Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), Hauptkommissarin Julia Schröder (Anika Baumann) und Oberkommissar Alexander Witte (Jannik Mioducki) haben gerade richtig viel zu tun. Erst wird Marco Ritter tot aufgefunden, später Sandra Ehrheim. Eigentlich haben sie nicht viel gemeinsam. Während der Personal Trainer von jemandem bei einem öffentlichen Aussichtspunkt erschlagen wurde, ist die Frau, die gemeinsam mit ihrem Bruder Frederik (Maik Rogge) Obst- und Gemüsehof einen Gemüsehof führte, bei einem Unfall daheim gestorben. Seltsam ist nur, dass die beiden sich offensichtlich kannten. Hängen die beiden Fälle doch irgendwie zusammen? Gemeinsam gehen sie der Sache nach und müssen feststellen, dass die Geschichte deutlich komplizierter ist …
Besser als letztes Mal
Und weiter geht es mit Der Staatsanwalt. Insgesamt acht neue Folgen soll die aktuelle 19. Staffel des 2005 gestarteten ZDF-Dauerbrenners haben. Dabei machte der Auftakt Flussfahrt in den Tod nicht unbedingt Lust auf mehr. Prinzipiell war das Setting eines Fahrgastschiffs zwar schon ganz nett. Viel gemacht wurde daraus aber nicht, statt spannendem Krimi war mal wieder konturloses Seifenoperdrama angesagt. Da ist Zu schön, um wahr zu sein, die zweite Episode der Staffel, schon deutlich interessanter. Tatsächlich ist die Folge sogar die beste seit einer langen Zeit, da sowohl die einzelnen Bestandteile wie auch die Balance derselben mehr überzeugen als sonst. Man hat sich hier mal wieder mehr Mühe gegeben, als es bei der oft lieblos heruntergedrehten Serie der Fall ist.
Das betrifft beispielsweise die Figuren. So ist es mittlerweile ein Jahr her, dass mit Schröder und Witte zwei neue Hauptfiguren eingeführt wurden. In den Drehbüchern wurden diese aber kaum beachtet bislang, man wusste an vielen Stellen nicht, wer die zwei überhaupt sein sollen. Hier gibt es zumindest mal wieder Ansätze, sie ins Geschehen zu integrieren. Wundertaten sollte man bei Der Staatsanwalt: Zu schön, um wahr zu sein nicht erwarten, zumindest aber hat man hier ausnahmsweise das Gefühl, es mit realen Menschen zu tun zu haben. Die Verbindung überzeugt auch mehr, wenn die Einblicke in das Privatleben in einem Zusammenhang mit dem Fall stehen. Das wird schon etwas dramatischer, aber nicht in dem Ausmaß, wie man es von anderen Genrevertreten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gewohnt ist.
Als Krimi nachvollziehbar
Der Krimi selbst ist ebenfalls ordentlich. So ist die Geschichte dieses Mal nachvollziehbar, gleiches gilt für die Ermittlung, die ausnahmsweise diese Beschreibung auch verdient, anstatt über die Auflösung zu stolpern. Der Staatsanwalt: Zu schön, um wahr zu sein versucht sich dabei auch an einem gesellschaftlich relevanten Thema, wenn klar wird, wie es um alles gehen konnte. Auch hier liegt eine Tragik inne, wenn letztendlich Gier Menschenleben kostet. Da wäre zwar insgesamt schon noch mehr drin gewesen, in mehrfacher Hinsicht. Bei der typischen Folgenlaufzeit von weniger als einer Stunde ist das aber grundsätzlich immer schwierig. Innerhalb dieses Segments schlägt sich die Episode daher wacker, man wird hier im Kontext solcher Fernsehkrimis ansprechend bedient.
OT: „Der Staatsanwalt: Zu schön, um wahr zu sein“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Martin Kinkel
Drehbuch: Natalie Tielcke
Musik: Patrick M. Schmitz
Kamera: Henning Jessel
Besetzung: Rainer Hunold, Anika Baumann, Jannik Mioducki, Astrid Posner, Heinrich Schafmeister, Vita Tepel, Maik Rogge, Joyce Ilg, Linus Scherz, Ann-Kathrin Kramer, Merlin Maxime Mosbach
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