt worden wäre, man also aus dem Ganzen eine Satire gemacht hätte, womöglich wäre das irgendwie unterhaltsam geworden. So aber bleibt The Most Dangerous Game – Die Jagd beginnt ein sehr zäher Genrevertreter, der nie den Nervenkitzel bietet, den ein solches Szenario eigentlich mitbringen sollte. Die größte Gefahr bei diesem Spiel ist noch, dass man zwischendurch einschläft.

Credits

OT: „The Most Dangerous Game“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Justin Lee
Drehbuch: Justin Lee
Vorlage: Richard Connell
Musik: Jared Forman
Besetzung: Chris ‚C.T.‘ Tamburello, Casper Van Dien, Judd Nelson, Elissa Dowling, Randy Charach, Tom Berenger, Bruce Dern, Kevin Porter

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The Most Dangerous Game – Die Jagd beginnt
fazit
„The Most Dangerous Game – Die Jagd beginnt“ nimmt sich die berühmte Kurzgeschichte von 1924 zur Vorlage und will daraus einen spannenden Menschenjagd-Thriller daraus zu machen. Die einzige spannende Frage ist aber, ob man bei diesem dialoglastigen, zähen Genrevertreter bis zum Ende wachbleibt.
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