Dragon Ball – Band 3 (Massiv)

Es heißt wieder Abschied nehmen. Während Son-Goku, Kuririn und Bulma sich auf den Weg gemacht haben, um die vermissten Dragon Balls zu finden, sind die anderen auf der Insel von Muten-Roshi geblieben. Ruhiger ist es aber nicht geworden. So ist ihnen die Red Ribbon Armee auf den Fersen, da sie ebenfalls die sagenumwobenen Kugeln für sich haben mögen. Sie zeigt sich dabei von einer besonders skrupellosen Seite, bombardieren das U-Boot, mit dem das Trio unterwegs ist, und drohen auch auf der Insel mit Gewalt. Dabei hat die Armee aber die Rechnung ohne die kampferprobten Helden gemacht, die sie wieder und wieder in ihre Schranken verweisen und dabei auch Einfallsreichtum demonstrieren …

Kampf um die Kugeln

Und weiter geht das Abenteuer! Der zweite massive Sammelband von Dragon Ball handelte über weite Strecken von dem Turnier, in dem sich Son-Goku, aber auch einige andere beweisen mussten. Das war unterhaltsam, zumal Akira Toriyama ein großes Talent dafür hat, Kämpfe in Szene zu setzen. Die Geschichte hat es aber nicht unbedingt weitergebracht, die Hälfte der mehrere hundert Seiten trat mehr oder weniger auf der Stelle. Erst in der zweiten Hälfte besann sich der Mangaka wieder auf das eigentliche Unterfangen, welches noch im ersten Sammelband im Mittelpunkt stand: die Suche nach den Dragon Balls. Wer alle sieben zusammen hat, der hat einen Wunsch frei, was bei den Leuten die unterschiedlichsten Begehrlichkeiten weckt. Zu dem Zweck prügelte sich Son-Goku durch einen Turm voller Feinde.

Der dritte Sammelband ist ebenfalls von zahlreichen Kämpfen geprägt. Der Abenteueraspekt rückt aber wieder stärker in den Vordergrund. So geht es anfangs darum, wie das Trio in einer Höhle unter Wasser auf Schatzsuche begibt, was mit mehreren Gefahren einhergeht, darunter eben die die verfolgende Armee. Anstatt aber daraus wieder ein riesiges Projekt zu machen, das hunderte von Seiten einnimmt, springt Dragon Ball wieder stärker von Ort zu Ort und führt immer wieder neue Schauplätze, aber auch Figuren ein. Darunter sind auch wieder einige sehr erwähnenswerte Charaktere, etwa ein tierisch alter Lehrmeister mit gewöhnungsbedürftigen Trainingsmethoden oder auch eine Hexe mit wahrsagerischen Kräften, die eine stärkere Verbindung zur Truppe hat. Ganz zum Schluss des Bandes tauchen noch andere Figuren auf, die eine große Bedeutung haben oder sie haben werden.

Humor trifft Action

Dabei geht Toriyama wieder mit viel Humor an die Arbeit, findet immer wieder absurde Situationen oder schräge Figuren. Manchmal sind es aber auch die Zeichnungen an sich, die zum Lachen animieren, wenn sie etwa sehr überzogen reagieren und enorme Grimassen schreiben. An einigen Stellen ist der Humor natürlich schon etwas in die Jahre gekommen, sei es beim immer mal wieder etwas problematischen Umgang mit Sexualität oder latenter Homophobie. Dragon Ball ist dann eben doch ein Produkt seiner Zeit. Auch irritiert etwas, wie gleichgültig man sich hier gegenüber dem Tod gibt, wenn immer mal wieder Menschen getötet werden. Die Passagen sind jedoch glücklicherweise eher selten, die meiste Zeit über kann man hier schon seinen Spaß haben, die Balance aus Action, Abenteuer und Komik stimmt.

Man darf jedoch keine nennenswerte Entwicklung erwarten. So wird Son-Goku zwar von Mal zu Mal stärker, charakterlich ist da aber keine Bewegung drin. Gleiches gilt für die anderen. Zusammen mit der Rückkehr zu der Kugelsuche, die ja schon einmal erfolgreich abgeschlossen war, hat man dadurch den Eindruck, dass die Geschichte nicht wirklich vorankommt. Da haben andere Shônen-Mangas mehr investiert. Im Hinblick auf den puren Unterhaltungsfaktor macht Dragon Ball aber so leicht niemand etwas vor. Die kauzigen Charaktere, die dynamischen Kämpfe und die unbekümmerte Mischung aus klassischer Fantasy und Science-Fiction-Elementen funktioniert im dritten Sammelband noch immer sehr gut.