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© ARD Degeto/Karolina Grabowska

Der Masuren-Krimi: Blutgeld

Der Masuren Krimi Blutgeld Verlorene Tochter
„Der Masuren-Krimi: Blutgeld“ // Deutschland-Start: 29. Februar 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatten sich alle auf dem Boot getroffen, um gemeinsam den Geburtstag von Vlad Koslow (Artur Grabowiec) zu feiern. Dabei ist der tot, seine Leiche wurde im Wasser gefunden. Ob er von Bord gefallen und ertrunken ist? Seltsam ist jedoch, dass niemand der Vorfall aufgefallen sein soll. Es hat ihn auch niemand auf seiner eigenen Party vermisst. Dr. Viktoria Wex (Claudia Eisinger) und Dorfpolizist Leon Pawlak (Sebastian Hülk) gehen der Sache nach. Dabei interessieren die beiden unter anderem Frantek Sobodo (Stipe Erceg), einen Geschäftspartner des Toten, sowie die junge Frau Aga Kaszuboska (Clara Devantié), die offensichtlich unter Drogen stand. Aber noch etwas anderes beschäftigt Wex: Sie hat die verdeckte Ermittlerin Johanna Berger (Bea Brocks) wiedererkannt, von der sie vermutet, dass sie mehr über den Mord ihres Mannes weiß …

Fünfter Teil der Krimireihe

Der Donnerstagabend gehört im Ersten bekanntlich dem Krimigenre. Im stetigen Wechsel darf dann durch Europa gereist werden, die meisten der Reihen, die auf diesem Programmplatz ausgestrahlt werden, sollen durch den Schauplatz definiert werden. Darunter sind auch welche, die in Deutschland spielen, so wie letzte Woche Der Flensburg-Krimi: Wechselspiele. Die meisten aber sind im Ausland angesiedelt und sollen die heimische Mörderjagd mit ein bisschen Urlaubsgefühl verbinden. Ein Beispiel hierfür ist die Reihe Der Masuren-Krimi, die 2021 an den Start gegangen ist und offensichtlich beliebt genug ist, um weitere Teile zu rechtfertigen. Und so dürfen sich Fans darauf freuen, dass es wieder doppelten Nachschub gibt. Los geht es mit Blutgeld, die Woche drauf ist Die verlorene Tochter dran.

Wobei man ehrlich sagen muss: Basierend auf dem fünften Film der ARD-Produktion hält sich das mit der Vorfreude ziemlich in Grenzen. Von Anfang an kamen die Teile nicht über Durchschnitt hinaus. Letztes Mal reicht es bei Freund oder Feind nicht einmal mehr für das. Die Geschichte um Hacker war völlig unpassend für das dörfliche Setting, der Film war insgesamt ziemlich langweilig. Wer gehofft hat, es handelte sich dabei um einen bloßen Ausrutscher, wird bei Der Masuren-Krimi: Blutgeld eines Schlechteren belehrt. Das fängt schon damit an, dass hier mal wieder dicker aufgetragen wird. Sicher, Sachen wie Drogenschäfte passen besser in die Gegend als irgendwelche Hightech-Sachen. Auf einmal sind wir dann aber doch wieder bei Bitcoins und ganz groß angelegten Verbrecherorganisationen, die aus irgendeinem Grund die Provinz als Betätigungsfeld ausgesucht haben.

Konstruiert und langweilig

Außerdem gibt es mal wieder eine persönliche Verbindung. Also das, was in den letzten Jahren inflationär bei deutschen Fernsehkrimis gemacht wird. Beim letzten Mal war es Pawlak, der in die Geschichte hineingedrückt wurde, indem er zum Tatverdächtigen ernannt wurde. Dieses Mal darf sich Wex wieder der Sache mit ihrem ermordeten Mann widmen. Dass die verdeckte Ermittlerin Berger ausgerechnet hier auftaucht und alles mit allem verbunden sein soll, gehört zu der Art Drehbuchkonstrukt, bei denen man mit den Augen rollen darf. Der Masuren-Krimi: Blutgeld irritiert aber auch bei den Versuchen, Figuren mehr Kontur zu geben. Wenn einer der Mitarbeiter stolz mitteilt, jeden Bissen mehrere Dutzendmal zu kauen, darf man sich endgültig veralbert vorkommen.

Das ließe sich leichter verkraften, wenn denn der eigentliche Krimi spannend wäre. Aber auch hier wird die Schwäche des Vorgängers fortgesetzt: Der Film ist durchgängig langweilig. Weder ist man hier groß zum Rätseln motiviert, noch ist im Hinblick auf die Handlung etwas zu holen. Das ist schade, weil die Reihe mit einem guten Ensemble arbeitet und zudem das reizvolle Setting vorweisen kann. Das hilft aber alles nichts, wenn es mal wieder am Drehbuch hapert. Der Masuren-Krimi: Blutgeld ist ein weiteres Beispiel dafür, wie der Donnerstagabend für schwache Geschichten verschwendet wird, für die einen eigentlich die Zeit zu schade sein sollte.

Credits

OT: „Der Masuren-Krimi: Blutgeld“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Frauke Thielecke
Drehbuch: Olaf Kraemer
Musik: Mark Pinhasov, Christopher Colaço, Philipp Schaeper
Kamera: Christoph Chassée
Besetzung: Claudia Eisinger, Sebastian Hülk, Karolina Lodyga, Clara Devantié, Stipe Erceg, Bea Brocks, Laura Breszka, Wieslaw Zanowicz, Natalia Bobyleva, Matilda Jork

Bilder

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Der Masuren-Krimi: Blutgeld
fazit
„Der Masuren-Krimi: Blutgeld“ ist wie schon der Vorgänger ein schwacher Teil, der mit konstruierten Zufällen nervt und ansonsten langweilt. Schade um die gute Besetzung und das reizvolle Setting, die nicht genug sind, um die wenig interessante Geschichte um einen ermordeten Geschäftsmann auszugleichen.
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