Beasts Like Us – Staffel 1

So richtig viel Erfahrung hat Simon (Jakob Schmidt) bislang ja nicht mit dem anderen Geschlecht gesammelt. Aber das könnte sich jetzt ändern. Zwar war das erste Date mit Natalie (Cosima Henman) verbesserungswürdig. Er würde sie aber schon ganz gern wiedersehen. Und so bringt er seinen besten Freund Lukas (Benedikt Kalcher) dazu, ihn zu dem Treffen zu begleiten, um sich dort um ihre Freundin Raffi (Jing Xiang) zu kümmern. Das klappt aber alles nicht so wie gedacht. Als wäre die Feindseligkeit von Raffi nicht schon Hindernis genug, bricht auch – mal wieder – eine Zombieapokalypse aus. Und so sind die vier erst einmal gezwungen, gemeinsam in der Wohnung zu bleiben. Das bedeutet aber nicht, dass sie dort sicher sind, denn das Böse ist näher, als sie ahnen …

Humor trifft Horror

Einige Monate ist es her, dass Amazon Prime Video die Serie Mandy und die Mächte des Bösen ins Programm aufnahm. Die österreichische Horrorkomödie erzählte von Geisterseancen und dämonischer Besessenheit, tat dies aber mit viel Augenzwinkern. Nun kommt mit Beasts Like Us eine Serie aus Österreich, die typische Horrorthemen mit Humor verbindet. Dämonen kommen auch in dieser vor, sind aber nur ein monströses Wesen unter vielen. So geht es eigentlich mit Zombies los, bevor dann ein Dämon auf sie losgeht. Später kommen auch Vampire, Werwölfe und andere Urgestalten des Genres hinzu, sie alle stellen auf die eine oder andere Weise eine Gefahr dar. Grundsätzlich ist hier alles möglich, erlaubt ist, was traditionell Angst und Schrecken verbreitet.

Tatsächlich furchteinflößend ist das hier aber nicht. Dafür ist die Umsetzung zu billig, sind die Figuren zu sehr als Witzfiguren angelegt. Die Serie macht sich von Anfang an über diese Kreaturen lustig, wenn etwa ein besonders mächtiger Dämon ein trostloses Leben in einem Badezimmerspiegel führt. Später wird es auch darum gehen, dass Vampire sich in der Gesellschaft integrieren wollen und nicht länger ausgegrenzt werden sollen. Damit verbunden ist auch eine satirische Auseinandersetzung mit politischer Korrektheit. So dürfen in Beasts Like Us Zombies nicht einfach so getötet werden, weil das Diskriminierung wäre. Das ist nur eines von mehreren Beispielen, wie die Serie diese fantastischen Elemente mit realistischen zu verbinden versucht. Vor allem amouröse Verwicklungen stehen auf dem Programm.

Sympathisch bis trashig

Da werden manche eventuell an Twilight denken. Dessen war man sich hier aber bewusst, macht sich darüber lustig – wie über vieles andere auch. Clever ist das jetzt weniger, es ist auch nicht so, dass wirklich jeder Gag sitzt. Aber es sind genug, um hiermit seinen Spaß haben zu können. Zumal auch das Ensemble gut aufgelegt ist. Ob es die nerdige Bromance ist oder die giftige Raffi, die Dynamik stimmt. Hinzu kommen bei Beasts Like Us einige Gastauftritte, die ebenfalls zur Unterhaltung beitragen. Armin Rohde als Dracula und Vampirpapa macht wie so oft Spaß. Jerry Hoffmann (Die Liebeskümmerer) als intriganter Kollege, der für seinen beruflichen Aufstieg auch eine Wesenswandlung in Kauf nimmt, ist ebenfalls eine Bereicherung.

Der große Wurf ist das hier am Ende dann zwar nicht, dafür dreht sich die Serie schon zu früh im Kreis. So gibt es keine wirkliche Geschichte, die sich durch die acht Folgen zieht. Das hat mehr von einer Sitcom, die jede Folge wieder zum Anfang zurückkehrt. Als solche ist Beasts Like Us aber durchaus brauchbar, gefällt durch ein sympathisches Ensemble und trashigen Charme. Dazu gibt es eine Reihe von Anspielungen, die zumindest für ein Schmunzeln gut sind. Zusammen mit dem netten Szenario, dass diese ganzen Wesen wie selbstverständlich Teil der Gesellschaft sind, kommt da genügend zusammen, um einmal einen Blick zu riskieren. Da die Folgen zudem schön kurz sind, zwischen 20 und 25 Minuten, ist man auch recht schnell mit der Staffel durch.