Einstein und die Bombe Netflix Streamen online
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Einstein und die Bombe

Einstein und die Bombe Netflix Streamen online
„Einstein und die Bombe“ // Deutschland-Start: 16. Februar 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Das Thema Atombombe ist derzeit wieder in aller Munde. Ob es nun angebliche neue Atomwaffen Russland sind oder Überlegungen, eigene europäische herzustellen, in den Nachrichten spielt es immer wieder eine Rolle. Und dann war da ja noch das Kinodrama Oppenheimer über den gleichnamigen Wissenschaftler und „Vater“ der Atombombe, das zu einem der erfolgreichsten Filme 2023 wurde und einer der Favoriten der kommenden Oscars ist. Da passt es doch ganz gut, dass Netflix auch noch die Doku Einstein und die Bombe ins Programm aufnimmt. Der Titel ist dabei mehr oder weniger selbererklärend: Es geht um die Rolle des legendären Genies Albert Einstein bei der Entwicklung der ersten Atombombe.

Rückblick in eigenen Worten

Nun hat eine Dokumentation natürlich nicht dieselben Möglichkeiten wie eine Kinoproduktion. Wo Letztere aus dem Thema eine Geschichte machen können, da läuft es hier üblicherweise auf einen Mix aus Archivaufnahmen und Interviewszenen hinaus. Letztere fehlen hier völlig, was zum Teil überraschend ist. Klar, dass Einstein aus seinem Grab steigt, war jetzt nicht übermäßig wahrscheinlich. Dass auch keine Experteninterviews drin sind, die bei historischen Stoffen oft den Mittelpunkt einer Doku ausmachen, kommt jedoch unerwartet. Dafür fand man für Einstein und die Bombe eine andere Methode, um den 1955 verstorbenen Wissenschaftler zu Wort kommen zu lassen. Genauer nahm man Archivaufnahmen, aber auch schriftliche Aussagen, die in nachgestellten Szenen vertont werden, in denen der Schauspieler Aidan McArdle (Die Herzogin) Einstein verkörpert.

Wobei es nicht zwangsläufig immer um die Bombe geht. Stattdessen zeichnet die britische Produktion den Lebensweg Einsteins nach, von der Flucht aus Nazi-Deutschland bis zur Nachkriegszeit. Das ist insofern relevant, weil der Dokumentarfilm darum bemüht ist, seine Entscheidungen verständlich zu machen. So groß war die Abscheu des geflüchteten Wissenschaftlers gegenüber seiner alten Heimat, so groß die Angst, dass er die Entwicklung der Atombombe als zwingend notwendig ansah. Dass die Deutschen am Ende keine haben würden, dafür aber Teile der japanischen Zivilbevölkerung auf grausame Weise ausgelöscht würden, konnte er damals nicht ahnen. Gegen Ende hin heißt es dann auch in Einstein und die Bombe, dass der überzeugte Pazifist es bedauerte, sich für den Bau der Atombombe eingesetzt zu haben.

Mogelpackung mit interessanten Punkten

An der Entwicklung selbst war er hingegen gar nicht beteiligt, weshalb das mit der Dokumentation so eine Sache ist. Eigentlich würde man angesichts des Titels erwarten, dass er eine große Verantwortung daran hatte und die verschiedenen direkten und indirekten Beteiligungen herausgearbeitet werden. Nur gibt es dazu nicht wirklich viel zu sagen, weshalb der Film auch gerade mal 76 Minuten lang ist. Und selbst diese 76 Minuten sind thematisch oft anderweitig gefüllt. Wenn zwischendurch beispielsweise der Holocaust in Einstein und die Bombe besprochen wird oder Einsteins eigene Einstellung zum jüdischen Glauben, hat das mit dem vorgegeben Thema wenig zu tun.

Wer sich nicht daran stört, dass der Netflix-Beitrag eine kleine Mogelpackung ist, bekommt hier aber nicht uninteressante Einblicke in das Leben des Protagonisten. Im Schnellverfahren wird chronologisch diese Phase im Leben abgearbeitet. Die Idee, tatsächliche Aussagen aneinanderzureihen, macht die Doku auch persönlicher als viele andere biografische Werke, bei denen nur andere über die porträtierte Person reden. Unbedingt gesehen haben muss man Einstein und die Bombe nicht, dafür geht das Ganze notgedrungen zu wenig in die Tiefe. An manchen Stellen wären beispielsweise Kontexte interessant gewesen, anstatt von Punkt zu Punkt zu springen. Aber auch in der Form ist das ganz solide.

Credits

OT: „Einstein and the Bomb“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Anthony Philipson
Drehbuch: Philip Ralph
Musik: Tom Hodge
Besetzung: Aidan McArdle

Bilder

Trailer

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Einstein und die Bombe
fazit
Der Titel „Einstein und die Bombe“ verspricht ganz viele Verbindungen von Albert Einstein zur Atombombe, obwohl es die gar nicht gab. Auch deshalb werden viele andere Themen angesprochen. Insgesamt ist die Doku aber nicht uninteressant, weil es durch die vielen Originalaussagen eine stärker persönliche Note gibt.
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