Es sah nach einem wasserdichten Fall aus: Ralf Krug (Matthias van den Berg), Ingenieur auf einem Fahrgastschiff, soll die Reederei-Inhaberin Diana Schroth (Dagmar Operskalski) getötet haben. Doch dann stellt sich heraus, dass Buchhalterin Simone Christ (Joy Maria Bai), auf deren Aussage die Verurteilung basiert hätte, gelogen hat. Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), Hauptkommissarin Julia Schröder (Anika Baumann) und Oberkommissar Alexander Witte (Jannik Mioducki) bleibt nichts anderes übrig, als den Fall noch einmal neu aufzurollen. Als kurze Zeit später auch noch Martin Schroth (Stefan Franz) ermordet wird, der Mann der Verstorbenen, gewinnt der Fall an Dringlichkeit. Alle Augen sind nun auf Alexa (Klara Wördemann) gerichtet, die Tochter der beiden, die nun allein das Unternehmen leiden muss …
Auftakt der neuen Staffel
Schichtwechsel beim ZDF. Nachdem die letzten Wochen der Freitagabend für Die Chefin reserviert war, ging die aktuelle Staffel mit Einer von uns zu Ende. Dafür darf jetzt wieder Der Staatsanwalt ran. Insgesamt acht neue Folgen stehen 2024 auf dem Programm. Los geht die 19. Staffel des Dauerbrenners mit Flussfahrt in den Tod, eine Woche drauf geht es mit Zu schön, um wahr zu sein weiter. Die Staffel dürfte dabei weniger dramatisch sein als die vom Vorjahr, wo gleich zwei der drei Hauptfiguren ihr Ende nahmen. Es ist aber eine trügerische Ruhe: Rainer Hunold, der seit 2005 dabei ist, hat unlängst angekündigt, mit Staffel 20 selbst aussteigen zu wollen. Davon ist hier aber noch wenig zu spüren, da gibt es erst einmal ganz routinierte Arbeit.
Der Einstieg ist dabei noch einigermaßen spannend. Üblicherweise enden solche Ermittlungen in einem Gerichtsverfahren. Dass diese mit einem solchen beginnen, das hat Seltenheitswert. Im Anschluss bekennt sich Der Staatsanwalt: Flussfahrt in den Tod aber zu den Krimi-Konventionen. Wie so oft geht es darum, dass zu Beginn der Geschichte eine Leiche gefunden wird, innerhalb der einstündigen Folge muss herausgefunden werden, wer den Mord denn begangen hat. Die Möglichkeiten sind dabei überschaubar, aufgrund der zeitlichen Begrenzung des Formats hält sich die Zahl der Figuren immer ziemlich in Grenzen. Man kann durch bloßes Raten recht gut daraufkommen, wer der oder die Schuldige ist. Lediglich beim Motiv sind bis zum Schluss Fragen offen.
Nahe an der Seifenoper
Das Ergebnis ist eher mäßig. Zwar ist die Verbindung der beiden Fälle nicht uninteressant, da man lange rätseln darf, ob denn dieselbe Person hinter den zwei Morden steht. Allerdings hat es schon ein bisschen von einer Seifenoper, wie hier das Verbrechen gerechtfertigt wird. Die etwas plumpe Inszenierung bei einem Schlüsselmoment macht die Sache auch nicht besser. Das Setting eines Passagierschiffs ist da schon spannender, wird in Der Staatsanwalt: Flussfahrt in den Tod aber eher wenig genutzt. Die Szenen darauf sind recht kurz, selbst die Undercover-Passage fällt dürftig aus. Ärgern muss man sich über die Folge kaum. Gesehen haben muss man sie aber nicht, zumal die beiden Neuzugänge aus dem letzten Jahr mal wieder sehr blass sind. Da darf bei der nächsten Folge Zu schön, um wahr zu sein deutlich mehr investiert werden.
OT: „Der Staatsanwalt: Flussfahrt in den Tod“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Martin Kinkel
Drehbuch: Lorenz Lau-Uhle
Musik: Patrick M. Schmitz
Kamera: Henning Jessel
Besetzung: Rainer Hunold, Anika Baumann, Jannik Mioducki, Astrid Posner, Heinrich Schafmeister, Klara Wördemann, Joy Maria Bai, Annie Nowak, Matthias van den Berg
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