Asterix und die Goten Comic
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Asterix und die Goten

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Asterix und die Goten Comic
„Asterix und die Goten“ // Deutschland-Start: 1970

Inhalt / Kritik

Endlich ist es so weit, das jährliche Treffen der Druiden steht an! Miraculix verspricht sich dieses Jahr den Sieg im Wettstreit, schließlich ist sein Zaubertrank, der übermenschliche Kräfte verleiht, einmalig. Asterix ist jedoch besorgt, dass ihm unterwegs etwas zustoßen könnte. Und so beschließen er und sein guter Freund, ihn zu begleiten, zumindest bis an den Rand des Karnutenwalds, wo das Treffen stattfinden soll. Der Wettbewerb ist ein großer Erfolg, wie erwartet erhält Miraculix die Auszeichnung. Zu seinem Unglück wird er dabei aber von einer Gruppe von Westgoten beobachtet, die den Plan verfolgen, ganz Gallien zu erobern – und Rom gleich mit. Also entführen sie den Druiden und wollen ihn dazu zwingen, ihnen einen solchen Trank zu brauen. Asterix und Obelix, die erst zu spät auf den Zwischenfall aufmerksam werden, bleibt nichts anderes übrig, als die Männer zu verfolgen und ihren Freund zu befreien …

Dritter Band der Comicreihe

Nach dem großen Erfolg der ersten beiden Bände Asterix der Gallier (1961) und Die goldene Sichel (1962) dauerte es nicht lange, bis es ein Wiedersehen gab mit den tapferen Galliern. Tatsächlich ging es 1963 bereits in die nächste Runde, zumindest in Frankreich. In Deutschland war es 1965 soweit. Allerdings trug der Comic damals noch den Titel Siggi und die Ostgoten und war inhaltlich auf mehrfache Weise verfremdet. Das Ergebnis stieß auf wenig Gegenliebe, weshalb der französische Verlag die Zusammenarbeit aufkündigte. Später erwarb der Egmont-Verlag, der bis heute die Asterix Comics bei uns herausgibt, die Rechte und brachte 1970 mit Asterix und die Goten eine originalgetreuere Variante heraus, wenngleich in einer veränderten Reihenfolge. Aus dem eigentlich dritten Band wurde plötzlich der siebte.

Dass dieser im Anschluss an Die goldene Sichel spielt, ist dabei eindeutig, schließlich wird dort bereits das bald stattfindende Druiden-Treffen angekündigt. Genauer mussten Asterix und Obelix ein Abenteuer hinter sich bringen, damit Miraculix für das Treffen eine standesgemäße Sichel hat. Die Geschichte wiederum erinnert stark an den ersten Band Asterix der Gallier. In beiden Fällen wird der Druide entführt, damit er seinen kräftigenden Zaubertrank für den Feind braut, Asterix muss ihn aus der Gefangenschaft befreien. Während es dort aber die Römer waren, kommen hier – der Titel Asterix und die Goten verrät es – die Goten zum Zug. Wobei die Römer zumindest anfangs mitmischen, was zu einigen amüsanten Szenen führt, wenn Gallier, Goten und Römer gleichzeitig im Wald unterwegs sind.

Überraschend politisch

Auch sonst gibt es einige wiederkehrende Elemente, gerade im Hinblick auf Obelix, der Wildschweine liebt, sich gern prügelt und beleidigt ist, wenn er selbst keinen Zaubertrank bekommt. Neu war hingegen die politische Note. Vorher gab es zwar ein paar kleinere satirische Spitzen. Die waren aber eher gesellschaftlicher Natur. Asterix und die Goten wiederum ist eine Abrechnung mit Deutschland. Die Einteilung in Westgoten und Ostgoten ist eine klare Referenz an das geteilte Deutschland. Die Aussage des Comics, dass die Goten gegeneinander aufgehetzt werden und so sehr in innere Kämpfe verwickelt werden müssen, dass sie ihre Nachbarländer nicht mehr angreifen werden, muss ebenfalls in diesem Zusammenhang verstanden werden.

Das Thema hat sich inzwischen natürlich überholt. Amüsant ist der Band aber noch immer. Teilweise besteht er zwar nur aus Wiederholungen von dem, was schon zuvor gebracht wurde. Da waren spätere Comics einfallsreicher. Und doch sind eine Reihe witziger Einfälle dabei, sei es bei dem Druiden-Wettbewerb, dem Chaos im Wald oder den Grenzübergängen. Gleiches gilt für die forcierten Eskalationen später, wenn die Gallier die Goten so richtig durcheinanderbringen. Insofern ist Asterix und die Goten bis heute lesenswert, zumal es auch ein paar optische Gags gibt.

Credits

OT: „Astérix et les Goths“
Land: Frankreich
Jahr: 1963
Text: René Goscinny
Zeichnungen: Albert Uderzo

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Asterix und die Goten
fazit
„Asterix und die Goten“ war politischer als die beiden Vorgängerbände, wenn der Comic über die Deutschen herzieht, vertraute aber ansonsten auf bewährte Gags. Das ist dann zwar nur teilweise einfallsreich, macht aber noch immer Spaß, wenn die Rettung des entführten Druiden zu richtig viel Chaos führt.
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3.5