Der Abgrund Avgrunden The Abyss Netflix Streamen online
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Der Abgrund

Der Abgrund Avgrunden The Abyss Netflix Streamen online
„Der Abgrund“ // Deutschland-Start: 16. Februar 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Privat geht es gerade bei Frigga (Tuva Novotny) drunter und drüber. So hat sie sich mit ihrem Sohn Simon (Edvin Ryding) gestritten, der seinen Geburtstag lieber bei seinem getrennt lebenden Vater Tage (Peter Franzén) verbringen will. Dann taucht auch noch unangekündigt ihr Partner Dabir (Kardo Razzazi) auf, was sofort zu Spannungen mit Tage führt, der ebenfalls auf einmal im Haus steht. Und als wäre das nicht schon anstrengend genug, hat sie mal wieder Stress mit ihrer Tochter Mika (Felicia Maxime), die sich als Aktivistin dafür einsetzt, dass die alten Gebäude der Stadt erhalten bleiben. Doch das ist zu gefährlich, wenn es nach Frigga geht: Die unterirdischen Bohrarbeiten könnten dazu führen, dass irgendwann die Gegend nicht mehr sicher ist. Dabei hat sie nicht damit gerechnet, wie nahe dieser Tag bereits ist, als an mehreren Stellen plötzlich der Boden nachgibt …

Katastrophe ohne Überraschungen

Auch wenn die Zeiten, in denen Katastrophenfilme weltweit Millionen Menschen in die Kinos lockten, schon länger vorbei sind – die reale Welt hat schon genug eigene Katastrophen –, werden doch nach wie vor Titel in diesem Bereich produziert. Auffallend ist, dass in den letzten Jahren in Nordeuropa eine Reihe solcher Filme gedreht wurden. Genauer tat sich Norwegen mit den Werken The Wave – Die Todeswelle (2015), The Quake – Das große Beben (2018) und The North Sea – Todesfalle Nordsee (2021) hervor. Aus irgendeinem Grund scheint man dort besonders pessimistisch veranlagt zu sein. Aber auch bei den Nachbarn scheint man mit solchen Untergangsszenarien zu liebäugeln. So ist auf Netflix mit Der Abgrund ein Genrebeitrag erschienen, der eine finnisch-schwedische Coproduktion ist.

Wer deswegen jedoch erhofft, dass es irgendeine Form des Lokalkolorits gibt, sieht sich getäuscht. Vielmehr ist der Film derart formelhaft, dass man sich beim Anschauen immer wieder fragt, ob das nicht doch ein Remake ist. Ärgerlich ist beispielsweise, dass hier mal wieder das Klischee einer kriselnden Familie bemüht wird, die im Angesicht einer großen Gefahr wieder zusammenwächst. Können es nicht auch einmal Singles sein? Oder wenigstens glückliche Familien? Da haben es sich Regisseur Richard Holm und sein Drehbuchteam schon ziemlich einfach gemacht. Auch beim weiteren Ablauf glänzt Der Abgrund nicht gerade mit Einfallsreichtum. Man kann sich bei den meisten Szenen schon im Vorfeld sehr genau ausmalen, was da geschehen wird, Überraschungen sind Mangelware.

Mehr Drama als Spannung

Das muss nicht zwangsläufig ein Problem sein, sofern die Geschichte spannend inszeniert wird. Bei Der Abgrund ist das aber nur bedingt der Fall. Der Einstieg ist nicht schlecht, wenn eine Reihe von Menschen plötzlich im Boden einbrechen. Außerdem gibt es eine längere Phase, bei der einem tatsächlich der Atem stocken darf. Ein klaustrophobisch veranlagtes Publikum muss während dieser sehr tapfer sein. Wenn eine der Figuren da panisch aufschreit, ist das gut nachzuvollziehen, die Vorstellung ist ein einziger Alptraum. Doch damit ist der Höhepunkt des Films bereits erreicht. So geht es zwar im wörtlichen Sinne aufwärts, wenn sich die Figuren wieder den Weg zurück an die Erdoberfläche bahnen. Qualitativ geht es dafür böse abwärts.

Nur vereinzelt geschieht dann noch etwas, das einem tatsächlich nahegeht. Der Film ist zu oft mit irgendwelchem persönlichen Drama beschäftigt und nutzt dieses an Stelle wirklicher Katastrophenszenen. Wäre das Drama interessant, könnte man darüber hinwegsehen. Da Der Abgrund aber auch an diesen Stellen eine fast schon beleidigende Genügsamkeit demonstriert, fehlen einem die Gründe, warum man denn nun ausgerechnet diesen Genrebeitrag anschauen sollte und nicht einen der anderen. Aufgrund der besagten paar Szenen, in denen der Einbruch in die Erde für schlaflose Nächte gut ist, kann man hier zwar schon mal reinschalten. In der Summe würde man aber nicht so wahnsinnig viel verpassen, wenn man darauf verzichtet.

Credits

OT: „Avgrunden“
IT: „The Abyss“
Land: Finnland, Schweden
Jahr: 2023
Regie: Richard Holm
Drehbuch: Richard Holm, Robin Sherlock Holm, Nicola Sinclair
Musik: Lasse Enersen
Kamera: Anssi Leino
Besetzung: Tuva Novotny, Kardo Razzazi, Felicia Maxime, Peter Franzén, Tintin Poggats Sarri, Edvin Ryding, Angela Kovacs

Bilder

Trailer

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Der Abgrund
fazit
„Der Abgrund“ hat zwar ein paar spannende Szenen, vor allem für ein klaustrophobisch veranlagtes Publikum. Aber auch viel Leerlauf. Der Katastrophenfilm über eine in sich zusammenbrechende Stadt baut so viele Klischees und bekannte Elemente ein, dass man sich zwischendurch fragt, ob es sich nicht vielleicht um ein Remake handelt.
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