Chainsaw Man Band 1 Comic Manga
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Chainsaw Man – Band 1

Chainsaw Man Band 1 Comic Manga
„Chainsaw Man – Band 1“ // Deutschland-Start: 7. Oktober 2020

Inhalt / Kritik

Die Perspektive von Denji ist lausig. So sehr er sich auch anstrengt, er bekommt einfach nicht das Geld zusammen, um die Schulden seines verstorbenen Vaters zu bezahlen. Dabei geht er durchaus einem einträglichen Geschäft nach: Er tötet im Auftrag der Yakuza Teufel. Von den Einnahmen erhält er aber nur einen Bruchteil, selbst ein Marmeladenbrot ist eine ferne Hoffnung. Nur sein treuer Freund Pochita, ein Teufel in Hundegestalt, hält ihm die Treue. Als er von seinem Auftraggeber verraten wird und getötet werden soll, geht Denji einen Pakt mit Pochita ein und wird damit zu einem Halbteufel, der Kettensägen aus seinem Körper wachsen lassen kann. Das ist zwar sehr kraftraubend, aber auch effektiv. So effektiv, dass er von einer Organisation staatlicher Teufelsjäger engagiert wird. Eine andere Wahl hat er eh nicht: Entweder das oder wird als Halbteufel selbst gejagt …

Überall Kettensägen

Kettensägen sind sicherlich nicht ganz einfach in der Handhabung. Und doch handelt es sich um beliebte Waffen in Horrorfilmen. Ein berühmter Fall ist natürlich der Klassiker The Texas Chain Saw Massacre, der das Objekt bereits im Titel trägt. Aber auch Tanz der Teufel ist ein ikonisches Beispiel dafür, wie der Gegenstand etwas zweckentfremdet werden kann. Etwas neuer ist Chainsaw Man, wo ebenfalls eine Kettensäge eine wichtige Rolle spielt. Der Unterschied: Wo diese sonst von Menschen in der Hand gehalten wird, kann sie in dem Manga von Tatsuki Fujimoto die Hand ersetzen. Sie kann aber auch aus dem Kopf wachsen, wenn es gerade Bedarf geben sollte. Praktisch ist das nicht unbedingt, was Denji aber nicht davon abhält, ein ziemliches Gemetzel zu veranstalten.

Das klingt ziemlich grotesk? Ist es auch. Fujimoto, der nach Fire Punch hiermit seine zweite Mangareihe vorlegte, weiß selbst, dass das verrückt ist. Es macht ihm aber nichts aus. Im Gegenteil: Er kostet das zuweilen immer mal wieder aus, indem er Situationen bewusst eskalieren lässt. Das geht mit einigem Humor einher. Chainsaw Man nimmt sich, anders als etwa Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba, selbst nicht sonderlich ernst, geht immer mal wieder auch als Komödie durch. Teilweise ist das dann auch tatsächlich lustig. Andere Witze sind eher bemüht. Wenn Denji beispielsweise unbedingt Sex will und alles dafür tun würde, um endlich mal „Möpse“ anfassen zu dürfen, darf man schon ein bisschen mit den Augen rollen. Das ist schon arg pubertär.

Kreative Monster-Gestaltung

Überhaupt kommt es zu gewöhnungsbedürftigen Wechseln bei der Tonalität und den Inhalten. Im einen Moment Teenie-Komödie wird daraus im nächsten brutaler Splatter, es hat schon seine Gründe, dass der Manga hierzulande nur eingeschweißt an ein erwachsenes Publikum verkauft wird. Wobei es sich Fujimoto nicht einfach auf Blut und Gedärmen ausruht. Chainsaw Man hat schon eine ansehnliche Sammlung an Monstern, gegen den unser wenig heldenhafter Held kämpft. Die Kreativität, die der Japaner bei der Gestaltung des Protagonisten demonstriert, zumindest im Hinblick auf die Waffe, erstreckt sich auch auf die Wesen, mit denen er seine Welt bevölkert, die zwischen kurios und alptraumhaft wechseln.

Beim Publikum kam das Ganze gut an, mit mehr als 25 Millionen verkauften Exemplaren gehört die Mangareihe zu den erfolgreicheren der letzten Jahre. Die darauf basierende Animeserie, welche 2022 herausgekommen ist, wurde zu einem Phänomen. Der erste Band von Chainsaw Man deutet dabei das Potenzial nur an, ohne es ganz auszuschöpfen. Das liegt aber auch daran, dass Fujimoto erst einmal das Setting und die Figuren vorstellen muss, da bleibt keine Zeit für eine weitere Ausarbeitung. Gerade Denji selbst ist bislang keine übermäßig interessante Figur, da ist noch Luft nach oben. So oder so ist das ein unterhaltsamer und stimmungsvoller Auftakt, der neugierig auf die weiteren Bände macht. 16 sind es bislang, ein Ende ist noch nicht in Sicht. Es gibt also noch weitere Gelegenheiten, die Kettensäge auszupacken, gleich an welcher Stelle des Körpers.

Credits

OT: „Chainsaw Man“
Land: Japan
Jahr: 2018
Text: Tatsuki Fujimoto
Zeichnungen: Tatsuki Fujimoto

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Chainsaw Man – Band 1
fazit
„Chainsaw Man“ ist ein recht kurioser Manga, der pubertären Humor mit bizarren Einfällen und reichlich Splatter verbindet. Der Protagonist selbst ist dabei weniger interessant, sieht man von den Kettensägen ab, die aus seinem Körper wachsen. Dennoch ist der eigenwillige Mix unterhaltsam und macht neugierig darauf, welche verrückten Einfälle wohl noch folgen werden.
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3.5