Die Studentin (Emily Blunt) würde gern über Weihnachten zu ihrer Familie fahren. Da sie selbst aber kein Auto hat, ist sie darauf angewiesen, von jemand anderem mitgenommen zu werden. Zu ihrem Glück wird sie dabei fündig, über das Schwarze Brett ihrer Universität findet sie einen Kommilitonen (Ashton Holmes), der ebenfalls in die Richtung will und sich als Fahrer anbietet. Ganz glücklich ist sie mit ihm aber nicht, immer wieder kommt es zu Spannungen – gerade auch bei einem Vorfall bei einer Raststelle. Doch das ist alles nichts im Vergleich zu dem, was sie später erwartet. Als er eine Landstraße vorschlägt, die eine Abkürzung sein soll, kommt es aufgrund eines entgegenkommenden Autos zu einem Unfall. Der Wagen ist danach nicht mehr fahrtauglich, Hilfe ist weit und breit nicht zu sehen. Und das Schlimmste steht ihnen noch bevor …
Der Wald als Ort des Schreckens
Abgelegene Wälder sind immer wieder dankbare Settings für Horrorfilme. Beliebt sind beispielsweise Hütten, die sich dort befinden und zum Ort des Bösen werden, wie es beim Klassiker Tanz der Teufel der Fall war. Genregeschichte hat zudem The Blair Witch Project geschrieben, dort war es eine Filmcrew, die vergeblich den Weg aus einem Wald heraus sucht. Einen Blick wert ist auch The Toll Man, bei dem zwei Menschen mit ihrem Wagen auf einer Straße durch den Wald liegenbleiben und im Anschluss einige unheimliche Erfahrungen machen, also ganz ähnlich zu dem, was in dem einige Jahre zuvor veröffentlichten Der eisige Tod geschieht.
Wobei es hier vergleichsweise lang dauert, bis man den Wald erst erreicht hat. Zunächst konzentriert sich der Film auf die Fahrt als solche und die Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren. Das ist prinzipiell nicht schlecht: Von Anfang an herrscht eine gereizte Stimmung, die namenlose Studentin will mit ihrem Fahrer eigentlich gar nichts zu tun haben. Obwohl dieser eigentlich freundlich ist, gelingt es Der eisige Tod doch ganz gut, Misstrauen zu erzeugen. Hat der junge Mann ein Geheimnis? Stimmt alternativ etwas mit der Protagonistin nicht? Gerade der Vorfall an der Raststätte lässt mehrere Interpretationsmöglichkeiten zu. Irritierend ist jedoch, dass dieser gesamte Part eigentlich nichts mit dem zu tun hat, was später geschieht. Man hätte es mehr oder weniger rauslassen können, ohne dass es am Inhalt viel geändert hätte.
Nicht originell, aber atmosphärisch
Allgemein sollte man von der Geschichte nicht viel erwarten. Als Der eisige Tod irgendwann dann doch mal die Karten auf den Tisch legt und zu erkennen gibt, dass es sich um einen Horrorfilm mit übernatürlichen Elementen handelt und nicht um einen bloßen Serienmörderthriller, werden einfach nur die üblichen Bestandteile aufgetischt. Wirkliche Überraschungen bleiben dann aus. Da ist nichts, woran man sich erinnern müsste. Für die Figuren gilt das ebenfalls, dass hier niemand einen Namen hat, ist symptomatisch für ein Werk, das mit Hintergründen spart. Manchmal gibt es einfach Böses, mehr braucht das Publikum nicht zu wissen.
Dass der Film dennoch sehenswert ist, verdankt er der Umsetzung. So trägt das verschneite Setting schon sehr zur Atmosphäre bei. Regisseur Gregory Jacobs und Kameramann Dan Laustsen (Silent Hill) gelingt es, eine gleichermaßen bedrohliche wie rätselhafte Stimmung zu erzeugen, die dann und wann auch mal eskalieren darf. Man weiß hier zudem zwischendurch immer mal wieder nicht, was nun real ist und was bloß eingebildet. Auch das ist nicht originell, effektiv dafür schon. Der eisige Tod gehört sicherlich nicht zum Pflichtprogramm des Genres. Wer aber auf der Suche nach einem netten Gruselstreifen ist, fährt hiermit gar nicht schlecht.
OT: „Wind Chill“
Land: UK, USA
Jahr: 2007
Regie: Gregory Jacobs
Drehbuch: Joe Gangemi, Steven A. Katz
Musik: Clint Mansell
Kamera: Dan Laustsen
Besetzung: Emily Blunt, Ashton Holmes, Martin Donovan
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